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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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noch fester, aber sie fiel bereits. Nasse rote Energie rauschte durch meine Glieder und füllte mich an. Ihre triefende Kraft strömte durch meine Finger und auf den Boden. Je mehr ihrer Kraft ich zu fassen bekam, umso mehr würde durch meinen Körper fließen. Serena grub ihre Krallen in meine Arme. Ha! Sie verursachten nicht einmal einen Kratzer. Sie konnte mich nicht mehr verletzen, und es gab nichts mehr, was sie tun konnte. Sie war bereits kopfüber in meine Falle getappt.
    Das fühlte sich unglaublich gut an.
    Sie stolperte rückwärts, als ich weitermachte und die Überreste auftunkte, bis ich sie ausgesaugt hatte. Dann schleuderte ich ihren schwachen bläulichen Strom von mir weg und schob die Hülle ihres Körpers auf den Boden. Stärke durchflutete mich, bis mir davon beinahe schwindlig wurde und ich trunken vor Kraft war.
    Ich wirbelte herum und sah die Dämonen hinter mir an. Sie wichen zurück, aber nicht weit genug. Ich streckte rasch meine Hände aus wie Elektroschockpistolen und verbrannte sie auf der Stelle. Schleudersterne waren nicht nötig.
    Gütiger Himmel, daran könnte ich mich gewöhnen!
    Oh, und wenn ich mich nicht irrte, sah ich vor meinem geistigen Auge eine Art Landkarte, auf der ich alle Dämonen von hier bis Panama-Stadt orten konnte. Oder bis Quito. Ich konnte sie sehen, wie sie wie Feuerameisen von ihrem Hügel herabwuselten. Und ich hatte das Glück, wie sich herausstellte,
dass ich sie mit meinen Gedanken erledigen konnte. Ich zerquetschte die ersten beiden und staunte, dass ich bei diesen Wesen über Leben und Tod entscheiden konnte, und  – zack! Es machte beinahe Spaß. Aber ich hatte jetzt keine Zeit, mich zu vergnügen.
    Nein, ich mochte Lizzie, die Allmächtige, sein, aber ich war auch Lizzie, die Tatkräftige. Ich setzte die sechshundertfünf Dämonen in Las Vegas in Brand und verbrannte dann den Rest von hier bis zu den Anden und zurück nach Kalifornien in einer wellenförmigen Bewegung, bis sie nur noch zischende Flecken auf dem Boden waren. Oder, wie in einem Fall, über eine Wendeltreppe nach unten flossen. Ein großer Auftritt für die ultimative Dämonenkillerin. Es war, als würde ich in Kanada eine Dose Insektenvernichtungsspray hochhalten und die gesamten Vereinigten Staaten bis zum Ozean auf beiden Seiten damit besprühen.
    Um sicherzustellen, dass sie nie wieder zurückkommen würden, brannte ich das Portal nieder. Es fiel mir nicht schwer, es zu finden  – eine in Flammen stehende Höhle zwischen unserer Welt und ihrer. Ich begriff, warum es einem eiskalten Dämon schwerfiel, dort hindurchzugehen. Ich briet es, bis nur noch ein zuckender, glimmender Aschehaufen vorhanden war, und um es noch besser zu machen als zuvor, wickelte ich die Überreste in eine doppelte Schicht Schutzzauber, damit sich nichts aus der Masse herausgraben konnte.
    Dann wandte ich mich dem Dämon zu meinen Füßen zu. Serena hatte all ihren Glanz verloren. Anstelle einer hübschen Brünetten lag ein lederartiges Ding vor mir. Ihr Haar spross in drahtigen Büscheln aus ihrem Kinn und ihrem geschwärzten Schädel. Ihre leichenähnlichen Hände kratzen matt über das Linoleum. Ich streckte meine Hand aus, um ihr den Rest zu geben, doch dann hielt ich erschrocken inne und zog sie in letzter Minute zurück.
    Phil war immer noch mit Serena verbunden.
    Mein unwillkürlicher Stromstoß riss ein klaffendes Loch in das Instrumentenbrett. Funken sprühten aus den Schalttafeln an der linken Wand. Ich rannte zu Phil hinüber und zog ihn von dem Kontrollbrett weg, während Drähte knisterten und das ganze Ding zu qualmen begann.
    Gott schütze Amerika.
    Wir mussten eine Lösung finden. Ganz schnell. Ich wollte nicht, dass Serena mit meinem Onkel im Schlepptau in den Bodenplanken versank. Und ich war mir nicht sicher, wie es den Sukkuben gelungen war, alle Angestellten des Hoover-Damms von hier fernzuhalten, aber ich erhoffte mir nicht, dass mir das auch gelingen würde. Wie sollte ich erklären, dass die Turbinen zerstört waren, die Schalttafel in Flammen aufgegangen war und die verschmorten Dämonen Löcher in den Boden gebrannt hatten?
    Jetzt, wo Serena vernichtet war, spürte ich Phils Kraft wachsen.
    »Hey.« Ich hielt meine Hände über seine Augen und schob ihm die dünnen grauen Strähnen aus der Stirn. »Ich brauche dich. Du musst nachdenken. Sie hat dich gefangen genommen. Gibt es einen Weg, sich von einem Sukkubus zu befreien?«
    Seine Augenlider flatterten. »Ich weiß es nicht«,

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