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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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erklärte sie. »Ich habe nicht daran gedacht, dass sie Sklaven haben.«
    »Großartig«, knurrte ich. Ich zerbrach mir verzweifelt den Kopf darüber, was ich tun sollte, und Großmutter hatte einfach nicht daran gedacht.
    »Das haben wir gründlich vermasselt«, meinte ich. Und mit wir meinte ich sie.
    Hier waren wir nun, kämpften um meinen Onkel, versuchten, ihn zu retten, so wie er mich gerettet hatte; ganz zu schweigen davon, dass wir einen Weg finden mussten, um Vegas zu verlassen, bevor noch Schlimmeres passierte. Ich setzte alles aufs Spiel, und Großmutter schluderte. Und, noch schlimmer, ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich mit alldem fertig werden sollte. Mir fehlte das Wissen dazu. Sie besaß es, aber es sah so aus, als könnte ich mich nicht immer darauf verlassen, dass sie alles genau durchdachte.
    Ihre Augen verengten sich. »Willst du mir etwas sagen, Sportsfreund?«
    O ja, allerdings. Sie hatte Glück, dass wir keine Zeit für einen Streit hatten.
    »Sie saugen nicht nur Energie aus den Menschen  – sie bringen sie um«, erklärte ich. Onkel Phil würde der Nächste sein, sobald sie hatten, was sie von ihm wollten. »Wie funktioniert das?«, fragte ich Großmutter. »Wir wissen, dass ihre Macht dadurch wächst. Wir wissen jedoch nicht, ob sie damit Dämonen von anderen Orten herbeilocken oder ob sie …« Ich wollte gar nicht daran denken. »Oder ob sie diese Kraft dazu nützen, um weitere ihrer Art aus der Hölle hierherzuholen.«
    Konnten sie das tatsächlich bewerkstelligen? Dazu wäre eine Menge Energie nötig. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie sie auf andere Weise ihre Zahl so rasch erhöhen konnten.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Großmutter. Ganz offensichtlich wollte sie sich nicht länger mit diesem Thema beschäftigen. Aber es half nichts  – wir mussten das herausfinden. Ich ging am Fußende des Betts in die Hocke und kraulte Pirates Ohren, als würde mir das dabei helfen, mir etwas einfallen zu lassen.
    »Äh, Lizzie.« Parate stupste mich mit der Schnauze am Armgelenk. »Ich will deine Gedankengänge nicht unterbrechen, aber ich habe auch etwas zu erledigen.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich mich angesprochen fühlte. »Und um was geht’s?«
    »Na, du weißt schon. Ich habe neben dem Pool ein paar hübsche Palmen gesehen.«
    Ich brachte ihn zu einem verlassenen Landstück hinter dem Hotel. Es grenzte an den äußersten Rand des Parkplatzes, ein vergessenes kleines Gebiet  – groß genug für Parate, aber zu klein, um irgendetwas anderes damit anzufangen.
    Mittlerweile war es dunkel geworden, und Parate tänzelte zwischen den Lichtkreisen von dem Parkplatz hin und her.
Ich lockerte meine Schultern, während ich noch einmal meine Schleudersterne überprüfte.
    Parate schnüffelte an einem Grasbüschel mit kleinen gelben Blumen. »Oh, das riecht fantastisch.«
    »Würdest du jetzt bitte dein Bein heben?« Die Bedrohung, die in der Luft lag, war noch stärker geworden.
    Parate stieß ein feuchtes Schnauben aus. »Ich schätze nur meine Umgebung ab. Das ist das Großartige daran, ein Hund zu sein. Wir wissen, wann wir stehen bleiben und an den Blumen schnüffeln müssen. Und an den Steinen. Und an der Erde. Und am Gras. Und … oh, hier ist eine zerdrückte Dose mit … hmm … keine Ahnung, was da drin ist.«
    Ich betrachtete den klaren Nachthimmel und versuchte, diesen Moment zu nützen, um meinen Kopf frei zu bekommen und mich auf meine Energien zu konzentrieren. Aber meine Gedanken kreisten ständig um Dimitri und darum, warum er jetzt nicht hier war  – bei mir. Ich zog mein Mobiltelefon aus der rechten vorderen Tasche meines Mehrzweckgürtels und begann, ihm zu schreiben. Noch einmal. Plötzlich hörte ich eine raue Stimme hinter mir.
    »Das nennst du Schildkrötenknie? Dies hier ist Schildkrötenknie!«
    »Battina?« Das war Großmutters beste Apothekerin, die darauf spezialisiert war, seltene Zutaten zu finden.
    »Wer ist da?« Battinas Kopf tauchte hinter einem weißen PT Cruiser auf. Auf ihrer Nasenspitze saß eine Brille mit roten Gläsern, und ihr aschblondes Haar flatterte im Nachtwind.
    »Ich bin es, Lizzie«, rief ich.
    Sie nahm ihre Brille ab und ließ sie fallen, sodass sie von einer Silberkette um ihren Hals baumelte. »Oh, hallo, Lizzie. Du hilfst uns hier ein wenig, oder?«
    »Parate«, befahl ich meinem Hund, der aus irgendeinem Grund reglos neben mir stand. »Du bleibst hier.«
    »Hm«, erwiderte er. Seine Schnauze zuckte heftig,

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