Daemonen kuesst man nicht
wird nicht kommen. Soviel ich weiß, hat ihn sich ein anderer vorgenommen. Er war sehr lecker.«
Mein Magen krampfte sich zusammen. Ich wollte sie töten.
Ich musste meine Gefühle unter Kontrolle halten, sonst konnte ich mich nicht ausreichend konzentrieren. Ich hatte eine Aufgabe zu erledigen. Ganz einfach. Ich hatte keine Ahnung, wie ich Serena vernichten, die Sukkuben wieder einfangen und Phil retten sollte, aber ich wusste, dass ich es versuchen musste.
Fünfhundertzweiundachtzig.
In Serenas Handfläche bildete sich eine blaue Blase, die ein Eigenleben anzunehmen schien. Klauen brachen aus ihren Fingern hervor, und ihre Hände nahmen ihre wahre, skelettartige Form an. Ich trat unwillkürlich einen Schritt zurück und stieß an eine Wand von eiskalten Dämonen. Sie schoben mich vorwärts, und ich wäre beinahe gestolpert.
Serena rieb mit einem klauenartigen Finger an der Blase. »Mach dir keine Sorgen, Süße. Du wirst nichts spüren.« Die Blase wurde so groß wie ein Basketball. »Wenn du zu laut schreist, werde ich dich allerdings auf die dritte Ebene der Hölle schicken – zu Max’ anderer Dämonenkillerin.«
Ich versteifte mich. »Du hast sie gefangen?«
Serena zwinkerte mir zu. »Ich habe sie umgedreht. Aber das macht eigentlich keinen Unterschied.« Dämonen packten meine Arme. »Und jetzt halt still.« Serena umfing die Blase, zog sie zurück und schleuderte sie auf meinen Brustkorb. Eiswasser drang durch meine Venen, und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, ein geladenes Stromkabel berührt zu haben. Energie floss durch meinen Körper, und ich begriff entsetzt, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Es war, als hätte sie mich durch einen Stromschlag gelähmt.
Sechshundertfünf.
Die Energie floss in einem eisblauen Strom zwischen uns, während sie offensichtlich versuchte, in mir etwas zu suchen.
»Oh, du bist von der witzigen Sorte.« Ihre perfekt geschwungenen Augenbrauen hoben sich. »Ich spüre, dass du das Zeichen angenommen hast«, murmelte sie. »Wo hast du es versteckt?«
Dem Himmel und allen Hundebabys sei Dank! Offensichtlich brauchte sie das Zeichen, um sich meiner Kraft zu bemächtigen. Und ich hatte mich davon befreit. Meine Knie gaben vor Erleichterung nach, als die Dämonen mich weiter vorwärts- und näher zu Serena schubsten.
Ich hatte gedacht, dass ich diese zusätzliche Verstärkung brauchte – und verzweifelt gehofft, dass ich sie nicht nötig hatte. Max’ andere Dämonenkillerin hatte anscheinend den gleichen Gedanken gehabt, aber während sie das Zeichen behalten hatte, hatte ich mich von Serenas Leine befreit.
Aber was sollte ich jetzt tun?
Ich schluckte heftig und sammelte meine Kräfte, während Serenas Macht mich prickelnd durchzog. Ich wusste, ich hatte nur eine Chance. Danach würde es keinen Überraschungseffekt zu meinen Gunsten mehr geben.
Es war ein klassisches Manöver – wie das des alten J. Bennett, das er im Swimmingpool des Springdale Country Club praktiziert hatte. Er hatte den Arm ausgestreckt, jemanden darum gebeten, ihm aus dem tiefen Bereich herauszuhelfen, und – schwupps – schon war der Helfer samt Schuhen und allem im Pool gelandet.
Wenn er das geschafft hatte, könnte ich das auch versuchen. Das Problem bestand darin, dass ich mich, um diesen Plan in die Tat umzusetzen und ihre Kraft an mich zu reißen, von allem befreien musste. Ich musste mich ihr komplett öffnen.
Opfere dich selbst.
Ich wusste nicht, was ihre dunklen Kräfte mit mir anstellen würden. Mit zusammengebissenen Zähnen bot ich alles auf, was ich besaß, und legte es offen dar. Ich hatte mich noch nie so entblößt und verletzlich gefühlt. Schockiert stellte ich fest, dass sich Phil zu mir gesellte. Seine Gegenwart fühlte sich an wie eine warme Hand auf meinem Rücken. Ein gleichbleibendes Summen surrte durch meinen Körper, als er seine Lebenskraft mit meiner verband.
Bitte lass es funktionieren. Ich umkreiste ihre Energie, während sie mich auszuforschen versuchte, und bereitete mich auf den Augenblick vor, in dem ich sie überfallen würde.
Jetzt oder nie.
Ich atmete tief durch, streckte beide Hände durch den blauen Strom, der uns verband, und packte ihre Kraft am Saum ihres weißen Minikleids. Sie kreischte, als ich meine Finger daran klammerte. Tja, ihr würde noch Schlimmeres bevorstehen. Ich verpasste ihr einen Tritt, sodass sie nach hinten flog, und zog ihre Kräfte an mich.
Serena keuchte und versuchte, sich von mir zu lösen. Ich zog
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