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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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drehte sich in den Kettenpanzer der Sturmkrähe, und sie warf die andere Frau durch die Luft, als wäre sie ein Spielzeug. Gerta sprang zurück, als die Sturmkrähe durch den Tisch krachte. Die zweite Sturmkrähe fuchtelte mit den Händen, woraufhin die Sessel mit solcher Wucht auf Talia zuschossen, dass sie an ihrem Rücken zerbrachen. Der Aufprall betäubte sie einen Moment lang, doch dann schüttelte sie die Trümmer ab und sprang.
    »Talia, halt!« Danielle stürzte auf sie zu und wusste im selben Moment, dass sie zu spät kommen würde. Schon ohne den roten Umhang war Talia unglaublich schnell; mit der Zauberkraft des Umhangs konnte sie den König töten, bevor jemand Zeit hätte, die Waffe zu ziehen.
    Laurence hob das Zepter; Talia bekam es zu fassen und versuchte es ihm zu entreißen.
    Blitze zuckten über das Zepter. Laurence griff um, entwand es Talia, knallte ihr das dicke Ende gegen die Schläfe und schickte sie zu Boden. Blaue Funken sprühten, als er das Zepter schnell herumdrehte und auf Talia richtete.
    Talias Hand war rot und mit Blasen übersät. Sie fasste sich beim Aufstehen an die Schläfe, während sie mit der anderen Hand den Umhang um sich zog.
    Danielle trat zwischen die beiden, das Gesicht Talia zugewandt. »Mein Sohn ist da draußen. Jakob lebt noch! « Das musste einfach so sein. »Dieses Fell ermöglicht es dir, jemandem nachzuspüren wie ein Wolf. Damit und mit Laurences Magie können wir ihn vielleicht finden. Willst du Jakob auch noch sterben lassen?«
    Zuerst rührte sich Talia nicht. Nur das schnelle Flattern ihrer Nasenflügel zeigte, dass sie noch atmete. Ihre Pupillen waren winzige schwarze Perlen, die an Danielle vorbei auf den König blickten. Hinter diesem hatte sich eine Gruppe Sturmkrähen im Flur versammelt, aber er hob die Hand und hielt sie zurück.
    »Ich brauche dich!«, sagte Danielle.
    Talia erbebte einmal heftig. Blut und Tränen liefen ihr über die Wange, und ihre Hände zitterten.
    Danielle ergriff ihre Schulter. Talias Arm schnellte nach oben, um Danielles Hand wegzuschlagen, doch dann zögerte sie und legte ihre Hand auf die Danielles. Ihr Händedruck war eine Gefahr für Danielles Knöchel.
    »Seid Ihr Euch sicher, Vetter?«, fragte Gerta leise.
    Laurence runzelte die Stirn. »Sicher womit?«
    »Dass Schneewittchen wirklich tot ist?«
    Bei diesen Worten ging ein Ruck durch Talias Schultern. Danielle ließ sie nicht los, obwohl sie nicht stark genug war, um sie aufzuhalten, sollte sie etwas Impulsives tun. Aber für den Moment schien die Kampfeslust von ihr gewichen zu sein.
    »Wir sind miteinander verbunden, trotzdem habe ich nichts gespürt«, fuhr Gerta fort.
    »Ihr denkt, wir haben eine Hochstaplerin hingerichtet.« Er schürzte die Lippen. »Es haben schon andere versucht, den Palast mittels Spionen unter dem Deckmantel von Illusion oder Gestaltwandlung in harmlosen Formen zu infiltrieren. Einer der frühen Könige Allesandrias wurde ermordet, als sein Bruder heimlich beim Abendessen sechs Trauben durch winzige Elementargeister ersetzte, die er mittels Zauberei verwandelt hatte.«
    »Weshalb eine Hochstaplerin schicken?«, fragte eine der Sturmkrähen. »Es war doch klar, dass sie gebunden wird, sodass sie keine Magie gegen uns wirken oder sonst wie gegen uns agieren kann.«
    »Vielleicht, damit wir die Jagd abblasen«, grübelte Laurence. »Aber unsere Schutzvorkehrungen sind für solche Tricks gemacht. Ich kenne mich aus mit der Gestaltwandlungsmagie, die ihre Mutter benutzte; solche Zauber würden uns nicht zum Narren halten. Die Sturmkrähen können unter das Fleisch ihrer Gefangenen spähen und das wahre Wesen der Person sehen.«
    »Ein Wesen, das von Schnees Spiegeln verdorben worden ist«, sagte Danielle. Hoffnung und Verzweiflung drohten sie entzweizureißen. »Spiegel, die ein Bruchstück von Schnee in jeden tragen, den sie infiziert.«
    »Meine Mutter hat sie auch unterschätzt«, sagte Gerta. »Schnee und ich sind magisch aneinandergekettet – ich bezweifle, dass ich überhaupt weiterleben könnte, wenn sie tot wäre.«
    Laurences Augen verengten sich. »Bedeutet das …«
    »Nein!«, sagte Gerta schnell. »Ich bin nur ein kleiner Teil des Ganzen. Mich zu töten würde den letzten Rest von Schnees Menschlichkeit zerstören, der Dämon würde jedoch überleben.«
    Danielle küsste Talia auf die Stirn und richtete dann ihre Aufmerksamkeit ganz auf Laurence. »Euer Majestät, wen immer Ihr getötet habt, es war nicht unsere Freundin. Wenn Ihr hofft,

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