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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wo Zandramas ist, doch ihre abtrünnigen Kohorten versuchen nun verzweifelt, ebenfalls Dämonen zu beschwören. Bei den Göttern, Belgarion, helft mir! Diese unheilige Infektion wird sich über ganz Mallorea ausbreiten und über die ganze Welt! Wir werden alle von heu-lenden Dämonen überwältigt werden, und kein Ort, so abgelegen er auch sein mag, wird den traurigen Resten der Menschheit mehr Zuflucht bieten können. Bitte, helft mir Kal Zakath zu überzeugen, daß sein kleinlicher Krieg hier in Cthol Murgos völlig unbedeutend ist, angesichts des dro-henden Schreckens in Mallorea.«
    Garion blickte ihn lange eindringlich an, dann stand er auf. »Ihr begleitet mich besser, Brador«, sagte er ruhig. »Ich glaube, wir sollten uns mit Belgarath unterhalten.«
    Sie fanden den alten Zauberer in der Bibliothek des Hauses, in ein altes, ledergebundenes Werk vertieft. Er legte das Buch zur Seite und hörte zu, als Brador wiederholte, was er Garion erzählt hatte. »Urvon und Zandramas beschäftigen sich ebenfalls mit diesem Wahnsinn?« fragte er, als der Melcener geendet hatte.
    Brador nickte. »Ja, Ehrwürdiger, soviel wir gehört haben.«
    Belgarath schlug die Faust auf den Tisch und fluchte. »Was denken sie sich dabei?« brüllte er und stapfte hin und her. »Haben sie vergessen, daß UL das höchstpersönlich verboten hat?«
    »Sie haben Angst vor Mengha«, sagte Brador hilflos. »Sie sind der Ansicht, daß sie sich damit vor diesen Heerscharen von Teufeln schützen können.«
    »Man kann sich nicht vor Dämonen schützen, indem man weitere Dä-
    monen ruft!« tobte der alte Mann. »Wenn es auch nur einem gelingt, sich aus dem Bann seines Beschwörers zu lösen, können auch alle anderen sich losreißen. Urvon oder Zandramas mag es gelingen, sie zu beherrschen, doch früher oder später wird einer ihrer Knechte einen Fehler begehen.
    Sprechen wir mit Zakath!«
    »Ich glaube nicht, daß wir ihn schon jetzt aufsuchen können, Großvater«, zweifelte Garion. »Ihm gefiel gar nicht, was ich ihm über Urgit sagte.«
    »Sein Pech. Das ist jedenfalls etwas, was nicht warten kann, bis er seine Fassung wiedergewonnen hat. Gehen wir!«
    Die drei eilten durch die Korridore des Hauses zu der großen Vorhalle, durch die sie bei ihrer Ankunft von Rak Verkat mit General Atesca he-reingekommen waren.
    »Völlig unmöglich«, erklärte der Oberst am Empfang vor dem Portal, als Belgarath ersuchte, sofort zu dem Kaiser geführt zu werden.
    »Wenn Ihr erst ein wenig älter seid, Oberst«, sagte der alte Mann ominös, »werdet Ihr wissen, wie bedeutungslos das Wörtchen ›unmöglich‹
    ist.« Er hob eine Hand, machte eine etwas theatralische Geste, und Garion hörte und spürte das Branden seines Willens.
    Mehrere Fahnen hingen von Stangen, die etwa fünfzehn Fuß über dem Boden aus der Wand ragten. Der arrogante Oberst verschwand von seinem Stuhl und ritt im nächsten Augenblick auf einer dieser Stangen. Seine Augen quollen ihm schier aus dem Gesicht, während er sich verzweifelt an seinem hohen Sitz festklammerte.
    »Wo möchtet Ihr als nächstes hin, Oberst?« fragte ihn Belgarath. »Wenn ich mich recht erinnere, steht vor dem Haus eine sehr hohe Fahnenstange.
    Ich könnte Euch als Krönung ganz obenauf setzen, wenn Ihr möchtet.«
    Der Oberst starrte ihn nur entsetzt an.
    »Nun gut. Sobald ich Euch heruntergeholt habe, werdet Ihr den Kaiser davon überzeugen, daß er uns sofort empfangen muß. Ihr werdet Eure ganzen Überredungskünste einsetzen, Oberst – außer, Ihr zieht es vor, eine ständige Fahnenstangenzier zu werden.«
    Das Gesicht des Obersts war noch kreidebleich, als er aus der bewachten Audienzsaaltür zurückkam, und er zuckte heftig zusammen, als Belgarath die Hand bewegte. »Seine Kaiserliche Majestät hat sich bereit erklärt, Euch zu empfangen«, stammelte er.
    »Daran hatte ich kaum gezweifelt«, brummte Belgarath.
    Seit Garion Zakath das letzte Mal gesehen hatte, war eine merkliche Veränderung mit ihm vorgegangen. Sein weißes Leinengewand war zer-knittert und fleckig, er hatte dunkle Ringe um die Augen, sein Gesicht war totenblaß, sein Haar ungekämmt, sein Kinn bartstoppelig. Krampfartiges Zittern durchzog ihn, und er sah aus, als wäre er zu schwach, sich auf den Beinen zu halten. »Was wollt ihr?« krächzte er kaum hörbar.
    »Seid Ihr krank?« fragte ihn Belgarath.
    »Ein bißchen Fieber, glaube ich.« Zakath zuckte die Schultern. »Was ist so wichtig, daß Ihr glaubtet, Euch Einlaß erzwingen zu

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