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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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roch.
    Phil nahm Serenas Hand in seine und begann zu sprechen, als würde er sich in einer Art Trance befinden. »Ich nehme dich zu meiner Frau. Ich gehöre dir.«
    »Nein!«, brüllte ich so laut, dass meine Stimme von den Fliesen widerhallte. »Ich rufe dich jetzt zu mir!«
    Nichts passierte.
    »Jetzt sofort!«, schrie ich. Mein Puls raste, und in meinem Kopf drehte sich alles.
    Serena umklammerte den Goldring. So viel zum freien Willen.
    Ihr hübsches Gesicht verzog sich zu einem triumphierenden Grinsen. »Und ich nehme dich, Phillip Rosewood Clausen Whirley, zum Mann. Für alle Ewigkeit.« Sie packte seine Hand und schraubte ihm den Ring auf seinen dicken Finger.
    Ich spürte, wie sich Energie aufbaute. Und ich hörte es an der Art, wie die Knochen an dem Kronleuchter gegeneinanderschlugen. Ein schwefelhaltiger Wind fegte durch den gefängnisartigen Raum und blies die Blätter und Blüten der Narzissen auf den Boden.
    »Mann und Frau«, knirschte Serena. Ich spürte die plötzliche Kraft, die sie ausströmte, als sie ihre Finger um den Nacken meines Onkels schlang und ihre Lippen auf seinen Mund presste.
    Die roten Kerzen flackerten hell. »Bist du sicher, dass das alles real ist?«, fragte ich, obwohl ich es eigentlich nicht wissen wollte.
    »Ja«, bestätigte Großmutter heiser.
    Serena saugte heftig an Phils Unterlippe, bevor sie sie losließ. Sie stahl ihm seine Energie  – durch die Ehe, durch ihren gottlosen Sieg. Sie hob den Kopf und schob Phil mit einem Finger leicht zurück.
    Dann heftete sie ihren Blick aus blutroten Augen auf mich.
    Heiliges Höllenfeuer, konnte sie uns sehen?
    Ich spürte ihre Wut und ihren Hass. In ihren Augen leuchtete Triumph auf. »Lass uns ins Ruhe, Dämonenkillerin«, zischte sie. »Wenn ich mit ihm fertig bin, werde ich ihn nur töten. Wenn du mich allerdings bedrängst, werde ich mir seine Seele schnappen.«
    Mein Magen krampfte sich zusammen. »Was soll ich tun, wenn ich ihm nicht folgen kann?«, fragte ich Großmutter. Ich wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass Phil seine Seele verlor. Oder dafür, was die Dämonen mit seiner Kraft anstellen würden, oder …
    Großmutter legte mir die Hand auf den Arm und sagte etwas, das sie mir gegenüber noch nie zuvor zugegeben hatte. »Ich weiß es nicht.«

Die Kerzen erloschen von selbst und ließen uns in einem eiskalten, pechschwarzen Badezimmer zurück. Das war jedoch das geringste unserer Probleme. In meiner kurzen Zeit als Dämonenkillerin hatte ich mich mit abtrünnigen Hexen, schwarzer Magie und dem Zorn von verdorbenen Seelen herumgeplagt, aber nichts hatte mich darauf vorbereitet, dass ich mich entscheiden musste, ob ich meinen Patenonkel sterben lassen oder seine ewige Verdammnis in Kauf nehmen sollte.
    Tot, wenn du es nicht tust. Verdammt, wenn du es tust.
    Ich konnte doch nicht zulassen, dass sie ihn sich schnappten, oder?
    Und selbst wenn, konnte ich mir nicht vorstellen, dass die Sukkuben uns dann in Ruhe lassen würden. Irgendetwas Gewaltiges ging in Vegas vor sich, und ich hatte die Befürchtung, dass wir nur einen kleinen Vorgeschmack auf die schrecklichen Dinge bekommen hatten, die auf uns warteten, falls wir hierblieben.
    »Kommen die Damen irgendwann mal wieder heraus?« Parate schnüffelte an der Türschwelle. »Phil ist nämlich schon gegangen.«
    Plötzlich schwang die Tür auf. »Parate!« Ich hob seinen unglaublich warmen kleinen Körper hoch. Zumindest hatten sie ihm nichts getan. »Geht es dir gut?«
    »Oh, ich bin in Ordnung. Ich wollte diesen Kerl mit der glänzenden Hose schon beißen, aber dann hat er mir das gegeben.« Er deutete mit dem Kopf auf eine halb leer gegessene
Tüte mit Doritos auf dem Bett. »Und Phil schien ihn zu kennen, und er tat mir leid, weil er der Liebessklave eines Sukkubus ist und so.« Parate hielt kurz inne und betrachtete mich kritisch. »Meine Güte, Lizzie, du siehst total gestresst aus. Willst du mir den Bauch kraulen?«
    Ich vergrub mein Gesicht in seinem Nackenfell. »Gib mir einen Moment Zeit.« Ich konnte einfach nicht glauben, dass alles so rasch den Bach hinuntergegangen war.
    »Ah, das gefällt mir.« Parate leckte meine Hand.
    »Wie viele waren hier?«, wollte Großmutter wissen.
    Parate verzog das Gesicht. »Du weißt doch, dass ich nicht zählen kann.«
    Großmutter lehnte ihren Rucksack gegen die Wand. »Verdammt!«, fluchte sie wütend. »Ich hätte mein Motorrad darauf verwettet, dass die Wächter keine Sukkuben in dieses Stockwerk lassen würden«,

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