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Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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der mich wirklich kannte und an mich glaubte. Er war der Erste, der mir sagte, dass er mich liebte. Ich zwang mich dazu, aufrecht stehen zu bleiben, obwohl ich mich am liebsten zusammengekauert und geweint hätte.
    Es ging nicht anders, auch wenn es noch so wehtat.
    Ich ließ meine Finger über den alten Smaragd gleiten, den Dimitri mir geschenkt hatte  – sein Versprechen, dass er immer bei mir sein würde. Ich presste den toten Stein an mein Kinn und ließ meinen Tränen freien Lauf.

Ich hastete zu den Aufzügen im zwölften Stockwerk, während etliche Hotelmitarbeiter den Nullachtfünfzehn-Gang entlangliefen. Einige von ihnen trugen in schwarzen Samt eingeschlagene Bündel. Waffen, wie ich annahm, als ich Silber hervorblitzen sah.
    Tja, ich konnte nur hoffen, dass sie sich gut geschützt hatten. Wir hatten Max gerettet und seine siebzehn Dämonen an der Flucht gehindert. Wenn es ihnen jetzt gelang, zumindest den Rest vom Hotel fernzuhalten, hätte ich ein wenig Zeit, um nachzudenken.
    Ich hatte keine Ahnung, wohin Sid verschwunden war, nachdem er die Zeit zurückgedreht hatte. Ich fragte mich, ob er gekommen war, weil ich ihn gerufen hatte, oder ob er sich in der Nähe aufgehalten hatte, weil er wusste, dass seine Stadt Hilfe brauchte. In jedem Fall nahm ich eine zweite Chance nicht auf die leichte Schulter.
    Ich versuchte, in meinem durchnässten Kleid und mit den Schleudersternen unauffällig zu wirken, und schlich mich in einen leeren Aufzug, als ein halbes Dutzend Hotelpagen eine massive eiserne Urne aus dem Lift daneben hievten. Rasch drückte ich auf den Knopf zur Lobby, sodass sich die schweren Türen mit einem dumpfen Geräusch schlossen.
    Im Erdgeschoss drängten sich Hotelgäste, spielten und tranken, während weitere Angestellte des Hotels zum magischen dreizehnten Stockwerk eilten.
    Ich entdeckte Parate neben dem Keno-Salon. Er fraß Erdnüsse von einer abgestellten Büfettplatte. »Lizzie!« Parate vergaß
zu fressen und schoss auf dem pink-grün gemusterten Teppich auf mich zu.
    »Was machst du denn da?« Ich sah mich in der Lobby des Kasinos um. »Sind die Hexen hier?«
    »Nein.« Er schmiegte sich in meine Arme. »Ich bin abgehauen.«
    Ich ließ mich mit ihm auf einen rosafarbenen Kasinosessel sinken.
    »Erzähl mir alles über den Kampf«, forderte Parate mich auf. »Hast du ordentlich zugeschlagen?« Er schloss die Augen, als ich ihn am Kopf kraulte. »Ich habe versucht, nach oben zu kommen, aber sie denken nicht an Hunde, wenn sie Aufzüge bauen.«
    »Ich will nicht darüber reden.«
    Ich war erleichtert und dankbar, dass wir eine Tragödie verhindert hatten. Trotzdem hatte ich mich noch nie so einsam gefühlt. Weder die Hexen noch Dimitri würden mir jetzt helfen können. Ich wusste, dass ich sie hatte gehen lassen müssen, aber gleichzeitig war ich ratlos, was ich nun tun sollte. Die Dämonen waren immer noch im Anmarsch. Wir hatten sie gebremst, aber ganz sicher nicht aufgehalten.
    Das dunkle Zeichen in meiner Handfläche brannte. Es hatte mir die Kraft zum Überleben gegeben  – bis jetzt  –, aber was nun? War ich nur am Leben geblieben, um zuzusehen, wie die Dämonen Las Vegas einnahmen?
    »Ah, das ist schön«, seufzte Parate und gähnte herzhaft, während er es sich neben mir gemütlich machte. »Lass uns nach oben gehen und ein Nickerchen halten.«
    Süßer Parate. »Na ja, weißt du«, begann ich und versuchte, eine Möglichkeit zu finden, die letzten vierundzwanzig Stunden zu beschreiben. Ich fühlte mich allmählich wie Jack Bauer. Das dreizehnte Stockwerk war zerstört, die Dämonen waren hinter den Red Skulls her, und wir mussten uns selbst
hier herausbringen. Ich musste meinen nächsten Schritt planen, aber ein Gedanke ließ mich nicht los.
    Dimitri liebte mich.
    In gewisser Weise hatte ich das wohl schon gewusst. Auf jeden Fall hatte ich es mir sehnlichst gewünscht. Aber es war etwas ganz anderes, es ihn sagen zu hören. Ich liebte ihn auch. Und nicht nur, weil er stark, loyal und im Bett auf ganzer Ebene fantastisch war. Er war der erste Mann, der mir das Gefühl gab, mehr zu sein als Lizzie, die perfekt Organisierte, Lizzie, das brave Mädchen. Zugegeben, in letzter Zeit war er nicht ganz er selbst gewesen. Aber ich hatte mich an den Gedanken geklammert, dass es noch Hoffnung für uns gab.
    Mir drehte sich der Magen um, als ich daran dachte, wie sehr ich ihn enttäuscht hatte. Er war nach Vegas gerast, weil er gedacht hatte, stark genug zu sein, um die Sukkuben

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