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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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immer wieder über die Schulter gesehen.«
    »Ich frage mich, was einen Mann dazu bringt, so panisch zu fliehen«, sagte Jersey. »Direkt in die Hände des Feindes.«
    Seals, Eric, Alabama, Jersey und Keaveney waren derweil beim Rest der Gruppe am Fuß des Hügels angekommen.
    »Wo ist eigentlich Martinez?«, fragte Seals unvermittelt.
    »Wir haben ihn unten zurückgelassen«, antwortete einer der Männer. »Mit unseren Gewehren konnten wir ihn nicht tragen.«
    Seals nickte. »In Ordnung. Gehen wir runter und holen ihn.«
    Eine Granate hatte das Gras entfacht, und hinter dem Sergeant loderten orangefarbene Flammen; Rauchwolken stiegen in die Luft. Ein Marine zerrte drei tote Japaner über den Boden auf die Flammen zu, um die Leichen eine nach der anderen dem Feuer zu übergeben.
    Der Sergeant wandte sich in Richtung des Buschfeuers. »Baynes, Sie versuchen, dieses Feuer zu löschen. Wir wollen schließlich nicht jeden verdammten Japs auf der Insel über unseren genauen Standort informieren.«
    »Baynes ist tot«, sagte Eric einfach.
    »Oh.« Seals hob die Augenbrauen. »Also schön, dann machen Sie das, Keaveney.«
    Die restlichen Männer marschierten den steilen Abhang hinunter.
    Am Boden des Hügels sahen sie Martinez’ Trage am Boden liegen.
    Martinez war verschwunden.
    Auf dem Stoff der Trage, der in der Mitte einen langen, gezackten Riss aufwies, waren Blutflecken zu sehen. Das herausgefetzte Stück Stoff lag neben einer der Bambusstangen, die als Tragegestell gedient hatten.
    »Wo steckt Martinez, verdammt noch mal?« Alabama beugte sich über die zerstörte Trage.
    »Wo soll er denn hin sein?«, fragte Seals. »Der Mann war schwer verwundet. Er konnte nicht einfach aufstehen und weggehen.«
    »Das ist es ja gerade«, erwiderte Alabama. »Das sieht beinahe so aus, als wäre jemand hier gewesen und hätte ihn mitgenommen.«
    Sie teilten sich in zwei Gruppen auf und suchten die Umgebung nach Martinez ab. Alabama arbeitete sich mit einer Machete durchs Unterholz und den Hügel hinauf. Eric kehrte in den Dschungel zurück, hinein in die schwüle Hitze, während die restlichen Männer die Lichtung parallel zum Hang absuchten. Oben auf dem Kamm bemühte sich Keaveney immer noch, das Buschfeuer zu löschen. Der Wind wehte über die Lichtung und bewegte das Gras in breiten Wellen.
    Martinez blieb verschwunden.
    Die Männer arbeiteten sich am Rand des Dschungel voran. Die Luft war heiß und feucht, der Himmel über ihnen grau und wolkenverhangen. Sie bewegten sich in einer lang gezogenen Reihe, die Gewehre über den Schultern. Die meisten Männer hatten ihre Hemden und Jacken ausgezogen und sich unter den Helmen um den Kopf geschlungen. Alabama ging unmittelbar vor Eric. Sein Arm war mit einem schmutzigen Fetzen verbunden. Dicke warme Regentropfen fielen und wuschen den Männern Dreck, Schweiß und Gras von der Haut.
    Eric musste noch immer an den tiefen, bellenden Laut denken, den er in der Höhle gehört hatte, dieses dumpfe Schnauben. Irgendetwas hatte Martinez weggeschleppt, und irgendetwas hatte all die japanischen Soldaten getötet und auch den Japaner aus der Höhle gejagt. Irgendetwas Unheimliches, Gnadenloses, Grausames befand sich hier auf der Insel, zusammen mit ihnen.
    Plötzlich entstand in der Reihe vor Eric Unruhe. Männer wichen hastig vom Rand des Dschungels zurück. Eric hörte sie rufen. Jersey deutete mit einer Hand nach vorn, während er mit der anderen langsam das Gewehr von der Schulter nahm. Alabama rannte los, um zu den anderen Marines aufzuschließen, und Eric folgte ihm eilig. Er sprang über den unebenen Boden, dass sein Helm beim Rennen wackelte.
    Augenblicke später brachen die Männer durchs dichte Unterholz und fanden sich auf einer Lichtung wieder. Vor ihnen stand ein riesiger Baum, dessen Wurzeln bis in fast zwei Meter Höhe reichten, bevor sie in den Stamm übergingen. Hoch oben erstreckte sich ein ausladendes Blätterdach, das jeden Sonnenstrahl vom Boden fern hielt und für eine angenehm schattige Kühle sorgte.
    Vor dem mächtigen Stamm lag das Wrack einer japanischen Zero, eines Kampfflugzeugs. Eric erkannte den roten Kreis, das japanische Symbol für die Sonne, auf der grauen Metallhaut der Maschine, teilweise von Zweigen und Sträuchern überdeckt. Das Glas der Kanzel war gesprungen, und eine Linie von Einschusslöchern zog sich längs über den Rumpf bis zum Schwanz des Flugzeugs.
    »Unsere Jungs müssen der Maschine eins verpasst haben«, sagte Alabama, »und dann ist sie hier

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