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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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müssen?«
    »Euer Reich bricht zusammen, Zakath«, sagte Belgarath ernst. »Es ist höchste Zeit, daß Ihr heimkehrt und Eure Zäune flickt.«
    Zakath lächelte schwach. »Käme es Euch denn nicht gelegen, wenn sie ganz zerfielen?«
    »Was in Mallorea vorgeht, kommt niemandem gelegen! Erzählt, Brador.«
    Nervös berichtete der melcenische Bürokrat.
    »Dämonen?« entgegnete Zakath skeptisch. »Also wirklich, Belgarath, Ihr erwartet doch nicht wahrhaftig, daß ich das glaube? Denkt Ihr ehrlich, daß ich nach Mallorea zurückhaste, um Schatten zu jagen, und euch zu-rücklasse, damit ihr hier im Westen eine Armee gegen mich aufstellen könnt?« Das krampfhafte Zittern, das Garion bei ihrem Eintreten aufgefallen war, wurde noch stärker. Zakaths Kopf nickte und wackelte, und Speichel rann aus einem Mundwinkel, ohne daß Zakath es zu bemerken schien.
    »Ihr werdet uns nicht zurücklassen, Zakath«, entgegnete Belgarath.
    »Wir begleiten Euch. Wenn auch nur ein Zehntel von dem wahr ist, was Brador gehört hat, muß ich nach Karanda, um diesen Mengha aufzuhalten. Wenn er tatsächlich Dämonen beschwört, müssen wir alle alles andere liegen- und stehenlassen, um ihn aufzuhalten!«
    »Absurd!« rief Zakath erregt. Seine Augen waren nun blicklos, und sein Zittern und Wackeln war so arg geworden, daß er keine Macht mehr über seine Gliedmaßen hatte. »Ich lasse mich doch nicht von einem gerissenen alten Mann überlisten…« Plötzlich schoß er mit einem tierischen Schrei von seinem Sessel hoch und drückte die Hände an die Schläfen. Dann kippte er nach vorn und blieb zuckend auf dem Boden liegen.
    Belgarath rannte auf ihn zu und faßte nach den verkrampften Armen des Mannes. »Schnell!« befahl er. »Schiebt ihm etwas zwischen die Zähne, damit er sich nicht die Zunge abbeißt!«
    Brador packte ein Bündel Berichte von einem nahen Tisch und zwängte sie in den jetzt schäumenden Mund des Kaisers.
    »Garion!« bellte Belgarath. »Hol Pol – rasch!«
    Garion rannte zur Tür.
    »Warte!« rief Belgarath und sog schnuppernd die Luft über dem Gesicht des Mannes ein, den er festhielt. »Bring Sadi ebenfalls mit. Es riecht hier sehr eigenartig! Beeil dich!«
    Garion raste durch die Korridore, vorbei an erschrockenen Höflingen und Lakaien, und stürzte schließlich in das Gemach, wo Polgara sich mit Ce'Nedra und Sammet unterhielt. »Tante Pol!« brüllte er. »Schnell, komm!
    Zakath hat einen Anfall!« Dann wirbelte er herum, rannte noch ein Stück den Gang entlang und warf sich mit der Schulter gegen die Tür von Sadis Gemach, daß sie aufschwang.
    »Wir brauchen Euch!« rief er dem verblüfften Eunuchen zu. »Kommt mit!«
    Die drei schafften es in Sekunden zur Tür des Audienzsaals.
    »Was geht hier vor?« erkundigte sich der angarakanische Oberst verstört und stellte sich ihnen in den Weg.
    »Euer Kaiser ist krank!« erklärte ihm Garion. »Geht aus dem Weg!«
    Grob schob er den protestierenden Offizier zur Seite und riß die Tür auf.
    Zakaths Zuckungen hatten zumindest ein wenig nachgelassen, aber Belgarath hielt ihn immer noch auf dem Boden fest.
    »Was ist passiert, Vater?« erkundigte sich Polgara und kniete sich neben den Kranken.
    »Er hatte einen Anfall.«
    »Die Fallsucht?«
    »Glaube ich nicht. Es war irgendwie anders. Sadi, komm her und rieche seinen Atem. Der Geruch ist sonderbar!«
    Sadi kam vorsichtig näher, bückte sich und schnupperte mehrmals.
    Dann richtete er sich mit bleichem Gesicht auf. »Thalot«, erklärte er.
    »Ein Gift?« fragte Polgara.
    Sadi nickte. »Ein sehr seltenes.«
    »Habt Ihr ein Gegenmittel?«
    »Nein, meine Lady. Gegen Thalot gibt es kein Mittel. Es ist immer tödlich. Es wird zwar selten benutzt, weil es nur sehr langsam wirkt, aber erholen kann sich niemand davon.«
    »Dann stirbt er?« fragte Garion, und sein Magen verkrampfte sich.
    »Ja. Die Zuckungen lassen nach, kehren jedoch verstärkt wieder.
    Schließlich…« Sadi zuckte die Schultern.
    »Gibt es gar keine Hoffnung?« fragte Polgara.
    »Nein, keine, meine Lady. Wir können nichts weiter tun, als ihm die letzten Tage etwas erträglicher zu machen.«
    Belgarath fing zu fluchen an. »Stell ihn ruhig, Polgara«, bat er. »Wir müssen ihn ins Bett bringen, aber wir können ihn nicht tragen, solange er so geschüttelt wird.«
    Sie nickte und legte eine Hand auf Zakaths Stirn. Garion spürte das leichte Ziehen, und der gequälte Kaiser wurde ruhig.
    Brador sah sie mit weißem Gesicht an. »Ich glaube nicht, daß wir das

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