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Daemonen des Lichts

Daemonen des Lichts

Titel: Daemonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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an.
    »Paschar hatte recht«, sagte er endlich.
    »Paschar«, fragte Willow. »War das – Beths Engel?«
    Nate nickte. »Er hat gesehen, dass deine Existenz eine Gefahr für die Engel darstellt und dass du Mittel und Wege hast, uns alle zu vernichten. Ich habe gerade dasselbe gesehen. Manche der Bilder sind undeutlich, aber …« Er wandte sich an Sophie. »Es ist unsere beste Chance.«
    »Was ist Ihre beste Chance?«, sagte Alex scharf.
    Abermals griff Sophie in ihrer Aktentasche. Sie zog einen kleinen Stein heraus, den sie auf den Tisch legte. Er sah fast so aus wie flüssiges Blei. Silberne Lichtreflexe funkelten auf seiner Oberfläche. Nate hob ihn hoch. »Dies ist ein Stück Angelica«, sagte er, während er ihn umdrehte. Er war oval und gerade so klein, dass er in seine Faust passte. »Er stammt aus meiner Welt und besitzt verschiedene, einzigartige Eigenschaften. Unter anderem hat er eine Art … höheres Bewusstsein. Wenn man mit ihm kommuniziert, sondert er schnelle, hochfrequente Energiestöße ab – mehr als genug, um die Pforte in einem derart anfälligen Zustand zu beschädigen.«
    Er hob den Blick und sah Willow an. »Du bist genauso einzigartig wie die Angelica«, sagte er zu ihr. »Dein Engel und du in deiner menschlichen Erscheinungsform, ihr existiert zur selben Zeit. Das bedeutet, du kannst mit der Angelica kommunizieren und sie gleichzeitig in der Pforte deponieren – niemand sonst von uns ist dazu in der Lage.«
    Als Alex dämmerte, was das hieß, erstarrte er. »Moment mal«, sagte er und seine Stimme verhärtete sich. »Sie wollen, dass Willow diese Aufgabe übernimmt?«
    »Sie ist die Einzige, die es kann«, sagte Nate schwer.
    Der Engel reichte Willow den Stein. Fassungslos, wie in Zeitlupe, nahm sie ihn und drehte ihn hin und her. Schließlich schluckte sie und schaute zu Alex. »Und wenn ich das täte, was … was würde dann passieren?«
    Sophie sah beklommen und angespannt aus. »Wir hoffen, dass die Pforte zerstört und damit für immer verschlossen würde.«
    »Sie hoffen es?« Alex’ Stimme war rasiermesserscharf. »Also sind Sie sich noch nicht einmal sicher?« Ihr Schweigen sprach Bände. »Und was passiert mit Willow? Würde sie auch zerstört?«
    Sophie zauderte. »Das wissen wir nicht«, sagte sie endlich. »Die Wand wird extrem instabil werden. Wir wissen nicht genau, welche Formen das annehmen wird. Aber wenn du direkt danebenstehst, Willow …« Sie brach ab.
    Kalte Angst packte Alex, aber auch eine solch wahnsinnige Wut, dass er sich beherrschen musste, um nicht alles kurz und klein zu schlagen. »Und wie sollte sie überhaupt in die Kathedrale hineinkommen? Das wird doch das reinste Tollhaus sein – Zehntausende durchgeknallter Fanatiker, die sowieso schon nach ihrem Blut lechzen! Und alles nur, damit sie diese Aktion durchziehen kann, die sie möglicherweise das Leben kostet und von der Sie lediglich hoffen, dass sie funktioniert?«
    »Wir können sie in die Kathedrale schleusen«, sagte Nate. »Unser Verbindungsmann in der Kirche wird uns dabei helfen. Unser Plan wird es ihr ermöglichen, sich der Pforte zu nähern, ohne dass sie dabei entdeckt wird.«
    »Ist ja super«, sagte Alex ruppig. »Und selbst wenn alles klappt – was passiert, wenn sie bei dem Anschlag auf die Pforte nicht getötet wird? Die Engel bleiben aus und jeder sieht, dass sie schuld daran ist – und dann sagen alle ›Ach, was soll’s‹ und gehen hübsch brav wieder nach Hause?«
    Die Agenten antworteten nicht. Alex funkelte sie an. »Sie würden sie töten und das wissen Sie«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Eine kleine Armee könnte sie in dieser Situation nicht schützen.« Dann las er die Wahrheit in ihren Gesichtern und biss die Zähne zusammen. »Sie glauben sowieso nicht, dass sie überleben wird. Sie glauben, dass die Pforte sie auf jeden Fall in die Luft sprengt.«
    Lange blieb es still. Irgendwann atmete Sophie aus. »Willow, er hat recht. Es ist ungeheuer gefährlich. Die Pforte wird, wenn sie mit der Angelica in Berührung kommt, wahrscheinlich recht … heftig reagieren.«
    »Sie tut es nicht!«, sagte Alex. »Eher friert die Hölle zu. Das ist mein voller Ernst.«
    »Das war noch nicht alles«, sagte Sophie und sah zu Nate, der nickte.
    »Wir Engel sind Wesen aus Energie«, sagte er. »Wir haben alle denselben Ursprung, sodass wir, obwohl wir Individuen sind, untrennbar miteinander verbunden sind – jeder Einzelne von uns spürt es, wenn ein Engel stirbt. Nach einer Zerstörung

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