Daemonen kuesst man nicht
machen kannst.«
Max konnte tun, was er wollte – nachdem wir die Sukkuben aufgehalten und Dimitri und Phil gerettet hatten. Und mich davor bewahrt hatten, was dieses dunkle Zeichen mit mir machte – was immer das auch sein mochte.
Ich warf einen Blick auf die Schutzwälle. Battina hatte gute Arbeit geleistet. Falls Max’ siebzehn ausgehungerte Dämonen uns nicht angreifen würden, hatten wir meiner Einschätzung nach noch eine Minute Zeit.
Ich atmete tief aus. »Ihr seid gefährlich«, erklärte ich den beiden.
Dimitri rührte sich nicht. Nur der pochende Puls an seinem Hals verriet ihn.
Max zuerst. Ich ging auf den finster blickenden Racheengel zu. Er hatte keine Angst davor zu sterben, und ich wollte auf keinen Fall dabei sein, wenn er sich in die andere Richtung drehte. »Ich dachte, dass ich gemeinsam mit dir arbeiten könnte, aber das kann ich nicht. Verschwinde von hier. Sofort.«
Er starrte mich spöttisch an. Ich hatte mein Bestes gegeben, um ihm zu erklären, was hier vor sich ging, und, ehrlich gesagt, mehr konnte ich nicht tun.
»Du wirst es ohne mich nicht schaffen«, erklärte er.
»Mir reicht es einfach.« Ich hatte es kaum geschafft, ihn und Dimitri davon abzuhalten, sich gegenseitig umzubringen. Ich wollte keine zweite Runde riskieren.
Seine roten Augen funkelten zornig. »Ganz, wie du willst, Dämonenkillerin!« Max warf einen Blick auf die dünner werdende Schutzwand und verließ uns.
Ich hätte gern aufgeatmet, aber das konnte ich noch nicht.
Dimitri legte mir einen Arm um die Schultern und zog mich an sich. »Also, das war …«
»Ich bin noch nicht fertig«, unterbrach ich ihn und wandte mich meinem Liebhaber, Beschützer und Freund zu. »Du bist eine Gefahr – für dich selbst und für mich. Du fütterst sie, und es scheint dich nicht zu stören. Vielleicht warst du nicht in der Lage zu erkennen, was gerade mit dir hätte geschehen können, aber ich schon.«
Vergib mir, Dimitri.
Ich konnte kaum glauben, dass ich das jetzt tun würde, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich hatte ihn gebeten, gemeinsam mit den Hexen abzureisen, aber er hatte sich geweigert. Ich hatte ihm von der Gefahr berichtet, in der er sich befand, und er hatte nicht auf mich gehört. Er hatte mir alle Möglichkeiten genommen, bis auf die eine.
Meine Kehle schnürte sich zusammen. »Ich glaube nicht, dass wir uns weiterhin sehen sollten.«
Dimitri sah mich an, als hätte ich ihm einen Faustschlag in den Magen verpasst. Er starrte mich schockiert an, und seiner Miene war deutlich anzusehen, dass er sich verraten fühlte. »Das glaube ich nicht.«
Mir stiegen Tränen in die Augen. Dimitri war mein erster echter Freund. Ich hatte gehofft, er würde der erste Mann sein, der mir sagte, dass er mich liebte. Trotz der Hexen und der Dämonen und allem, was passiert war. Aber das würde nicht geschehen – nicht jetzt.
Er hatte sich verändert. Und die einzige Möglichkeit, ihn zum Gehen zu bewegen, war, ihn zu verlassen.
Dimitri legte mir seine Hände auf den Nacken. Sie fühlten
sich kühl auf meiner Haut an, sogar als wir die Nähe zwischen uns spürten. »Lizzie, ich liebe dich.« Der dunkle Schleier hob sich, und zum ersten Mal, seit wir hierhergekommen waren, sah ich seine wahren Gefühle. Er blieb erwartungsvoll stehen, nachdem er seine Gefühle offenbart hatte, und wartete darauf, dass ich das unglaubliche Geschenk annahm, das er mir gereicht hatte.
Wärme durchzog meinen Rücken und drohte, in mir eine Explosion auszulösen. »Du liebst mich?«, fragte ich wie eine komplette Närrin. Meine praktische Seite sagte mir, dass ich das verdrängen sollte und mir sofort etwas überlegen musste, um ihn hier herauszuschaffen. Meine gefühlvolle Seite wollte es noch einmal hören. Das hatte noch nie jemand zu mir gesagt, außer meinen Vorschulschülern. Und die sagten das auch über Elmo.
Dimitri liebte mich.
Ich rückte näher an ihn heran und erlaubte mir, ihm einen Kuss auf seine Wange zu hauchen. Es kostete mich meine ganze Kraft, mich wieder loszureißen. »Wenn du mich liebst, dann geh.«
Er hielt einen Moment inne und sah mich forschend an. Was auch immer er in meinem Gesicht gelesen haben mochte, es brachte ihn dazu zu nicken.
»Auf Wiedersehen, Lizzie.« Er küsste mich sanft auf die Stirn.
Mit gestrafften Schultern ging er den Gang hinunter und verschwand aus meinem Leben.
Mein Herz zog sich zusammen, als ich ihm nachschaute. Wie konnte das mit uns geschehen? Er war der erste Mann,
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