Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
Vom Netzwerk:
finden würde. Aber ich hätte wissen müssen, dass das nicht einfach werden würde. Auch dieser Ort hatte sich verändert.
    Gelbe Dampfschwaden verschleierten das Licht aus den Wandleuchten, und der Gestank nach Schwefel hing immer noch in der Luft. Ich sah meinen Atem vor mir, als der höllische Smog in meine Lunge drang. Ich setzte noch einmal meine gesamten Kräfte ein, um gegen die Gewalt vorzugehen, die meine Finger am Boden festhielt. Meine Hände waren inzwischen eiskalt, aber auch wenn ich sie kaum noch spürte, wusste ich, dass ich hier herauskommen musste.
    Jetzt.
    Furcht überfiel mich. Es ging ums nackte Überleben, weil sie als Nächstes mich holen würden.
    Ich zerrte so heftig an den Fesseln, bis meine Hände beinahe aus den Gelenken sprangen, und dachte, hoffte, betete, dass ich eine kleine Bewegung gespürt hatte. Das musste jetzt einfach klappen, denn ehrlich gesagt, hatte alles andere nicht funktioniert.
    Und ich hatte wirklich geglaubt, dass, wenn auch spät, Joe, Großmutter oder Dimitri kommen würde oder dass möglicherweise Phil die Kraft gefunden hatte, die Dämonen, die ihn gefangen hielten, zu besiegen, auch wenn das unmöglich schien. Ich weigerte mich zu glauben, dass Serena gewinnen würde.
    Aber so war es wohl.
    »Dreihundert.« Und ich zählte weiter.
    Die Dämonen schossen in einer Wolke aus Schwefel und Fäulnis an mir vorbei. Ich spürte ihre lederartigen Körper und sah, wie mich schwarze, schattenhafte Gestalten umgaben. Knochige Hände griffen nach meinem Haar und meiner Kleidung. Sie glitten unter meine Arme, hoben mich vom Boden auf und stellten mich auf die Füße.
    Meine Zehen hoben sich vom Boden ab, als wir uns geradewegs in die Luft schwangen. »Verflixt!« Ein scharfer Schmerz schoss mir durch den Kopf, als sie mich gegen die Decke stießen.
    Als ich tief Luft holte, befand ich mich direkt vor einem der Dämonen, inhalierte seinen Gestank und begann zu würgen. Sie schlugen meinen Kopf noch einmal gegen die Zimmerdecke, und mein Blick trübte sich.
    »Halt!«, befahl eine raue Stimme, als sie mich praktisch mit ihren eisigen Körpern erdrückten. »Es ist ein menschliches Wesen und kommt nicht durch.«
    Krallen bohrten sich in meine Arme, und ich zuckte zusammen, als viele eisige Hände meinen Kopf gegen die Betondecke pressten, so als könnten sie es nicht glauben, dass ich auf übernatürliche Weise unangepasst war. Säuerlicher Atem strich wie eine Flamme über meinen Rücken.
    Meine befreiten Handgelenke schmerzten, und eiskalte dunkle Luft prickelte wie Nadelstiche auf meinem Gesicht, als sie mich in den Gang zerrten. Meine Zehen berührten kaum den Boden, während wir um eine Ecke bogen und eine Treppe hinaufsausten. Das war es dann also. Serena war stark genug, um mich zu töten und mir meine Kräfte zu nehmen. Mein Onkel Phil war wahrscheinlich schon tot. Sie hatten Dimitri ausgesaugt. Die Red Skulls würden einen verlorenen Kampf um ihr Leben kämpfen.
    Wir rauschten in den Kontrollraum, und ich blinzelte, als mich das gleißende Licht traf. Eine zweite Stromquelle, so etwas wie ein Ersatzgenerator, blinkte heftig, und das Instrumentenbrett leuchtete. An drei der vier Wände befanden sich Maschinensteuerungen. Die Stühle davor waren bis auf einen alle leer. Phil war über den Schalttafeln zusammengebrochen; seine Knollennase war neben einen orange blinkenden Schalter gesunken.
    Mein Märchenpate war nicht tot. Noch nicht. Das spürte ich.
    Ich fragte mich, ob außer mir sonst noch jemand das wusste.
    Die Fenster an der vierten Wand boten einen Blick auf einen riesigen, abgesenkten Raum mit sechs Generatoren von jeweils der Größe eines Lkws. Sie standen alle still. Serena hatte ihren Blick darauf gerichtet, und sie wusste, dass ich hier war.
    Das nervte mich.
    Es war schlimm genug, so machtlos und wehrlos zu sein  – auch ohne dass sie mir das noch unter die Nase rieb.
    Ich musste einen Weg finden, sie zu zerstören, bevor die Dämonenarmee eine Stärke von 666 erreichte. Wenn die Tore der Hölle sich einmal geöffnet hatten, wusste ich nicht, womit ich die Dämonen noch aufhalten konnte.
    Fünfhunderteins.
    Serena schüttelte triumphierend ihre Haare und kam auf mich zu.
    Heiliger Himmel. Ich war nicht überrascht, aber es fiel mir schwer, meine Panik zu unterdrücken. Sie trug Dimitris Smaragd.
    Sie folgte meinem Blick. »Oh, das alte Ding?« Sie fuhr mit ihren französisch manikürten Fingernägeln über den tränenförmigen Stein an ihrem Hals. »Er

Weitere Kostenlose Bücher