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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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daß jemand es stehlen würde, Belgarion.«
    »Es kann gar nicht gestohlen werden! Ich möchte nur nicht, daß jemandem etwas passiert, weil er es versehentlich berührte.«
    »Wollt Ihr damit sagen, daß es das Schwert ist?«
    Garion nickte. »Ich bin sozusagen verpflichtet, darauf aufzupassen. Es ist gewöhnlich lästig, aber ein paarmal war ich recht froh, daß ich es dabei hatte.«
    »Was ist eigentlich in Cthol Mishrak wirklich passiert?« fragte Zakath plötzlich. »Ich habe die unmöglichsten Geschichten darüber gehört.«
    Garion nickte und verzog das Gesicht. »Ich auch. Die meisten haben gerade noch den Namen richtig, aber nicht viel mehr. Weder Torak noch ich hatten viel Kontrolle über das, was geschah. Wir kämpften, und ich stieß ihm dieses Schwert da in die Brust.«
    »Und er starb?« Zakaths Gesicht war angespannt.
    »Zu guter Letzt, ja.«
    »Zu guter Letzt?«
    »Er spuckte zunächst Feuer und weinte Flammen. Dann rief er etwas.«
    »Was rief er?«
    »›Mutter‹«, antwortete Garion knapp. Er wollte nicht darüber sprechen.
    »Wie erstaunlich für ihn! Was ist mit seinem Leichnam geschehen? Ich ließ alle Trümmer von Cthol Mishrak danach absuchen.«
    »Die anderen Götter kamen und nahmen ihn mit. Könnten wir nicht vielleicht über etwas anderes reden? Diese Erinnerung ist sehr schmerzhaft für mich.«
    »Er war doch Euer Feind!«
    »Er war auch ein Gott, Zakath – und einen Gott töten zu müssen ist etwas Schreckliches.«
    »Ihr seid ein erstaunlich sanftmütiger Mann, Belgarion. Ich glaube, ich achte Euch dafür mehr als für Euren unerschütterlichen Mut.«
    »Ich würde ihn kaum unerschütterlich nennen. Ich hatte die ganze Zeit schreckliche Angst – und ich glaube, Torak ebenfalls. War da etwas, wor-
    über Ihr tatsächlich mit mir sprechen wolltet?«
    Zakath lehnte sich in seinem Sessel zurück und tippte nachdenklich auf seine geschürzten Lippen. »Ihr wißt, daß wir letztendlich einmal gegeneinander kämpfen müssen, nicht wahr?«
    »Nein«, widersprach Garion. »Das ist nicht sicher.«
    »Es kann nur einen König der Welt geben.«
    Garion verzog das Gesicht. »Ich habe genug Schwierigkeiten, eine kleine Insel zu regieren. Ich habe keinesfalls den Wunsch, König der Welt zu werden.«
    »Aber ich.«
    Garion seufzte. »Dann werden wir deshalb wohl doch eines Tages gegeneinander kämpfen müssen. Ich glaube nicht, daß die Welt dazu bestimmt ist, von nur einem Mann beherrscht zu werden. Wenn Ihr wirklich versucht, die Macht an Euch zu reißen, werde ich Euch aufhalten müssen.«
    »Mich kann niemand aufhalten, Belgarion.«
    »Das glaubte Torak auch.«
    »Das ist offen genug.«
    »Es hilft spätere Mißverständnisse vermeiden. Ich würde sagen, Ihr habt Schwierigkeiten genug zu Hause, ohne daß Ihr versuchen müßtet, in mein Reich einzufallen – oder das meiner Freunde. Das Patt hier in Cthol Murgos brauche ich gar nicht zu erwähnen.«
    »Ihr seid gut informiert.«
    »Königin Porenn und ich sind gute Freunde. Sie unterrichtet mich über alles. Und Silk erfährt so allerlei bei seinen Geschäften.«
    »Silk?«
    »Verzeiht. Ich meine Fürst Kheldar. Silk ist sein Spitzname.«
    Zakath blickte ihn fest an. »Auf mancherlei Weise ähneln wir uns sehr, Belgarion, auf andere sind wir sehr verschieden. Doch wir tun trotzdem, wozu die Notwendigkeit uns zwingt. Oft sind wir Ereignissen ausgeliefert, über die wir keine Macht haben.«
    »Ich nehme an, Ihr meint die beiden Prophezeiungen?«
    Zakath lachte. »Ich glaube nicht an Prophezeiungen. Ich glaube lediglich an Macht. Trotzdem ist es seltsam, daß wir beide in letzter Zeit ähnliche Probleme hatten. Ihr mußtet vor kurzem einen Aufstand in Alorien nie-derschlagen – eine fanatische Sekte, glaube ich. Ich habe mit etwas Ähn-lichem in Darshiva zu tun. Religion ist ein ständiges Ärgernis für jeden Herrscher, findet Ihr nicht auch?«
    »Mir gelang es – meistens jedenfalls – dieser Art Klippen zu umschif-fen.«
    »Dann hattet Ihr Glück. Torak war kein Gott und schon gar kein gütiger, und seine Grolim-Priesterschaft ist die grausamste überhaupt. Wenn ich hier in Cthol Murgos nicht so beschäftigt wäre, würde ich mich vielleicht die nächsten tausend Generationen der Ausrottung der Grolims widmen.«
    Garion grinste ihn an. »Was würdet Ihr von einem Bündnis in dieser Sache halten?«
    Zakath lachte kurz, dann wurde sein Gesicht wieder düster, »Sagt Euch der Name Zandramas etwas?«
    Garion suchte Ausflüchte, da er keine Ahnung

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