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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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du das gewußt?«
    »Nein, Ehrwürdiger. Ich hatte keine Ahnung. Ich nutzte lediglich die Gelegenheit, als sie sich bot.«
    Silk, Durnik und Toth kamen in den Thronsaal zurück. »Das Haus ist leer«, meldete der Drasnier. »Wir sind die einzigen hier.«
    »Gut«, sagte Belgarath. »Garion erzählte gerade, weshalb er es für richtig hielt, seinen Privatkrieg anzufangen.«
    »Zandramas forderte ihn dazu auf.« Silk zuckte die Schultern. »Ich weiß zwar nicht, weshalb er Befehle von ihr entgegennimmt, aber so ist es jedenfalls dazu gekommen.«
    »Soweit war ich noch nicht«, unterbrach ihn Garion. »Urvon war hier unten und erklärte den Chandim, daß Harakan – Mengha – sein oberster Jünger sei. Da kam Zandramas herein – zumindest sah es so aus. Sie hielt ein Bündel unter ihrem Umhang. Zunächst wußte ich es nicht, doch es war Geran. Sie und Urvon brüllten einander eine Weile an, und Urvon beharrte darauf, daß er ein Gott sei. Da sagte sie irgendwas wie: ›nun gut, dann rufe ich den Gottbezwinger, um Euch zu töten.‹ In diesem Augenblick legte sie das Bündel auf den Altar. Sie öffnete es, und es war Geran.
    Er fing zu weinen an, und da wurde mir bewußt, daß es sein Wimmern gewesen war, das ich die ganze Zeit gehört hatte. Von diesem Moment an konnte ich wohl nicht mehr klar denken.«
    »Offenbar«, brummte Belgarath.
    »Alles andere wißt ihr ja sowieso.« Garions Blick wanderte über die herumliegenden Toten. Er schauderte. »Es war mir nicht bewußt, wie weit es ging. Ich muß wohl durchgedreht haben.«
    »Das richtige Wort ist Berserker«, knurrte Belgarath. »Du bist zum Berserker geworden. Das ist unter Alornern nicht selten. Aber ich dachte, du wärst dagegen gefeit. Nun, ich habe mich wohl getäuscht.«
    »Es gibt eine Rechtfertigung dafür, Vater«, warf Polgara ein.
    »Es gibt keine Rechtfertigung dafür, seinen Kopf zu verlieren, Pol«, brummte er.
    »Er wurde herausgefordert.« Nachdenklich spitzte sie die Lippen, dann legte sie behutsam die Hände auf Garions Schläfen. »Es ist jetzt vorbei.«
    »Was ist vorbei?« erkundigte sich Ce'Nedra besorgt.
    »Die Besessenheit.«
    »Besessenheit?«
    Polgara nickte. »Ja, damit überlistete ihn Zandramas. Sie füllte seinen Verstand mit dem Wimmern eines Kindes. Dann, als sie das Bündel auf den Altar legte, das Geran zu sein schien, und Garion dieses gleiche Wimmern hörte, hatte er gar keine Wahl, als zu tun, was sie von ihm wollte.« Sie blickte Belgarath an. »Das ist eine sehr ernste Sache, Vater. Sie hatte schon Ce'Nedra beeinflußt und jetzt Garion. Dasselbe könnte sie auch mit anderen machen!«
    »Was hätte das für einen Sinn?« fragte er. »Du kannst sie doch dabei erwischen, nicht wahr?«
    »Gewöhnlich, ja – wenn ich davon erfahre. Aber Zandramas macht es sehr geschickt, sie ist äußerst schlau. In vieler Hinsicht ist sie sogar besser, als es Asharak, der Murgo, war.« Sie blickte auf einen nach dem anderen.
    »Hört mir jetzt alle gut zu. Wenn irgend etwas Ungewöhnliches mit euch vorgeht – wenn ihr wiederkehrende Träume bekommt, eigenartige Einfäl-le, merkwürdige Gefühle – , überhaupt irgend etwas nicht Alltägliches, möchte ich, daß ihr es mir sofort sagt. Zandramas weiß, daß wir hinter ihr her sind, und sie will uns beeinflussen, um uns aufzuhalten. Sie hat es bei Ce'Nedra versucht, als wir auf dem Weg nach Rak Hagga waren, und jetzt…«
    »Bei mir?« rief Ce'Nedra erstaunt. »Davon weiß ich nichts.«
    »Erinnerst du dich an deine Krankheit, als wir nach Rak Hagga unterwegs waren?« fragte Polgara. »Du warst nicht wirklich krank. Zandramas wollte dir ihren Willen aufdrängen.«
    »Aber das hat mir niemand gesagt!«
    »Nachdem Andel und ich Zandramas ausgetrieben hatten, bestand kein Grund mehr, dich damit zu ängstigen. Jedenfalls versuchte es Zandramas zuerst bei Ce'Nedra, dann bei Garion. Sie kann auch jeden anderen von uns auswählen. Also gebt mir sofort Bescheid, wenn ihr euch auch nur im geringsten anders als üblich fühlt!«
    »Messing!« murmelte Durnik.
    »Was hast du gesagt, Liebes?« fragte ihn Polgara.
    Er hielt Urvons Krone hoch. »Das Ding da ist aus Messing. Genau wie der Thron. Ich hatte mir auch nicht vorstellen können, daß hier soviel Gold übriggeblieben wäre. Immerhin steht das Haus seit Jahrhunderten leer, und Plünderer konnten unbehindert eindringen.«
    »Dämonengeschenke sind selten echt«, erklärte ihm Beldin. »Sie sind Meister der Täuschung.« Er schaute sich um. »Urvon

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