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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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neue Gottheit mit Toraks Geist. Er hat sogar schon einen Kandidaten für diesen neuen Gott der Angarakaner.«
    »Oh! Wen?«
    Zakath verzog amüsiert die Lippen. »Er sieht seinen neuen Gott jedesmal, wenn er in den Spiegel schaut.«
    »Das ist doch nicht Euer Ernst!«
    »O doch! Urvon versucht, sich selbst zu überzeugen, daß er zumindest ein Halbgott ist, seit mehreren Jahrhunderten bereits. Er würde wahrscheinlich in einem goldenen Prunkwagen in einer gewaltigen Parade durch ganz Mallorea ziehen – wenn er nicht Angst hätte, Mal Yaska zu verlassen. Wie ich hörte, gibt es da einen furchterregenden Buckligen, der seit schier einer Ewigkeit danach giert, ihn zu töten – einer von Aldurs Jüngern, wenn ich mich nicht irre.«
    Garion nickte. »Beldin. Ich habe ihn kennengelernt.«
    »Ist er wirklich so schrecklich, wie man sich erzählt?«
    »Wahrscheinlich noch schrecklicher. Ich glaube nicht, daß es Euch Spaß machen würde, zugegen zu sein und zu sehen, was er mit Urvon macht, wenn er ihn endlich zu fassen kriegt.«
    »Da kann ich ihm nur Waidmannsheil wünschen. Doch ich fürchte, Urvon ist nicht mein einziges Problem. Bald nach Toraks Tod wurden neue Gerüchte aus Darshiva laut. Eine Grolimpriesterin – Zandramas mit Namen – fing ebenfalls an, das Kommen eines neuen Gottes zu prophe-zeien.«
    »Ich wußte gar nicht, daß sie eine Grolim ist«, sagte Garion erstaunt.
    Zakath nickte ernst. »Sie hatte zuvor einen ausgesprochen unerfreuli-chen Ruf in Darshiva. Doch dann übermannte sie die sogenannte Ekstase der Prophezeiung, die sie verwandelte. Wenn sie nun spricht, kann niemand sich ihren Worten widersetzen. Sie predigt zu gewaltigen Massen und feuert sie mit unwiderstehlichem Fanatismus an. Ihre Botschaft von einem neuen Gott breitete sich in Darshiva wie Lauffeuer aus und griff bereits nach Regel, Voresbo und Zamad über. So gut wie die gesamte Nordostküste Malloreas steht unter ihrem Bann.«
    »Was hat der Sardion mit all dem zu tun?« fragte Garion.
    »Ich glaube, er ist der Schlüssel zu dieser ganzen Sache«, antwortete Zakath. »Sowohl Urvon wie Zandramas glauben offenbar, daß der, der ihn findet und in seinen Besitz bringt, der Sieger sein wird.«
    »Agachak, der Hierarch von Rak Urga, glaubt es ebenfalls«, warf Garion ein.
    Zakath nickte düster. »Das hätte mir wohl klar sein müssen. Grolim ist Grolim – ob er nun von Mallorea kommt oder von Cthol Murgos.«
    »Ich finde, daß Ihr nach Mallorea zurückkehren und die Dinge in Ordnung bringen solltet.«
    »Nein, Belgarion, ich werde meinen Feldzug hier in Cthol Murgos nicht aufgeben.«
    »Ist persönliche Rache das wert?«
    Zakath zuckte erstaunt zusammen.
    »Ich weiß, weshalb Ihr Taur Urgas so gehaßt habt, aber er ist tot, und Urgit ist ganz anders als er. Ich kann einfach nicht glauben, daß Ihr Euer ganzes Reich opfern wollt, nur um Rache an einem Mann zu nehmen, der es nicht mehr spüren kann.«
    »Ihr wißt es?« Tiefstes Leid sprach aus Zakaths Augen. »Wer hat es Euch gesagt?«
    »Urgit. Er erzählte mir die ganze Geschichte.«
    »Triumphierend, wahrscheinlich.« Zakath biß die Zähne zusammen, und sein Gesicht war kreideweiß.
    »Nein, in Gegenteil, voll Bedauern – und voll Verachtung für Taur Urgas. Er haßte ihn sogar noch mehr als Ihr.«
    »Das ist wohl kaum möglich, Belgarion. Und um Eure Frage zu beantworten: ja, ich werde mein Reich opfern - die ganze Welt, wenn nötig, um den letzten Tropfen Taur Urgasschen Blutes zu vergießen. Ich werde weder schlafen noch Ruhe finden noch vom Pfad meiner Rache weichen, und ich werde jeden zermalmen, der sich mir in den Weg stellt!«
    Sag es ihm! befahl die trockene Stimme plötzlich in Garions Kopf.
    Was?
    Erzähl ihm die Wahrheit über Urgit!
    Aber…
    Tu es, Garion. Er muß es erfahren. Es gibt Dinge, die er tun muß. Das wird er jedoch nicht, ehe er nicht diese Besessenheit überwunden hat.
    Zakath beobachtete ihn verblüfft.
    »Entschuldigt, ich habe gerade Anweisungen erhalten«, erklärte Garion.
    »Anweisungen? Von wem?«
    »Ihr würdet es mir nicht glauben. Ich soll Euch einiges mitteilen.« Er holte tief Luft. »Urgit ist kein Murgo«, erklärte er tonlos.
    »Wovon sprecht Ihr?«
    »Ich sagte, daß Urgit kein Murgo ist – zumindest nicht völlig. Seine Mutter ist natürlich eine, aber Taur Urgas war nicht sein Vater.«
    »Ihr lügt!«
    »Nein, wahrhaftig nicht. Wir stellten es fest, als wir im Drojimpalast in Rak Urga waren. Urgit wußte es selbst nicht.«
    »Ich glaube

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