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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Ding.«
    Die Schnittwunden sahen vertraut aus. Sie erinnerten Jefferson augenblicklich an die Schnitte, die sie bei dem jungen Lyerman und bei den Leichen in Sinatras Haus gefunden hatten.
    Jefferson schwieg und lehnte sich im Stuhl zurück.
    Saint setzte sich ebenfalls wieder. »Hören Sie, ich kenne jemanden, der Ihnen weiterhelfen kann.«
    »Wen?«
    »Mein Mann«, sagte Saint, als würde dies alles erklären.
    »Scheiße, ich denke, das kenne ich irgendwoher, was, Brogan?«, sagte Jefferson. »Jeder, den wir hochgehen lassen, kommt in dieses Zimmer und sagt, er könnte uns alle Informationen beschaffen, die wir wollen, nur ist es jedes Mal der Cousin oder irgendein Mann oder wer weiß wer, und jedes Mal wohnt er rein zufällig unten in L. A., und ob wir ihn nicht so lange wieder auf freien Fuß lassen könnten, bis er zurück ist?«
    »Ich meine es ernst.«
    »Dann sagen Sie mir einen Namen.«
    »Ramsey. Robert Ramsey. Er schlägt draußen im Blade die Zeit tot.«
    Brogan hatte ein Kaugummi ausgewickelt. Er schob sich den Streifen in den Mund und kaute nachdenklich darauf. »Und woher kennen Sie diesen Ramsey? Sind Sie Brieffreunde oder was?«
    Saint wandte sich zu Brogan. »Ja, so ähnlich. Ich hab zwei von meinen vier Jahren im Blade mit ihm zusammen in der Zelle gesessen. Da lernt man einen Menschen ziemlich genau kennen.«
    »Und was hat dieser Ramsey uns zu sagen?«
    »Das wird er Ihnen selbst erzählen. Ich weiß nur, dass im Blade die Kacke ziemlich am Dampfen ist in den letzten paar Monaten. Eine verdammt ernste Sache«, sagte Saint und blickte die beiden Detectives ernst an. »So ernst, dass es wie ein Sonntagsmärchen aussieht, was in diesem Haus passiert ist.«
    Das Revier war fast leer. Brogan war unten, Kaffee aus der Maschine holen. Jeffersons Schreibtischlampe war die einzige Lichtquelle im Raum; sie warf einen schwachen Schein ins Büro. Irgendwo unten hörte er ein Radio spielen. Die Musik klang durch die Korridore und Treppenhäuser.
    Jefferson las Olders Buch, The Annotated History of Fort Blade Prison . Es lag aufgeschlagen vor ihm auf dem Tisch. Nach dem Buch zu urteilen war das Gefängnis ursprünglich als Fort errichtet worden, jedoch nicht während der Zeit der Revolutionskriege, wie man allgemein glaubte, sondern achtzig Jahre früher, in den Neunzigerjahren des siebzehnten Jahrhunderts. Nach Older waren die Kolonisten in Massachusetts von »irgendetwas, das aus den Wäldern gekommen war«, angegriffen worden. Older hatte Berichte und Auszüge aus Tagebüchern von Kolonisten zusammengetragen, die damals in jener Gegend gelebt hatten, und alle sprachen von irgendeinem unerkannten Feind, der nachts aus den Wäldern kam und ohne Unterschied mordete.
    Im Jahre 1689 hatte es fünfunddreißig unaufgeklärte Morde gegeben, und die meisten Opfer waren enthauptet oder auf andere Weise verstümmelt aufgefunden worden. Die Morde setzten sich bis in den Winter 1690 fort. Viele Kolonisten weigerten sich, ihre Häuser zu verlassen und riefen den Gouverneur der Kolonie um militärischen Schutz an. Viele hielten die Morde für Vergeltungsangriffe umgesiedelter Indianerstämme, die noch immer in der Gegend lebten, während andere europäische Siedler aus Spanien und Frankreich verdächtigten, die erwiesenermaßen versuchten, in Neuengland Fuß zu fassen. Während die Mehrheit diesen beiden Meinungen anhing, gab es auch eine Reihe von Leuten, die glaubten, die heimtückischen Anschläge wären das Werk von Hexen oder bösen Geistern, die in der Wildnis von Massachusetts lebten.
    Das Ergebnis jedenfalls war die Errichtung von Fort Blade, einem Verteidigungswerk nicht gegen die Briten, sondern gegen irgendeine geheimnisvolle Macht, die langsam, aber sicher die gesamte Kolonie auszulöschen drohte. Olders Bericht zufolge zogen alle, die dazu imstande waren, in die Festung auf der Insel um, um des Nachts hinter ihren Mauern zu schlafen und nur bei Tage in die Wälder oder auf ihre Felder zu gehen. Die Kolonisten lebten die nächsten acht Monate auf diese Weise, bis die Angriffe eines Nachts zu Ende waren. Older glaubte, dass die Kolonisten, die Tag für Tag kleine Kommandos in die Wälder schickten, um den Killer aufzuspüren, am Ende mit ihren Mühen Erfolg gehabt und den Feind vernichtet hatten.
    Irgendwo auf Blade Island gab es ein Massengrab, in dem die Kolonisten ihre Toten beigesetzt hatten, und in genau jenes Grab legten sie auch die Knochen ihres unerkannten Feindes. Während seiner Zeit als Wärter im

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