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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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klebten Schweißperlen. Eine löste sich und lief ihm übers Gesicht. Saint machte keine Anstalten, sie abzuwischen.
    »He, Saint!«, mischte Brogan sich ärgerlich ein. »Hören Sie zu, Mann?«
    Ein Ruck lief durch Saint, und sein Blick richtete sich auf Jefferson. »Ja«, murmelte er und nickte.
    »Haben Sie zurzeit einen Job?«, fragte Jefferson.
    »Ja.« Saint fuhr sich mit einer Hand über den Schädel. »Ein Hausmeisterjob, drüben in der Wakefield-Hauptschule.«
    »Wakefield also? Wo genau liegt die? Innenstadt?«
    »Nein, im Norden.«
    »Ziemlich langer Weg zur Arbeit, wie?«
    »Ja, aber mein Bewährungshelfer hat mir den Job beschafft.« Saint grinste flüchtig. »Hat irgendeine besondere Abmachung mit dem Direktor.«
    Jefferson nickte. »Und was für eine Abmachung ist das?«
    »Dass ich jeden Tag länger als eine Stunde fahren muss, um zur Arbeit zu kommen.«
    Es hörte sich an, als wolle Saint andeuten, dass sein Bewährungshelfer Schmiergelder kassierte. Der Bewährungshelfer verschaffte ihm einen Job und schrieb ihm gute Beurteilungen, und als Gegenleistung wanderte ein Teil von Saints Bezahlung in seine Taschen.
    Jefferson wechselte das Thema.
    »Wo wohnen Sie zurzeit?«
    Saint blickte ihn an, dann lehnte er sich zurück, eine Hand hinter dem Kopf. Er starrte auf den Tisch, und ein sarkastisches Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. »Scheiße, als ob Sie das nicht genau wüssten, Mann! Sie sind in meine Wohnung eingebrochen wie Clint Eastwood, verdammt! Wollen Sie behaupten, Sie haben meine Adresse schon wieder vergessen?«
    Jefferson zögerte einen Augenblick. »Für das Protokoll«, erklärte er dann.
    »Ich wohne in den Walnut Park Projects, 301 C.«
    »Wie gefällt Ihnen die Gegend?« Jefferson blieb zunächst bei unverfänglichen Themen.
    Saint starrte ihn verwirrt an. »Was glauben Sie denn, Mann? Dass ich gern in den Projects wohne?« Er zuckte die Schulter. »Na ja, ich schätze, es ist ganz in Ordnung. Nicht das Ritz oder so, aber ganz in Ordnung.«
    »Haben Sie eine Freundin?«
    »Nein«, antwortete Saint schüchtern. »Eigentlich nicht.«
    »Haben Sie eine Freundin?«, wiederholte Jefferson.
    Saint spielte nervös mit den Fingern, betrachtete seine Nägel und die vom Duschen trockene Haut.
    »Nein, ich hab keine Zeit, mir eine Freundin zu suchen. Ich arbeite ständig, wissen Sie?«
    »Was ist mit den Antibabypillen, die wir in Ihrem Badezimmerschrank gefunden haben?«
    »Den was?«, fragte Saint entgeistert.
    »Den Antibabypillen. Wir haben sie in Ihrem Badezimmerschrank gefunden.«
    Saint schlug mit der Hand auf den Tisch. Er wirkte wütend. »Verdammt, Sharin!«, brummte er vor sich hin.
    »Wer ist Sharin?«
    »Sharin? Meine Schwester. Sie schläft von Zeit zu Zeit bei mir.«
    Brogan lachte auf. »Ach? Sie schlafen mit Ihrer Schwester?«
    »Was?« Saint funkelte ihn wütend an. »Mit Sharin? Wofür halten Sie mich? Sehe ich vielleicht aus wie einer von diesen verdammten inzestuösen Wichsern aus Arkansas?«
    »Und was ist dann das Problem?«
    Saint senkte den Blick. »Kein Problem. Vergessen Sie’s.« Er winkte ab.
    »Sie schläft dort mit jemandem, ist das richtig?«
    »Hören Sie …« Saint blickte sich unbehaglich im Zimmer um. »Sharin verdient ihr Geld … auf gewisse Weise, Sie verstehen schon. Sie hat keine andere Wahl, nachdem sie ihren letzten Job verloren hat. Sie braucht schließlich Knete zum Leben.«
    »Also ist Ihre Schwester eine Prostituierte«, sagte Jefferson.
    »He, Mann, nennen Sie Sharin nicht so. Sie ist schließlich meine Schwester.« Saint zuckte die Schultern. »Sie verdient sich von Zeit zu Zeit Geld mit anderen Kerlen. Ich hab ihr gesagt, diese Pillen schützen nicht. Sie schützen nicht vor irgendwelchen Krankheiten, sie sorgen nur dafür, dass man nicht schwanger wird, sonst überhaupt nichts. Sie sagt, Kondome kosten zu viel Geld, und ihre Kunden wollen auch nicht immer eins anziehen. Sie bezahlen extra, wenn sie es ohne macht, okay? Ich hab ihr gesagt, das ist verrückt, aber ich schätze, manchmal hört sie einfach nicht auf mich.«
    Jefferson nickte. Es klang, als würde Saint die Wahrheit sprechen. Fast tat der große Bursche ihm Leid. »Also schön, Ihre Schwester wohnt also hin und wieder bei Ihnen.«
    »Ja.«
    »Wie lange sind Sie aus dem Gefängnis raus?«
    »Seit ungefähr einem Jahr. Ich war im Blade.«
    »Wollen Sie wieder zurück?«
    Saint starrte Jefferson an. »Sind Sie verrückt?«
    »Wir haben einen 22er auf Ihrem Nachttisch gefunden«, sagte

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