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Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit

Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit

Titel: Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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gelernt? Ich bin Rattila, Herrscher der Mall und bald auch Herrscher über ganz Ratislava. Was hältst du von meinem Reich?«
    Das Klebeband wurde von Chumleys Mund gerissen und nahm in schmerzhafter Weise ein ganzes Büschel seiner Gesichtsbehaarung mit. Mit noch immer gefesselten Füßen versuchte er aufzustehen und knallte mit dem Kopf an die Decke. Er stürzte auf einen Haufen Klamotten und stellte fest, dass alle noch mit einem Preisschild ausgestattet waren. Mühsam quälte er sich in eine sitzende Position. Soweit Chumley sehen konnte, war die ausgedehnte Kammer angefüllt mit Kleidungsstücken, Schmuck, Büchern, Musikinstrumenten, allerlei großen Geräten, zusammengerollten Teppichen und Möbeln, sämtlichst originalverpackt und alle wirr gestapelt, als wäre es viel wichtiger gewesen, sie zu stehlen, als sie zu besitzen.
    »Ziemliche Müllhalde, was?«, platzte Chumley heraus, ruderte dann jedoch beschämt zurück. »Ich bitte vielmals um Verzeihung. Was für ein schlechtes Benehmen, derart persönliche Kommentare abzugeben. Ich denke, das liegt an der Hitze.«
    Rattilas Augen glühten rot. »Du bist nur neidisch«, zischte er. »Du neidest mir meine Sammlung. Nun, du bist jetzt ein Teil davon. Du hast der Chaos GmbH angehört, also haben meine Skeeves mir einen unbezahlbaren Aktivposten angeschleppt.«
    Rattila sprang von Chumley fort und offenbarte seinen haarlosen schwarzen Schwanz, mit dem er um sich schlug wie mit einer Peitsche. Die Fälschungen hasteten aus dem Weg. Rattila kletterte auf einen der Haufen, in diesem Fall auf den, der schmieriger und abgenutzter als alle anderen aussah. Oben angekommen nahm er eine Art Sitz ein. Er schien aus Gegenständen geschaffen zu sein, die aus kostbaren Metallen bestanden, Dinge wie Uhren und Bestecke, die nachlässig zusammengebunden worden waren. Es konnte nicht gerade bequem sein, dort zu sitzen, aber Rattila fläzte sich auf das Gebilde, als handele es sich um einen Thron.
    Und genauso war es, erkannte Chumley. Dies war die Manie, die Eskina befürchtet hatte: Rattila hatte sein Königreich direkt unter der Mall selbst errichtet.
    Die riesige schwarze Ratte versenkte eine Pfote in dem Müllhaufen unter ihrem Thron. Als die Pfote zurückkehrte, wedelte sie herrschaftlich mit einem goldenen Rechteck, das so hell leuchtete wie eine Fackel.
    »Sehet die Master Card!«, verkündete die schwarze Ratte. »Bringt mir die Macht, die ihr für mich gesammelt habt. All die Identitäten, die ihr benutzt habt!«
    Während Chumley zusah, wühlten die Fälschungen in ihren Gürteltaschen. Die Perfekte öffnete ihre Handtasche. Sie alle förderten Kartenstapel hervor, die viel größer waren als die Sammlung, die er und die anderen von ihrem einstigen Gefangenen konfisziert hatten, und blätterten eilig darin. Alle Skeeve-Imitationen hielten die gleiche blaue Karte hoch.
    »Eine Karte, die Mall zu beherrschen. Eine Karte, Sie zu laden. Eine Karte, durch die Mall zu streifen und sie in der Dunkelheit zu deponieren«, beteten sie.
    Kaum löste sich der Zauber, entdeckte Chumley auch schon ihren einstigen Gefangenen, die Bummelantenratte mit dem schwarzen Schnurrbart, wie Parvattani ihn genannt hatte. Er war die Perfekte gewesen. Chumley erinnerte sich, wie sie sich bei ihren Kameraden beklagt hatte, nicht mehr im Besitz einer SkeeveTdentität zu sein, und darüber, dass Rattila diese Macht nicht hatte wiederherstellen wollen - nicht können, sondern ausdrücklich wollen! Chumley war insgeheim erfreut. Als die Transformationen weitergingen, machte er eine weitere überraschende Entdeckung.
    »Ihr seid alle Bummelantenratten«, stellte er lauthals fest.
    Eine von ihnen, eine braune Ratte mit weißen Pfoten, sprang auf seine Brust. Der Ratterich war halb so groß wie Rattila und maß somit ein Zwanzigstel von Chumley.
    »Hast du damit ein Problem?«, fragte er und zeigte die langen weißen Zähne.
    »Aber nein«, versicherte Chumley milde. Das war nur ein spielerischer Versuch gewesen, ihn einzuschüchtern, und wenn er gegenüber dem derzeitigen Adressaten auch vollkommen nutzlos war, respektierte Chumley ihn doch. »Ich bin kein Speziesist... das war nur eine Feststellung. Meine Güte, meine Manieren scheinen heute wirklich zum Fenster hinausgeflogen zu sein, was?«
    »Hört euch an, wie der redet«, bemerkte ein schlankes Exemplar mit hellem Fell. »Steht fest, dass er keiner von uns ist? Er hört sich gar nicht an wie ein Troll.«
    »Das reicht, Auvi!«, knurrte Rattila.

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