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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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wieder das Wort. »Ich wünschte, jede Geschichte endete so gefällig wie die von Aschenputtel …«
    Danielle zog die Augenbrauen hoch.
    »… aber wir leben in einer Welt, in der Angst und Gier die Oberhand über die Gerechtigkeit haben. Eine Welt, in der eine Mutter aus Eifersucht versucht, ihre eigene Tochter zu ermorden. Die Vögel mit der Warnung sind hier angekommen, danke. Wir haben Vorkehrungen getroffen, aber … dieser Spiegel hätte Allesandria nie verlassen dürfen. Wenn er zerstört worden wäre …«
    »Dann wäre der Dämon noch früher entkommen«, sagte Gerta.
    »Hier ist der Ort, wo Rose Curtana ihn gefangen nahm.« Danielle zeigte auf die Wände. »Hatte sie ein Studierzimmer oder ein Laboratorium, einen Platz, den sie für solche Beschwörungen benutzt hätte?«
    »Meine Leute haben jeden Raum durchsucht, als ich die Macht ergriff. Vier kamen durch Fallen, die meine Tante zurückgelassen hatte, ums Leben, sieben weitere wurden verletzt oder fielen dem Wahnsinn anheim. Glaubt mir, wir haben diesen Palast sehr gründlich untersucht: Es gibt kein solches Beschwörungszimmer.«
    »Das muss es aber«, sagte Talia.
    Laurence rieb sich die Augen, und einen Moment lang fiel die königliche Maske ab und enthüllte Besorgnis und Müdigkeit. »Wer hat Euch von diesem Zimmer erzählt?«
    »Ihr Name lautet Noita.« Gerta reckte das Kinn. »Sie ist diejenige, die meiner Mutter half, es vorzubereiten.«
    »Die Blumenhexe?« Laurence stieß ein bitteres Lachen aus. »Wir haben die meisten von Rose Curtanas Gefährtinnen zur Strecke gebracht. Noita schien harmlos zu sein.«
    »Das ist sie nicht. Ich war dort.« Gerta stockte. »Schnee war dort, meine ich. Wir haben gesehen – sie hat gesehen, wie Noita unserer Mutter half.«
    »Ich werde die Sturmkrähen noch einmal suchen lassen«, sagte Laurence. »Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, der wir nachgehen müssen: Eure Verbindung zu Ermillina könnte uns die Mittel in die Hand geben, gegen sie vorzugehen.«
    »Wir haben schon versucht, Schnee durch Gerta zu finden«, sagte Danielle. »Unsere Leute …«
    »Sind keine Allesandrier.« Laurence drehte das Zepter in den Händen. »Wenn es um Zauberei geht, nimmt es kein Volk mit Allesandria auf. Wenn Gerta die- und dasjenige ist, was sie zu sein scheint, können wir sie gegen meine Base verwenden.«
    »Ohne ihr zu schaden?«
    Fast unmerklich zögerte Laurence. »Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um sie zu beschützen.«
    Talia stellte sich zwischen Gerta und den König.
    »Deshalb habt Ihr mir erlaubt, die Stadt zu betreten!«, sagte Gerta.
    »Die Sturmkrähen rieten davon ab«, gab Laurence zu. »Sie fürchteten, Ihr könntet eine Falle sein. Aber Ermillina hat sich der Gefangennahme schon zu lange entzogen; ich hatte das Gefühl, wenn wir durch Euch einen Schlag gegen sie führen können, dann wäre es das Risiko wert.«
    »Sie ist ein Mensch«, sagte Talia, während sie sich größte Mühe geben musste, den Wolf im Zaum zu halten, »keine Waffe!«
    Laurence setzte zu einer Antwort an, doch dann versteifte er sich. »Verzeiht mir!«, sagte er und ging zur Wand. Er drückte die Fingerspitzen auf die Holzleiste, die um den Raum lief, und klopfte mit dem Knauf des Zepters darauf, woraufhin ein tiefes Summen das Zimmer erfüllte. »In Allesandria ist der Unterschied zwischen beiden oft gering. Wie sich herausstellt, könnte diese Streitfrage rein akademisch sein.«
    »Was wollt Ihr damit sagen?«, fragte Talia.
    Schritte dröhnten über den Flur. Die Tür öffnete sich nach innen und gab den Blick auf eine Frau in der silbernen Rüstung einer Sturmkrähe frei. Sie verbeugte sich und sprach so leise zum König, dass nicht einmal Talia es verstehen konnte. Laurence umklammerte ihren Arm und sagte: »Verdoppelt die Wachen und gebt Befehl, die Flure zu räumen!«
    »Was ist los?«, fragte Danielle.
    »Meine Sturmkrähen haben Schneewittchen gefangen. Sie bringen sie soeben zum Palast.«

Kapitel 14
    Gefangen, nicht getötet! Erleichterung durchströmte Danielle, auf die jedoch schnell Verwirrung folgte. Was war mit Noitas Visionen – und ihren eigenen? Allesandrische Magie mochte machtvoll sein, aber konnte es wirklich so einfach sein, die Zukunft zu verändern? »War Jakob bei ihr?«
    Laurence schüttelte den Kopf. »Sie haben Ermillina gefangen genommen, aber von dem Prinzen gab es keine Spur.«
    »Lasst mich mit ihr sprechen!«, sagte Danielle. »Wir können …«
    »Welches Wesen auch von ihr

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