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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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zu.
    Brogan hörte, wie die Knochensäge eingeschaltet wurde.
    Jefferson klappte das Handy zu und biss die Zähne zusammen. Lyerman steckte irgendwo in diesem Gebäude und hatte Brogan in seiner Gewalt. Das Geräusch, das er während des Gesprächs im Hintergrund gehört hatte, dieses entfernte Dröhnen … nun wurde ihm bewusst, dass es die Turbinen eines über das Gebäude hinwegfliegenden Passagierflugzeugs gewesen waren.
    Was bedeutete, dass Lyerman und Brogan auf dem Dach sein mussten.
    »Was ist los?«, fragte McKenna, als Jefferson sie anblickte.
    »Das Dach. Komm, schnell. Gehen wir.«
    Sie durchquerten den Saal und gingen zu den gläsernen Aufzügen. Der riesige Samoaner musterte sie von oben bis unten, als sie an ihm vorbeikamen, doch der Hüne sagte nichts. Seine Aufmerksamkeit war auf die Gäste gerichtet, die zur Party kamen, nicht auf die Leute, die gingen.
    Jefferson und McKenna betraten den Aufzug. Jefferson blickte durch die Glaswände hinaus auf die Stadt, während der Lift nach oben glitt.
    »Du glaubst, da oben ist jemand?«
    Jefferson nickte. »Lyerman.«
    Der Aufzug fuhr höher und höher.
    »Ist Brogan bei ihm?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher.«
    Das Dach des Aufzugs bestand ebenfalls aus Glas, und durch die Scheibe hindurch erhaschte Jefferson eine plötzliche Bewegung hoch über ihnen. Ein großes Objekt fiel ihnen entgegen, als wäre etwas übers Geländer vom Dach geworfen worden. McKenna hatte es nicht bemerkt. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch einen Sekundenbruchteil später krachte das Objekt auf das Glas des Aufzugsdachs. Splitter regneten auf McKenna und Jefferson herab. Die Wucht des Aufpralls war gewaltig, und der Lift schwankte beängstigend. McKenna und Jefferson verloren den Halt und klammerten sich am Geländer fest, während die Stadt unter ihnen hin und her tanzte.
    Als die Kabine sich wieder beruhigt hatte, stieß McKenna einen lauten Fluch aus und rappelte sich auf.
    »Verdammt, was war das?«, sagte Jefferson und hielt sich die Seite seines Kopfes. Schmerz durchzuckte ihn, und als er die Hand wegnahm, waren seine Finger blutig.
    Windböen fegten durch das zerfetzte Dach, wehten kalten Nieselregen herein und sorgten dafür, dass der Fahrstuhl noch immer unsicher schwankte. Oben auf dem Gerüst des zersplitterten Dachs sah Jefferson etwas Großes, Schwarzes liegen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er McKenna.
    McKenna nickte. In ihren Haaren glitzerten winzige Glassplitter.
    »Mach die Augen zu«, forderte Jefferson sie auf, und mit dem Ärmel seines Smokings wischte er vorsichtig die Scherben aus ihrem Gesicht und ihrem Haar.
    »Was war das?«
    Jefferson blickte erneut nach oben. »Ich weiß es nicht, ich kann von hier aus nichts erkennen. Aber was immer es ist – es ist vom Dach gefallen.«
    »Oder wurde geworfen.«
    Der Aufzug setzte seine Fahrt fort. Als er in die oberste Etage gelangte, ertönte ein Klingeln, und die Türen glitten auf. Vor ihnen lag das Dach des Lyerman Building.
    »Gleich werden wir wissen, was es war«, sagte Jefferson und stieg aus.
    Es war noch kühler hier draußen als vor einer Woche. Der Dachgarten lag still und verlassen, und nur die leisen Geräusche von Insekten waren zu vernehmen. Ein leichter Wind bewegte die Pflanzen in sanften Wellen. Der Weg führte vom Aufzug weg, ein schmaler, mit Holzschnipseln gedeckter Pfad, von schwachen Glühlampen erhellt, die sich kaum dreißig Zentimeter über den Boden erhoben. Der Wintergarten weiter vorn lag ebenfalls still und dunkel bis auf eine einzige Lampe, die im Innern brannte. Neben dem Wintergarten befand sich der Whirlpool, umgeben von den Rosenholzbänken. Alles lag still da. Das Dach schien vollkommen verlassen.
    Jefferson drehte sich um und blickte hinauf zum Dach des Aufzugs. Der große dunkle Gegenstand klemmte zwischen den verbogenen Streben des Dachs. Jefferson zog eine Bank heran, stieg hinauf und packte das Ding, um es vom Dach zu zerren. Es war sehr schwer, doch schließlich gelang es ihm. Es krachte scheppernd vor ihm zu Boden und verfehlte die Bank nur um Haaresbreite. Jefferson sah, dass es der elektrische Rollstuhl Lyermans war.
    »Mein Gott …«, flüsterte er, sprang von der Bank und bückte sich zu dem Rollstuhl herab. »Der Rollstuhl von Lyerman.«
    Der Stuhl lag auf dem Kopf, und es saß jemand darin. Ein Rad drehte sich langsam; das andere war verbogen, die Speichen gebrochen.
    »Wer ist es?«, fragte McKenna und deutete auf die Gestalt. Das Gesicht war nicht zu

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