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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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er schließlich. »Du möchtest Ranken?
    Also sollst du Ranken haben.«
    »Wird es dir zuviel, Vater?« fragte sie besorgt.
    Er schob das Kinn vor, antwortete jedoch nicht. Allerdings trat ihm der Schweiß auf die Stirn. Ranken begannen sich wie grüne Schlangen um die Bettbeine zu wickeln und nach dem Rahmen zu greifen. Als sie sich dort festgeklammert hatten, hielten sie jedoch inne, während Belgarath ver-schnaufte. »Das ist schwerer, als es aussieht«, schnaufte er. Dann konzentrierte er sich erneut, und nun wucherten die Ranken rasch über das ganze Bett und Kal Zakaths reglosen Körper, bis nur noch das aschfarbene Gesicht herausragte.
    »Schon gut!« sagte Belgarath nun zu den Pflanzen. »Ihr könnt zu wachsen aufhören und zu blühen anfangen.« Garion spürte ein Branden und hörte ein eigenartiges Klingen.
    Die Spitzen der vielfach verästelten Stengeln schwollen an. Die Knospen sprangen auf und enthüllten ihr blaßlila Inneres. Fast scheu öffneten sich die kleinen Blüten und füllten die Kammer mit einem sanften Duft. Garion richtete sich auf, als er ihn tief einatmete. Irgendwie fühlte er sich plötzlich großartig, alle Sorgen, die ihn während der vergangenen Monate gequält hatten, schienen von ihm abzufallen.
    Das schlaffe Gesicht Zakaths bewegte sich ganz schwach. Dann atmete er hörbar ein und seufzte tief. Polgara legte die Fingerspitzen auf seine Halsseite. »Ich glaube, es wirkt, Vater«, sagte sie. »Sein Herz muß sich nicht mehr so stark plagen, und er atmet leichter.«
    »Gut«, brummte Belgarath. »Es hätte mir auch gar nicht gefallen, wenn ich mich umsonst so angestrengt hätte.«
    Da öffnete der Kaiser die Augen. Cyradis' schimmernde Erscheinung schwebte besorgt am Fußende seines Bettes. Erstaunlicherweise lächelte er, als er sie sah, und ihr schüchternes, erwiderndes Lächeln ließ ihr blasses Gesicht aufleuchten. Dann seufzte Zakath erneut und schloß wieder die Augen. Garion beugte sich über den Kranken, um sich zu vergewissern, daß er noch atmete. Als er zum Fuß des Bettes zurückblickte, war die Seherin von Kell verschwunden.

    4

    n dieser Nacht blies ein warmer Wind vom See her, und der nasse ISchnee, der Rak Hagga und die Gegend ringsum bedeckte, verwandelte sich in grauen Matsch, der die Äste noch mehr niederdrückte, ehe er schließlich von den Bäumen im Innenhof und den dunklen Schieferdä-
    chern rutschte. Garion und Silk saßen vor dem Kamin in dem lila-gepolsterten Gemach, blickten hinaus auf den Garten und unterhielten sich.
    »Wir würden eine Menge mehr erfahren, wenn ich Verbindung zu Yarblek aufnehmen könnte«, sagte Silk. Der kleine Mann trug wieder sein perlgraues Wams und schwarzes Beinkleid, wie in den Jahren, ehe sie ihre Suche aufgenommen hatten, doch nur ein paar der kostbaren Ringe und anderen Schmuckstücke, die ihn damals so schreiend reich hatten erscheinen lassen.
    »Ist er nicht in Gar og Nadrak?« fragte Garion. Auch Garion hatte seine strapazierfähige Reisekleidung abgelegt und sein übliches silberverziertes Blau angezogen.
    »Schwer zu sagen, wo Yarblek sich jeweils aufhält. Er reist viel herum, doch egal wohin, die Berichte unserer Leute in Mal Zeth, Melcene und Maga Renn werden ihm nachgeschickt. Was immer dieser Mengha auch im Schilde führt, es hat sich zweifellos ungünstig auf den Handel aus-gewirkt. Ich bin sicher, daß unsere Agenten Yarblek alle Informationen geschickt haben, die sie über Mengha herausfinden konnten. Im Augenblick weiß mein schäbig aussehender Partner wahrscheinlich mehr über Mengha als Bradors Geheimdienst.«
    »Ich möchte mich nicht verzetteln, Silk. Wir sind hinter Zandramas her, nicht hinter Mengha!«
    »Ich fürchte nur, daß wir in die Dämonensache verwickelt werden, ob wir es wollen oder nicht«, entgegnete Silk düster. »Aber egal, was wir beschließen, wir müssen zunächst nach Mallorea – und das bedeutet, Zakath zu überzeugen, daß die Lage ernst ist. Hat er Euch überhaupt zugehört, als Ihr ihm von Mengha erzählt habt?«
    Garion schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er überhaupt verstanden hat, worüber wir sprachen. Er war wohl nicht ganz zu-rechnungsfähig.«
    »Wenn er aufwacht, müssen wir es eben nochmals versuchen.« Er grinste hinterlistig. »Ich hatte bisher ziemliches Glück, wenn ich mit Kranken verhandelte.«
    »Das ist aber nicht sehr fein.«
    »Behaupte ich auch nicht – doch es bringt was ein.«
    Am Vormittag betraten Garion und sein

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