Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
»Bring mir die Macht!«
Gehorsam hüpfte die Bummelantenratte auf Chumleys Brust davon. Alle neun Ratten näherten sich Rattila mit erhobenen Kartenstapeln. Die schwarze Ratte sammelte sie alle ein und berührte die goldene Karte mit ihnen.
Ein Lichtblitz löste sich von Rattilas schlanken Pfoten. Er umzingelte die schwarze Ratte und ließ sie ... größer wirken. Chumley gefiel das überhaupt nicht.
Das Licht erstarb, und Rattila schleuderte die weniger bedeutsamen Karten von sich. »So nah dran«, jammerte er und umklammerte die glühende goldene Karte. »Es ist immer noch nicht genug! Ich will endlich ein Magiker sein!«
Er sprang von seinem Thron und lief zu Chumley.
»Du wirst mir deine Identität auch geben«, geiferte er und führte seine roten Augen dicht an Chumleys ungleiche gelbe Augen.
»Das glaube ich nicht«, entgegnete Chumley.
Er besaß nicht viel an eigener Magik, aber er war in einem Magikerhaushalt aufgezogen worden, in dem die Mama und die kleine Schwester ständig irgendwelche Banne freigesetzt hatten, und wehe dem unglücklichen Troll, der nicht wenigstens einen Schutzzauber aufgebaut hatte, um sich dieser Magik zu entziehen! Er konzentrierte sich darauf, diesen Schutzbann nun aufzubauen, als die geifernde Ratte ihre krätzige Pfote an ihn legte.
Er war entsetzt, als er fühlte, dass sich die Magik des Ratislavaners direkt durch seinen Abwehrzauber fraß wie eine Axt durch Seidenpapier. Chumley rollte sich zur Seite, versuchte zu verhindern, dass Rattila ihn erneut anfasste, doch der Raum war zu beengt für einen wirkungsvollen Fluchtversuch. Seine energischen Drehungen ließen Berge von Schachteln auf ihn herniederprasseln, bis er absolut in der Falle saß.
»Widerstand ist zwecklos«, zischte Rattila und sog knisternde Magik aus der Luft.
»Oh, Himmel, nein, das ist er nicht«, entgegnete Chumley geschwächt. »Ohne Widerstand kannst du nicht einmal einen ordentlichen Stromkreis aufbauen.«
Der Troll kämpfte tapfer, aber seine Glieder waren vollkommen kraftlos. »Oh, was für eine Schande!«, rief er, als die schwarze Ratte erneut Pfote an ihn legte.
»Wie konnten wir übersehen, wie jemand einen purpurfelligen Troll entführt?«, verlangte ich zu erfahren, während ich um vier Uhr am folgenden Morgen auf dem purpurnen Teppich in den Ruinen von Masshas Geheimnis meine Kreise zog. Mithilfe der gesamten Sicherheitsabteilung der Mall und etwa der Hälfte der Geschäftseigentümer hatten wir uns aufgeteilt und jeden Meter der Mall so weit wir konnten abgesucht. Meine Füße brachten mich um, aber meine Schuldgefühle trieben mich weiter. Ich konnte nicht aufhören zu gehen.
»Du hast dich um mich gesorgt«, gab Massha sichtlich verlegen zu bedenken. »Wer hätte gedacht, dass sie hinter jemand anderem her sein würden? Wir alle dachten, Rattila würde sich auf die Person mit der größten magischen Gabe stürzen.«
»Ja«, meldete sich Cire zu Wort. »Ich dachte, ich wäre die nächste logische Zielperson.«
Ich schnaubte verächtlich. Eskina sah traurig aus.
»Alle Spuren führen ins Nichts«, berichtete sie. »Ich bin ihnen allen gefolgt, jedem Satz Fußabdrücke, der vom Zelt fortführte, aber die Spuren sind zu sehr verwischt. Zu viele Gerüche und dann gar nichts mehr. Chumley habe ich überhaupt nicht gefunden. Sie müssen ihn getragen haben.«
»Wir haben keine Zeugen«, gestand Parvattani ermattet. Er hatte die ganze Operation an meiner Seite überwacht, und seine langen Ohren hingen vor Erschöpfung schlaff herab. »Ich habe mir die Kristallkugeln angesehen und jeden Posten konsultiert. Sie müssen sich getarnt haben, kaum dass sie das Zelt verlassen haben. Ich bin mehreren Spuren von Gruppen gefolgt, die große Lasten aus der Mall hinausschleppten, aber alle erwiesen sich als ehrliche Kunden. Grottis Teppichhandel hat heute einen Sonderverkauf veranstaltet.«
»Das ist furchtbar«, stöhnte Massha. »Sollten wir vielleicht nach Hause gehen und versuchen, Tananda zu finden? Sie könnte uns helfen.«
Ich unterbrach meine Wanderung und trat auf sie zu.
»Soll das bedeuten, wir könnten nicht allein damit fertig werden?«, donnerte ich.
Massha war sprachlos. »Kein Grund, mir gleich an die Kehle zu gehen, Großer! Ich dachte nur, sie hätte ein Recht, zu erfahren, dass ihr Bruder entführt worden ist. Vielleicht kennt sie einen, ich weiß auch nicht, einen Trollweg, um ein Familienmitglied aufzuspüren.«
»Soweit ich weiß, kennt sie den nicht«, informierte ich sie
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