Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
Aahz hätte die List entdeckt und wäre gekommen, um ihn zu retten, aber dieser Perver ... äh Perfekter war weiblichen Geschlechts.
»Dass iss nicht fair! Warum kann ich nicht ssso sssein wie die anderen?«, fragte die Perfekte in verdrießlichem Tonfall.
»Weil du deine Skeeve-Karte verloren hast«, antwortete eines der identischen Klahdgesichter. »Der Große Käse hat sie nicht neu auflegen wollen, weißt du noch?«
Die Perfekte grummelte. Die Gruppe trottete weiter, ging um eine Ecke. Chumley versuchte, sich alle Ecken zu merken, um die sie gegangen waren, aber er war es nicht gewohnt, ausschließlich die Decke zu betrachten.
»Ups«, machte der Anführer. »Patrouille voraus. Hey, du musst uns tarnen!«
Chumley erhaschte erneut aus dem Augenwinkel einen Blick auf etwas Grünes, dieses Mal glatt und geschmeidig. Der Neuankömmling war Aahz' Freundin Chloridia.
»Mmm!«, rief Chumley aus, bemüht, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Ihre vier Augen blickten durch ihn hindurch. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte den Zustand vernebelten Gehorsams wider. Er war entsetzt. Sie musste dem Zauber von Rattilas Kartendieben verfallen sein.
»Da bist du ja«, grunzte der Betrüger, der Chumleys linken Fuß schleppte. »Wir können ihn nicht loslassen. Leg eine Tarnung über uns.«
Auf Anweisung des Betrügers fing Chloridia an, in fremdartigen Worten zu singen. Im nächsten Augenblick verwandelten sich die Klahden, die ihn trugen, in einen Schwärm fülliger Dschinns in Overalls. Chumley erschauerte bei dem Gedanken, als was sie ihn getarnt haben mochte.
»Gut«, verkündete der Anführer. »Jetzt geh was einkaufen. Wir rufen dich, wenn wir dich brauchen.«
»Mmmmh!«, stieß Chumley hervor, verzweifelt bemüht, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, aber sie hatte sich bereits abgewandt und wogte ihrer Wege.
Die Klahd-Dschinns stemmten erneut seine Glieder und setzten ihre Wanderung fort.
Ein guter Teil der Decke zog vorbei, begleitet von mehreren weiteren Richtungswechseln, bis die getarnte Horde ihn schließlich über eine Schwelle trug. Der Geruch um ihn herum war irgendwie vertraut, Schwefel und Verdammnis, gepaart mit einem schärferen Duft, der an Ammoniak erinnerte. Zwischen den Schultern der illusionären Dschinns um ihn herum erblickte er große Regale, auf denen sich Myriaden jener blauen Hosen stapelten, von denen die Klahden so fasziniert gewesen waren. Demnach war er im Vulkan. Aber wo wollten sie bloß mit ihm hin?
Reihe um Reihe von Umkleidekabinen huschte an seinem peripheren Blickfeld vorüber. Chumley versuchte, die Eingänge zu zählen. Wie er sich erinnerte, hatten sie bereits bei ihrer ersten Inaugenscheinnahme festgestellt, dass das Vulkan extradimensional aufgebaut war. Möglicherweise hatten sie Rattilas Schlupfwinkel deswegen nie entdecken können, weil er gar nicht in dieser Dimension lag, sondern in einer anderen.
Die Antwort, die ihn überraschen sollte, ließ nicht mehr lange auf sich warten. Als sie ein paar Hundert Eingänge passiert hatten, bog seine Eskorte scharf links ab und trat durch einen farbenprächtigen Vorhang in eine feuchte, heiße Dunkelheit. Kaum waren sie dort, fiel der Tarnzauber von ihnen ab.
Seine Augen, die empfindlicher als die vieler anderer Spezies waren, hatten sich schnell auf die Verhältnisse eingestellt. Chumley erkannte, dass die Gruppe jetzt einen Hang hinuntertrottete. Trübes Licht drang von der Decke herab und verlieh den Klahden einen leprösen Teint. Ein Heulen erklang vor ihnen in weiter Ferne.
»Oh-oh«, machte einer der Betrüger. »Hört sich an, als wäre der Große Käse zu Hause.«
»Also, was habt ihr mir gebracht?«, erkundigte sich eine Quäkstimme in gefährlich gierigem Tonfall.
Die Klahden ließen Chumley auf den Boden fallen. Die Landung war nicht schmerzhaft, denn sein Sturz wurde von einem unebenmäßigen Polster unbekannter Art aufgefangen.
Ein schwarz bepelztes Gesicht schob sich zwischen Chumley und die Decke. Vor den Augen des Trolls befand sich eines der größten Ungeziefer, die er je erblickt hatte. Beinahe so groß wie Eskina, besaß diese Kreatur einen schmalen, sich verjüngenden Kopf, der in einer zuckenden schwarzen Nase mit langen, drahtigen Barthaaren endete, die zitterten, wenn er sprach.
»Willkommen in meinem Rattenbau«, zwitscherte das Ungeziefer und zeigte seine scharfen gelben, rechteckigen Zähne, die einen scharfen Kontrast zu seinem ebenholzschwarzen Fell bildeten. »Du hast meine treuesten Untergebenen kennen
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