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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Gemahl hat viel mit Pferden zu tun.«
    »Adara!« rief Garion, und das schöne Gesicht seiner Base schob sich vor sein inneres Auge.
    Polgara schnippte mit den Fingern. »Und Adaras Rose!« Dann runzelte sie die Stirn. »Ich habe diese Blume vor ein paar Jahren genau untersucht, Cyradis. Seid Ihr ganz sicher? Sie enthält ein paar ungewöhnliche Sub-stanzen, doch ich konnte keine besonderen medizinischen Eigenschaften finden – weder in einem Destillat aus den Blüten noch in einem Pulver aus den getrockneten Blumen.«
    Cyradis konzentrierte sich. »Kann eine Heilung durch Duftstoffe herbeigeführt werden, Lady Polgara?«
    Polgara kniff überlegend die Augen zusammen. »Es gibt einige Heilstof-fe, die inhaliert werden«, sagte sie zweifelnd, »aber…«
    »Es gibt Gifte, die auf diese Weise in den Körper dringen können, Lady Polgara«, warf Sadi ein. »Die Dämpfe oder auch nur der Duft dringen durch die Nase in die Lunge und von dort ins Herz und werden dann vom Blut im ganzen Körper verteilt. Es könnte sehr wohl die einzige Möglichkeit sein, die Wirkung des Thalots aufzuheben!«
    Belgarath fragte angespannt: »Nun, Pol?«
    »Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, Vater. Ich habe ein paar von den Blumen. Sie sind getrocknet, aber vielleicht läßt sich etwas machen.«
    »Und Samen?«
    »Ein paar, ja.«
    »Samen?« rief Andel. »Kal Zakath wird schon Monate in seinem Grab liegen, ehe ein Busch daraus wachsen und blühen könnte!«
    Der alte Mann schmunzelte. »Nicht ganz so lange.« Er zwinkerte Polgara zu. »Ich habe manchmal einen grünen Daumen. Bringt Erde in Kisten oder Eimern und überlaßt den Rest mir.«
    Sadi trat an die Tür und sprach zu den Wachen davor. Sie blickten ihn verblüfft an, aber auf einen knappen Befehl von Andel rannten sie los.
    »Woher ist diese seltsame Blume, Lady Polgara?« erkundigte sich Cyradis interessiert. »Wie kommt es, daß Ihr so vertraut mit ihr seid?«
    »Garion hat sie gemacht.« Polgara zuckte die Schultern und blickte überlegend auf Zakaths schmale Pritsche. »Wir sollten das Bett von der Wand wegrücken, Vater«, sagte sie. »Ich möchte es von allen Seiten mit Blumen umgeben.«
    »Gemacht?« rief die Seherin.
    Polgara nickte. »Erschaffen, genauer gesagt«, antwortete sie abwesend.
    »Glaubst du, es ist hier warm genug, Vater? Wir brauchen große, gesunde Blüten, und selbst an ihrem günstigsten Standort ist die Blume ein bißchen mickerig.«
    »Ich habe mein Bestes getan!« empörte sich Garion.
    »Erschaffen?« sagte Cyradis ehrfurchtsvoll. Dann verneigte sie sich mit größtem Respekt vor Garion.
    Als Wannen mit halbgefrorener Erde rings um das Bett des kranken Kaisers gestellt waren und der Humus geglättet und angefeuchtet war, holte Polgara ein Lederbeutelchen aus ihrem grünen Leinensack, nahm vorsichtig zwischen den Fingerspitzen die winzigen Samen heraus und säte sie behutsam in die Erde.
    »Also dann«, brummte Belgarath, »tretet ein bißchen zurück!« Er krempelte die Ärmel hoch wie ein Schwerarbeiter, bückte sich und berührte die Erde in einer der Wannen. »Du hast recht, Polgara«, murmelte er. »Tatsächlich ein wenig zu kalt.« Er kräuselte die Stirn, und Garion sah, wie seine Lippen sich bewegten. Der Zug, den er spürte, war nur leicht und er verursachte lediglich ein schwaches Wispern. Die feuchte Erde in den Wannen begann zu dampfen. »So ist es schon besser«, sagte Belgarath.
    Dann streckte er die Hände über die Wannen und das schmale Bett. Erneut spürte Garion das Ziehen und Wispern.
    Zunächst tat sich gar nichts, doch dann stießen grüne Pünktchen aus der Erde, die zu sprießen begannen. Während Garion zusah, wie die winzigen Blätter und Stengel wuchsen, erinnerte er sich, wo er zum erstenmal gesehen hatte, wie Belgarath etwas Ähnliches tat. So deutlich, als wäre er dort, sah er den Hof vor König Korodullins Palast in Vo Mimbre und wie das Zweiglein von einem Apfelbaum, das der alte Mann zwischen zwei Pflastersteine gesteckt hatte, zu wachsen begann und sich dem alten Zauberer entgegenstreckte, als Beweis für den skeptischen Sir Andorig, daß er wahrhaftig Belgarath war.
    Die hellgrünen Blätter wurden dunkler, und aus den dünnen Stengeln waren bereits niedrige Stauden geworden.
    »Laß sie über das Bett ranken, Vater«, bat Polgara. »Kletterpflanzen tragen mehr Blüten, und ich möchte eine Menge Blüten!«
    Er stieß heftig die Luft aus und bedachte Polgara mit einem Blick, der Bände sprach. »Na gut«, brummte

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