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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Blade-Gefängnis hatte Older seine Freizeit mit der Suche nach diesem angeblichen Massengrab verbracht.
    Jefferson schüttelte den Kopf, sah von der Lektüre auf und ließ den Blick durch das leere Büro schweifen. Er war sicher, dass Older etwas auf der Insel gefunden hatte, doch was? Und was hatte es mit Lyerman und den übrigen Morden zu tun?
    Das Telefon läutete schrill und riss ihn aus seinen Gedanken. Es war McKenna.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte sie freundlich.
    »Alles in Ordnung, danke«, antwortete Jefferson. Er presste den Hörer gegen das Ohr und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, bis er knarrte. »Ich lese gerade ein wenig.«
    »Möchten Sie Gesellschaft?«
    Jefferson überlegte einen Augenblick. »Kommt darauf an, wen Sie anzubieten haben. Oder kommen Sie selbst?«
    »Vielleicht. Ich lese ebenfalls gerade, und ich habe etwas gefunden, das Sie interessieren könnte.«
    »Und das wäre?«
    »Ein soziologischer Text, könnte man sagen.«
    »Wo sind Sie?«
    »Zu Hause.« McKenna zögerte, dann fragte Sie: »Haben Sie Lust, vorbeizukommen?«
    Jefferson schloss die Augen und stellte sich McKenna vor. Ob ich Lust habe, vorbeizukommen? Das soll wohl ein Witz sein.
    »Sicher«, antwortete er. »Brogan kommt bestimmt eine Weile allein zurecht.«
    »Er ist ein großer Junge.«
    »Ja.«
    »Ich warte auf Sie.«
    »In Ordnung, ich komme gleich.«
    McKennas Haus lag am Meer. Sie hatte ihm übers Telefon Anweisungen gegeben, wie er zu fahren hatte. Schließlich bog Jefferson in die Auffahrt ein, und das Licht der Scheinwerfer seines Wagens streifte über die glatte graue Oberfläche des Hauses und wurde vom schwarzen Glas der Fenster auf die Büsche reflektiert, die ihre Vordertreppe rechts und links flankierten. Er öffnete die Wagentür, und warme Nachtluft flutete in den kühlen, klimatisierten Innenraum und brachte den salzigen Duft des Meeres mit.
    McKenna empfing ihn an der Tür und hielt das Fliegengitter auf, sodass er eintreten konnte. Sie trug ein cremefarbenes ärmelloses T-Shirt, das sich sanft über ihren Brüsten spannte und ein perfektes Dekolleté freiließ. Als Jefferson an ihr vorbeiging, lächelte sie und glättete die Vorderseite ihrer Jeans, indem sie mit beiden Händen darüber strich.
    »Hi!«, sagte sie leise. »Wie geht es Ihnen?«
    »Hallo.« Jefferson sah ihr in die Augen, bevor er sich dem Innern ihres Hauses zuwandte. »Nett haben Sie’s.«
    »Danke sehr. Ich wohne nicht oft hier, deswegen ist es ein bisschen leer. Aber ich mag es, ein Haus direkt am Meer zu besitzen. Ich habe noch eine Wohnung in der Stadt.«
    Sie hatte Recht – das Haus war ziemlich leer. Die Eingangshalle war nur mit einem Teppich und einem einzelnen Halogen-Deckenfluter ausgestattet. Es gab keine Trennwand, und der Raum erstreckte sich bis ans Ende des Hauses, wo der Teppich in einer geraden Linie vor der glänzenden Fliesenfläche des Küchenbodens endete, dem einzigen Hinweis darauf, dass man ein anderes Zimmer betreten hatte. Hinter der Küche erstreckte sich eine solide Wand aus Glas mit Schiebetüren, durch die Jefferson den schwarzen nächtlichen Ozean sehen konnte.
    »Ich komme nur wegen der Aussicht her«, sagte McKenna. »Ich könnte nicht immer hier leben. Ich hätte Angst, mich daran zu gewöhnen.«
    »Das verstehe ich gut«, sagte Jefferson und ging zur Küche. Zur Rechten öffnete sich ein separater Raum, und Jefferson erblickte ein frisch gemachtes Bett mit einer großen weißen Steppdecke, die über der runden Fläche ausgebreitet lag. Die Türen und Fenster des Hauses standen offen, und Jefferson hörte das Zirpen von Grillen und anderen nächtlichen Insekten, das durch die Fliegengitter drang.
    McKenna trat an ihm vorbei. Ihre offenen Schuhe tappten leise auf dem Fliesenboden der Küche.
    »Möchten Sie einen Drink?«, fragte sie über die Schulter.
    »Gern«, antwortete Jefferson.
    Er folgte ihr in die Küche und legte seine Pistole und sein Abzeichen auf die Marmorplatte. Beide Gegenstände machten auf der spiegelnden Oberfläche ein Geräusch, als würde man Weingläser absetzen.
    »Ein Bier oder Eistee mit Himbeergeschmack?«, fragte sie und lächelte. »Ich habe leider keine besonders große Auswahl.«
    »Eistee«, antwortete Jefferson.
    Eine warme Brise wehte durchs Fliegengitter herein und bauschte die beiden langen Vorhänge rechts und links der Glastüren. Sie brachten die Metallstange zum Klappern, an der sie aufgehängt waren. In der Mitte des Zimmers stand ein schwerer Sessel aus

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