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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Gebieterin«, erklärte ihm Andel stolz. »Das Gesicht, das sich Euch in Eurer schlimmsten Stunde zeigte, ist das von Cyradis, der Seherin von Kell, von deren Entscheidung das Schicksal der ganzen Welt abhängt
    – und das aller anderen Welten ebenfalls.«
    »Eine so große Verantwortung lastet auf so zarten Schultern«, murmelte Zakath.
    »Es ist ihre Aufgabe«, antwortete Andel.
    Der Kranke schien einzudösen, und ein weiches Lächeln spielte um seine Lippen. Plötzlich öffneten sich seine Augen wieder und wirkten bereits wacher. »Bin ich geheilt, Sadi?« fragte er den kahlköpfigen Eunuchen.
    »Hat Euer ausgezeichnetes nyissanisches Gift sich aufgelöst?«
    »Oh«, antwortete Sadi nachdenklich, »ich möchte nicht behaupten, daß Ihr bereits wieder ganz gesund seid, Eure Majestät, aber ich glaube nicht, daß noch unmittelbare Gefahr besteht.«
    »Gut«, sagte Zakath fest und versuchte sich aufzusetzen. Garion stützte ihn. »Und wurde der Bube, der mich vergiftete, bereits gefaßt?«
    Sadi schüttelte den Kopf. »Soviel ich weiß, nicht.«
    »Das wäre dann wohl vorrangig. Und etwas Hunger bekomme ich offenbar auch. Wird dieses Gift in Cthol Murgos viel benützt?«
    Sadi runzelte die Stirn. »Das murgosische Gesetz verbietet Gifte und Drogen, Eure Majestät«, entgegnete er. »Die Murgosen sind ein rückständiges Volk. Aber die Meuchler der Dagashi haben dieses Gift wahrscheinlich.«
    »Ihr meint also, daß mich ein Dagash vergiftet hat?«
    Sadi zuckte die Schultern. »Die meisten Morde in Cthol Murgos werden von Dagashi verübt. Sie sind sehr tüchtig und verschwiegen.«
    Zakath kniff überlegend die Augen zusammen. »Das würde direkt auf Urgit deuten. Die Dagashi sind treuer, und Urgit hat Zugang zur Kämme-rei.«
    Silk verzog das Gesicht. »Nein!« sagte er fest. »Das würde Urgit nicht tun. Vielleicht ein Messer zwischen Eure Rippen, aber nicht Gift!«
    »Wie könnt Ihr so sicher sein, Kheldar?«
    »Ich kenne ihn«, erklärte Silk ein wenig verlegen. »Er ist schwach und ein bißchen zaghaft, aber er würde sich nie zu Giftmord erniedrigen. Das ist eine verabscheuungswürdige Weise, politische Schwierigkeiten zu beheben.«
    »Fürst Kheldar!« protestierte Sadi.
    »Außer natürlich in Nyissa«, schränkte Silk ein. »Man muß selbstverständlich immer die einheimischen Gepflogenheiten in Betracht ziehen.«
    Er zupfte an seiner langen spitzen Nase. »Ich gebe zu, daß Urgit nicht traurig wäre, wenn Ihr eines Morgens nicht mehr aufwachtet, Eure Majestät«, sagte er zu dem malloreanischen Kaiser. »Aber es ist alles ein biß-
    chen zu opportun. Wenn Eure Generale glaubten, daß Urgit hinter dem Anschlag steckt, würden sie zumindest die nächsten zehn Generationen hierbleiben und versuchen, auch den letzten Murgo auszurotten, nicht wahr?«
    »Das ist anzunehmen«, antwortete Zakath.
    »Wer würde am meisten davon profitieren, wenn Ihr auf eine Weise aus dem Weg geräumt wärt, die sicherstellt, daß Eure Armee in absehbarer Zeit nicht nach Mallorea zurückkehrt? Bestimmt nicht Urgit. Schon eher jemand in Mallorea, der dort freie Hand haben will.« Silk straffte die Schultern. »Wie wäre es, wenn Liselle und ich uns, mit Eurem Einverständnis, erst mal ein bißchen umsehen, ehe Ihr Euch auf Urgit versteift?
    Allzu Offensichtliches macht mich immer mißtrauisch.«
    »Das ist alles gut und schön, Fürst Kheldar«, sagte Zakath verdrossen,
    »aber wie kann ich da sicher sein, daß mein nächstes Mahl nicht wieder eine Dosis exotische Würze enthält?«
    »Neben Eurem Bett sitzt die beste Köchin der Welt.« Der Rattengesichtige deutete auf Polgara, »und ich garantiere Euch, daß sie Euch nicht vergiften wird. Sie verwandelt Euch vielleicht in einen Rettich, wenn Ihr sie beleidigt, aber vergiften, nie!«
    »Das genügt, Silk!« sagte Polgara.
    »Ich zolle lediglich Euren außergewöhnlichen Fähigkeiten Tribut, Polgara.«
    Ihr Blick wurde hart.
    »Ich glaube, ich gehe jetzt lieber«, wandte sich Silk an Garion.
    »Ein weiser Entschluß!«
    Der kleine Mann drehte sich um und verließ rasch die Kammer.
    »Ist er wirklich so gut, wie er vorgibt?« erkundigte sich Zakath.
    Polgara nickte. »Kheldar und Liselle können gemeinsam so gut wie jedes Geheimnis auf der Welt aufdecken. Das gefällt Silk zwar nicht immer, aber sie sind ein fast perfektes Gespann. Und jetzt, Eure Majestät, hättet Ihr gern Frühstück?«
    Etwas Seltsames tat sich inzwischen in der Ecke. Während der Unterhaltung hatte Garion ein

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