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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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jemand versteckt sich ein Stück voraus neben der Straße.«
    Er zügelte sein Pferd zum Schritt. »Chandim?« fragte er angespannt.
    »Nein. Ein malloreanischer Angarakaner. Er hat schreckliche Angst, und er ist nicht ganz bei klarem Verstand.«
    »Führt er etwas im Schilde?«
    »Er ist viel zu verwirrt, als daß er irgend etwas planen könnte, Vater.«
    »Wie wäre es, wenn du ihn heraustreibst, Silk«, wandte der alte Mann sich an ihn. »Ich habe es nicht gern, wenn jemand hinter mir lauert. Ob er nun bei klarem Verstand ist oder nicht.«
    »Wo finde ich ihn?« fragte der Drasnier Polgara.
    »Ein Stück hinter dem abgestorbenen Baum im Wald.«
    Er nickte. »Ich werde mit ihm reden.« Er trieb sein Pferd an und hielt neben dem kahlen Baum an. »Wir wissen, daß Ihr Euch da hinten versteckt, Freund«, rief er sanft. »Wir tun Euch bestimmt nichts, also warum kommt Ihr nicht heraus, damit wir Euch sehen können?«
    Nichts rührte sich.
    »Kommt schon!« rief Silk. »Fürchtet Euch nicht.«
    »Habt Ihr Dämonen bei Euch?« erklang eine verängstigte Stimme.
    »Sehe ich wie einer aus, der sich mit Dämonen zusammentut?«
    »Ihr werdet mich nicht töten? Bestimmt nicht?«
    »Natürlich nicht! Wir möchten nur mit Euch reden, das ist alles.«
    Wieder folgte eine lange, furchterfüllte Pause. »Habt Ihr vielleicht etwas zu essen?« Verzweifeltes Verlangen schwang aus seiner Stimme.
    »Oh, ich denke schon.«
    Der Versteckte schien zu überlegen. »Gut«, sagte er schließlich. »Ich komme hinaus. Vergeßt nicht, Ihr habt mir versprochen, daß Ihr mich nicht tötet!« Ein Krachen wurde im Gebüsch laut, dann stolperte ein malloreanischer Soldat auf die Straße. Sein rotes Wams war zerfetzt, er hatte seinen Helm verloren, und die traurigen Reste seiner Stiefel waren mit Lederbändern an seine Beine geknotet. Ganz offensichtlich hatte er sich seit mindestens einem Monat weder rasiert noch gebadet. Seine Augen blickten wild, und sein Kopf zuckte ohne sein Zutun. Er schaute Silk angstvoll entgegen.
    »Ihr seid in keiner guten Verfassung, Freund«, stellte Silk fest. »Wo ist Eure Einheit?«
    »Tot, alle tot, von den Dämonen gefressen.« Grauen sprach aus seinen Augen. »Wart Ihr in Akkad?« fragte er zitternd. »Wart Ihr dort, als die Dämonen kamen?«
    »Nein, Freund. Wir kommen von Venna.«
    »Ihr sagtet, daß Ihr was zu essen für mich habt.«
    »Durnik!« rief Silk. »Könntest du für diesen armen Burschen etwas zu essen bringen?«
    Durnik ritt zum Lastpferd mit den Vorräten zurück und kramte Brot und Dörrfleisch aus dem Sack. Dann ritt er zu Silk und dem Soldaten, dem die Furcht den Verstand verwirrt hatte.
    »Wart Ihr in Akkad, als die Dämonen kamen?« fragte der Bursche ihn.
    Durnik schüttelte den Kopf. »Nein.« Er deutete auf Silk. »Wir gehören zusammen.« Er händigte dem Soldaten Brot und Fleisch aus.
    Der Bursche packte es gierig und schlang riesige Bissen hinunter.
    »Was ist in Akkad passiert?« erkundigte sich Silk.
    »Die Dämonen kamen«, antwortete der Soldat, ohne aufzuhören, Brot und Fleisch in sich hineinzustopfen. Abrupt hielt er inne und stierte Durnik furchtsam an. »Werdet Ihr mich töten?« fragte er.
    Durnik blickte ihn verblüfft an. »Nein, Mann«, antwortete er mitleidig.
    »Danke.« Der Soldat setzte sich an den Straßenrand und aß weiter.
    Garion und die anderen kamen vorsichtig näher, um den Verstörten nicht zu verschrecken.
    »Was ist in Akkad passiert?« fragte Silk hartnäckig. »Wir reiten in diese Richtung und möchten gern wissen, was uns erwartet.«
    »Begebt euch nicht dorthin!« Der Soldat begann, wieder am ganzen Körper zu zittern. »Es ist grauenvoll – grauenvoll! Die Dämonen stürmten durch das Tor, von brüllenden Karandesern begleitet. Die Karandeser fingen an, die Leute abzuschlachten, und fütterten die Dämonen dann mit den Stücken. Sie haben meinem Hauptmann beide Arme abgehackt und dann auch noch die Beine abgeschnitten, und dann packte ein Dämon seine Überreste und schob seinen Kopf in den Rachen. Und mein Hauptmann schrie die ganze Zeit.« Er senkte das Brot und starrte furchtsam zu Ce'Nedra hoch. »Lady, werdet Ihr mich töten?«
    »Ganz gewiß nicht!« erwiderte sie bestürzt.
    »Wenn Ihr es doch tut, dann bitte so, daß ich es nicht sehe. Und habt die Güte, begrabt mich, wo die Dämonen mich nicht ausscharren und fressen können.«
    »Sie wird Euch nicht töten!« versicherte ihm Polgara mit fester Stimme.
    Plötzlich sprach verzweifeltes Verlangen

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