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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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abgestürzt.«
    Mehrere Meter über den Marines hing der Pilot am Fallschirm, der sich im Geäst verfangen und um Zweige gewickelt hatte. Der Mann war tot und bereits in Verwesung übergegangen, und nur das Geschirr des Fallschirms hielt ihn noch. Seine Füße steckten in den Stiefeln und baumelten unmittelbar über den höchsten Wurzeln.
    Seals drehte sich zu Eric und Jersey um und deutete auf den toten Piloten. »Durchsucht ihn.«
    Eric und Jersey nickten und kletterten an einer Wurzel nach oben zu dem Toten. Unter ihnen legten die anderen Männer ihre Rucksäcke ab und öffneten silberne Verpflegungspackungen. Alabama lehnte mit dem Rücken an einer Wurzel, die Augen geschlossen, den Helm übers Gesicht gezogen.
    Der tote Pilot schwankte an seinem Schirm hin und her wie ein riesiges Pendel, und Eric musste ihn am Stiefel festhalten, damit er sich nicht wegdrehen konnte. Vorsichtig schoben er und Jersey die Hände in die Taschen der Pilotenmontur und fischten die Brieftasche des Toten, ein paar lose Blätter sowie drei leere Patronenhülsen hervor. Eric spürte das kalte Fleisch des Toten durch die Montur hindurch. Es war weich und nachgiebig wie ein abgehangenes Stück Braten.
    Der Pilot hatte nichts von Interesse bei sich.
    »Alles auf die Beine!«, befahl Seals bald darauf. »Stellt euch vor die Maschine, Männer. Wir müssen ein paar Aufnahmen für Life schießen.«
    Eric starrte ihn an. Er war sicher gewesen, dass Seals verantwortlich war für den Tod von Reder, doch nun kamen ihm Zweifel. Vielleicht hatte er sich geirrt.
    »Meinen Sie das im Ernst?«, fragte er den Staff Sergeant. »Wir kommen ins Life Magazine? «
    »Der General sagt, wir müssten zu Hause für den Krieg die Werbetrommel rühren.« Seals hatte eine Kamera dabei, die er nun auf eine Wurzel setzte und in Richtung des japanischen Flugzeugwracks ausrichtete. »Also machen wir ein paar Fotos für Life .«
    Die Männer nahmen vor der abgestürzten Maschine Aufstellung. Das Heckleitwerk hing in der Luft, während die Nase und die Flügel am Boden zerschellt waren. Drei Papageien saßen auf der Glaskanzel und zupften sich mit ihren großen orangefarbenen Schnäbeln gegenseitig die Federn.
    Die Soldaten drängelten um die beste Position. Die meisten hatten ihre Hemden ausgezogen und wie olivfarbene Turbane um den Kopf gewickelt. Eric stand an einem Ende, zwischen Alabama und Jersey, das Gewehr über der Schulter. Seals beugte sich über die Kamera und justierte den Selbstauslöser. Er warf einen letzten Blick durch den Sucher, bevor er hastig zu den anderen rannte und sich ans andere Ende der Gruppe stellte, unmittelbar neben die zerfetzte Nase der japanischen Maschine.
    Es gab ein surrendes Geräusch, dann klickte der Verschluss und fing den Augenblick ein.
    Die Männer entspannten sich, während Seals losstapfte, um seine Kamera zu holen. Alabama seufzte und wandte sich zu Eric. »Irgendwas stimmt nicht mit dieser verfluchten Insel«, sagte er langsam. Er atmete ein paar Mal tief durch in der heißen, nach Verwesung stinkenden Luft. »Ich kann es spüren.« Er schlang sich das Gewehr über die Schulter. »Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht.«

Zwei Tage später
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    W ach. Schmerz. Beinahe unerträglicher Kopfschmerz. Wo bin ich? Sein ganzer Körper hatte die Empfindung, zu steigen und zu fallen. Erneut schloss er die Augen. Irgendetwas explodierte in seiner Nähe und übersäte seinen Körper mit kleinen Splittern, die sich anfühlten wie Kiesel oder Dreck. Mühsam schlug Eric die Augen wieder auf.
    Er lag auf einer Trage in seinem eigenen Blut. Zwei Männer, die er nicht kannte, trugen ihn. Sie lagen unter schwerem Feuer. Eric hörte den Mann direkt über sich keuchend atmen, sah den Schweiß über seine Wangen rinnen.
    Eine zweite Explosion ließ den Boden erbeben, und ein Schwall heißer Luft fegte über Erics ungeschützte Seite hinweg. Die beiden Marines, die ihn trugen, bewegten sich schnell durch den Dschungel und über aufgewühltes, schwieriges Gelände hinweg. Eric hörte das Rattern von Maschinengewehren und die dumpfen Detonationen von Geschützen. Rote Leuchtspurgeschosse jagten über den Himmel wie die bunten Lichter eines Kirmeskarussells. Eric blickte an sich herunter und sah das viele Blut, das unablässig aus seinem Körper zu strömen schien, und die blutdurchtränkten weißen Verbände. Er stöhnte leise auf.
    »Halt durch, Kumpel«, rief eine Stimme über ihm. »Wir haben es fast geschafft.«
    Was geschieht hier? Wie

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