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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Jefferson. »Und einen Mann mit einem 22er Loch in der Brust im Nachbarhaus Ihrer Wohnung. Was wissen Sie darüber?«
    »Der Kerl war ein mieses Schwein«, sagte Saint. »Er hat Kindern Drogen verkauft. Er hat gekriegt, was er verdiente. Aber ich weiß nicht, wer’s gewesen ist.«
    »Sie sind nicht deswegen hier«, sagte Jefferson. »Sie wissen, weswegen Sie hier sind?«
    Saint wandte den Blick ab. Er starrte die Wände an und murmelte etwas vor sich hin.
    »Wie bitte?« Jefferson beugte sich vor.
    Saint sah ihn an. »Ja. Vielleicht. Glaub schon.«
    »Wir haben Ihre Fingerabdrücke an einem Türgriff im Haus von Thomas Sinatra gefunden. Dem Anwalt aus Beacon Hill.«
    »Ja.«
    »Thomas Sinatra wurde in seinem Schlafzimmer gefunden … und Teile von ihm im Wohnzimmer und in der Küche. Es sah aus, als hätte jemand versucht, das Haus mit Sinatras Körperteilen zu dekorieren.«
    »Ja?«
    »Ja?«, äffte Jefferson ihn nach. »Ist das alles, was Ihnen dazu einfällt?«
    »Verdammt, ich mach so eine Scheiße nicht! Ich kannte diesen Kerl nicht mal.« Saint bewegte sich ungeduldig auf dem Stuhl und spielte das »Mein-Name-ist-Hase«-Spiel.
    »Wir haben keinerlei Hinweise auf einen gewaltsamen Zutritt gefunden. Wie sind Sie in Sinatras Haus gekommen?«
    Saint zuckte die Schultern. »Five kannte ’nen Typen. Er hat gesagt, er wäre sein Mann.«
    »Wer war er?«
    »Ich glaub, er war ein Exwächter aus dem Blade. Wo wir alle gesessen haben. Da hab ich Five und Q und die anderen Typen kennen gelernt, draußen im Blade. Im Vergleich zu dem Knast sind die Slums das reinste Disneyland. Ich glaube, Fives Mann war da draußen Wärter, bis sie ihn gefeuert haben.«
    »Bis sie ihn gefeuert haben?«
    »Ja. Ich hab gehört, er wurde gefeuert, weil er nachts im Blade rumgeschlichen ist und irgendwelchen Scheiß gemacht hat. Ich glaub, er hat irgendwas rausgefunden und versucht, es zu verkaufen.«
    »Was gefunden?«
    »Keine Ahnung. Irgendeinen Piratenschatz oder was weiß ich.«
    »Sie haben im Blade eingesessen?«
    »Hab ich.«
    »Wie lange?«
    »Vier Jahre.«
    Jefferson beugte sich im Stuhl vor und betrachtete Saint eingehend.
    »Also schön«, sagte er. »Reden Sie weiter.«
    »Ich hab nichts mehr zu erzählen.«
    »Kommen Sie, Saint, wir haben Ihre Fingerabdrücke im ganzen Haus. Das heißt, Sie waren am Tatort. Wir haben fünf Leichen, und Sie stehen mit Morden überall in der Stadt in Verbindung. Wollen Sie vielleicht, dass man Ihnen diesen Mist anhängt?«
    Saint öffnete den Mund zu einer Antwort, doch Jefferson war noch nicht fertig. »Wenn Sie jetzt reden, erzählen Sie besser gleich, wie diese Fingerabdrücke an die Tür gekommen sind. Und wieso Sie heil und unverletzt hier sitzen, während alle anderen aussehen, als wären sie durch ’nen Fleischwolf gedreht worden. Und warum Sie einem meiner Leute den Unterkiefer gebrochen haben, als wir zu Ihrer Wohnung kamen, und was die Machete und die Schale voller Blut in Ihrem Schlafzimmer zu suchen hatten.« Jefferson verstummte und atmete tief durch. »Im Augenblick sieht es gar nicht so gut aus für Sie, müssen Sie wissen.«
    »Also schön, hören Sie.« Saint beugte sich vor. »Aber woher soll ich wissen, dass Sie mich nicht auf direktem Weg wieder ins Blade schicken, wenn ich Ihnen was erzähle?«
    »Das können Sie nicht wissen. Ich mache Ihnen keinerlei Versprechungen.«
    »Mann, dann vergessen Sie’s.« Saint schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Ich bin auf Bewährung draußen! Ich geh nicht wieder zurück!«
    Jefferson sah Brogan an. »Schön, sperren wir ihn über Nacht ein.«
    Brogan grinste und trat vor. »Mit dem größten Vergnügen.«
    Saint hob abwehrend eine Hand. »He, warten Sie!«
    »Sie sind derjenige, der es auf die harte Tour will, nicht ich.«
    »Sie dürfen mich heute Nacht nicht einsperren!« Saint hatte die Augen weit aufgerissen. Überrascht stellte Jefferson fest, dass der große Mann Angst zu haben schien. »Sie dürfen mich nicht einsperren!«
    Saints zornige Erregung wurde immer heftiger. Er stieß seinen Stuhl vom Tisch weg und hob beide Arme, um die Detectives abzuwehren.
    Jefferson erhob sich langsam und streckte beruhigend eine Hand nach dem Riesen aus. »Ganz ruhig … beruhigen Sie sich, Mann.«
    »Sie dürfen mich nicht einsperren!« Saint brüllte inzwischen fast und wich an die hintere Wand des Verhörzimmers zurück wie ein in die Enge getriebenes Tier. Seine Adern traten dick hervor.
    Das alles ergab keinen Sinn. Saint war ein

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