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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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schwierig, ihn überhaupt auszumachen.
    »Man könnte meinen, da hatten so manche große Eile, von hier wegzu-kommen.« Silk deutete grinsend auf diverse Rüstungsstücke, die entlang dem Pfad verstreut lagen.
    Als sie auf eine Hügelkuppe gelangten, sahen sie einen breiten Streifen der Verwüstung, der durch den Wald gen Südwesten führte.
    »Ein Wirbelsturm?« fragte Sadi.
    »Nein«, antwortete Belgarath. »Beldin. Die Chandim werden keine Schwierigkeiten haben, seiner Fährte zu folgen.«
    Das Schwert in Garions Hand deutete unbeirrt auf den Pfad, dem sie folgten. Er ritt zuversichtlich an der Spitze, und sie trieben ihre Pferde durch den Wald zu einem Trott an. Nach etwa drei Meilen führte der Pfad aus den Ausläufern der Bergkette abwärts auf das dichtbewaldete Flachland östlich des Karandesegebirges zu.
    »Gibt es da draußen irgendwo Städte?« erkundigte sich Sadi und blickte über die Baumwipfel.
    »Akkad ist die einzige Ansiedlung zwischen hier und der Grenze, die man vielleicht Stadt nennen könnte«, antwortete Silk.
    »Ich glaube nicht, daß ich je davon gehört habe. Wie ist sie?«
    »Ein Drecknest, wie die meisten karandesischen Städte. Ein Schweine-stall ist sauber dagegen. Irgendwie haben die Karandeser offenbar eine Vorliebe für Schmutz.«
    »Sagte der melcenische Bürokrat nicht, daß er aus Akkad kam?« warf Sammet ein.
    »Ja«, bestätigte Silk.
    »Und sagte er nicht, daß dort Dämonen sind?«
    »Waren«, berichtigte Belgarath. »Cyradis erwähnte, daß Nahaz seine sämtlichen Dämonen aus Karanda zurückgezogen und nach Darshiva geschickt hat, um sich dort die Grolims vorzunehmen.« Er kratzte sich am Bart. »Ich glaube, wir werden Akkad trotzdem meiden. Die Dämonen mögen zwar weg sein, nicht aber die karandesischen Fanatiker. Und ich glaube nicht, daß sie bereits von Menghas Tod gehört haben. Jedenfalls wird ziemliches Chaos hier in Karanda herrschen, bis Zakaths Armee aus Cthol Murgos zurück ist und er sie ausschicken kann, um die Ordnung wiederherzustellen.«
    Sie ritten weiter und machten nur eine kurze Mittagsrast.
    Bald danach begannen sich die Wolken aufzulösen, die den Himmel über Ashaba bedeckt hatten, und die Sonne kam wieder hervor. Der Pfad, dem sie gefolgt waren, wurde breiter und schließlich zur Landstraße. Sie ritten schneller und kamen gut voran.
    Am Abend verließen sie die Straße und schlugen ihr Lager in einer Mulde auf, wo der Schein ihres Feuers von außerhalb nicht so leicht zu sehen war. Sie aßen, und gleich nach dem Nachtmahl legte sich Garion nieder. Irgendwie fühlte er sich entsetzlich müde.
    Etwa eine halbe Stunde später schloß sich ihm Ce'Nedra an. Sie kuschelte sich in ihre Decken und schmiegte den Kopf an seinen Rücken. Dann seufzte sie traurig. »Es war reine Zeitvergeudung, nicht wahr?« fragte sie.
    »Daß wir nach Ashaba ritten, meine ich.«
    »Nein, Ce'Nedra, nicht wirklich«, erwiderte er gegen den Schlaf kämpfend. »Wir mußten dorthin, damit Sammet Harakan töten konnte. Das war eine der Aufgaben, die getan werden mußten, ehe wir zu dem Ort, der nicht mehr ist, kommen.«
    »Hat das alles denn wirklich einen Sinn, Garion?« fragte sie. »Manchmal benimmst du dich, als glaubtest du es, und dann wieder, als glaubtest du nicht daran. Wenn Zandramas mit unserem Sohn dort gewesen wäre, hättest du sie doch sicher nicht einfach gehen lassen, nur weil die Bedingungen noch nicht alle erfüllt waren, oder?«
    »Nicht einen Schritt!« erwiderte er grimmig.
    »Dann glaubst du es also nicht wirklich?«
    »Ich bin kein Fatalist, wenn du das meinst, aber ich habe zu oft erlebt, wie sich etwas genauso erfüllte, wie es prophezeit war, als daß ich es einfach ignorieren könnte.«
    »Manchmal glaube ich, ich werde mein Kind nie wiedersehen«, sagte sie leise.
    »Das darfst du nie denken! Wir werden Zandramas einholen, und wir werden Geran mit nach Hause nehmen!«
    »Nach Hause!« Sie seufzte. »Wir sind schon so lange von daheim fort, daß ich gar nicht mehr recht weiß, wie es dort ist.«
    Er nahm sie in die Arme, vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und drück-te sie an sich. Nach einer Weile seufzte sie erneut und schlief ein. Trotz seiner großen Müdigkeit war es bereits sehr spät, ehe auch er Schlaf fand.
    Der nächste Morgen war klar und warm. Sie kehrten auf die Landstraße zurück und folgten ihr weiter ostwärts, die Richtung, in die Eisenfausts Schwert immer noch deutete.
    Am Vormittag rief Polgara Belgarath zu, der vor ihr ritt: »Vater,

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