Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
bringen.«
»Helfen? Dir?«, fragte Sibone erstaunt. »Warum greifst du nicht einfach zu und schnappst ihn dir, versohlst ihm das erbärmliche Hinterteil und spuckst die Überreste in den Dreck?«
Ich setzte eine finstere Miene auf. »So einfach ist das nicht. Ich habe meine Kräfte verloren.«
Sibone streckte mitfühlend die Hand nach mir aus. »Das tut mir sehr leid. Oh, aber dann muss ich dich warnen: Cire läuft hier irgendwo rum.«
»Cire!«, rief ich. Ein Zaubererkollege und Freund, mit einem Sinn für Humor, den jeder vermutlich so lange als verspielt erachtet, wie er nicht das Opfer darstellt.
»Ja. Er hat gerade einen sehr lukrativen Auftrag abgeschlossen und einen Haufen Geld zu verbrennen. Er dachte, er könnte es auf der Mall vergeuden und die Nachmittage damit zubringen, meinen Kaffee zu trinken.«
Ich beäugte sie mit einem anzüglichen Grinsen. »Das ist beinahe ein Grund, hier zu bleiben.«
Sibone tätschelte mich spielerisch. »Du! Du! Nun, mal sehen, ob ich dir helfen kann.« Sie schüttelte den Kopf vor mir und starrte dann in die Leere über unseren Köpfen. Kaffgeister schließen niemals die Augen. So nahe ich Sibone gewesen bin, ich weiß immer noch nicht, ob es daran liegt, dass sie keine Augenlider haben, oder daran, dass sie ausschließlich von Kaffee leben. »Ich sehe alles im Laufe des Tages: die Einsamen, die hierher kommen, die Unfertigen, die Verschlafenen, die Aufmerksamen und die, die einfach einen guten Schluck starken Kaffee brauchen. Ich glaube nicht, dass ich dieses Gesicht je gesehen habe.« Sie tippte auf Skeeves Portrait.
»Wir werden andere Leute ausfindig machen müssen, die berichtet haben, dass ihre Kreditkarten missbraucht worden sind«, schlug ich vor. »Das könnte Parvattani für uns erledigen. Wo meinst du, könnte er sein?«
»Ach, der Typ?«, fragte Sibone mit einem verärgerten Gesichtsausdruck. »Der lungert schon eine halbe Stunde vor meiner Hütte herum.«
Kapitel 8
Der Gardehauptmann der Mall hatte eine unverrückbare Miene des Missfallens aufgesetzt, als Chumley ihn hereinholte.
»Tut mir leid, Kumpel«, sagte ich verlegen. »Ich habe vergessen, dass Sie nicht wissen, wo wir sind.«
»Oh, ich wusste schon, wohin Sie gegangen sind«, korrigierte mich Parvattani und hielt eine kleine Kugel hoch, die aussah wie eine Miniaturkristallkugel. »Wir haben unsere Augen überall in dieser Anlage. Ich konnte das Gebäude nur nicht betreten.«
»Und warum sollten Sie auch imstande sein, hier einfach ein- und auszugehen, wie es Ihnen gefällt?«, verlangte Sibone zu erfahren. »Das ist kein Polizeistaat, wie sehr Sie auch wünschen, es möge einer sein.«
»Also, Madam, sehen Sie, wir sind die Sicherheitsleute in dieser Mall, und als solche sollten wir Zugang haben, nur für den Fall ...«
Oh-oh. Zwei meiner Verbündeten blickten offenbar auf eine gemeinsame Vergangenheit zurück, und es hörte sich nicht so an, als wäre die Sache beendet. Ich riss die Hände hoch.
»Schluss damit!«, brüllte ich in dem zunehmenden Gezeter. »Wir arbeiten hier alle zusammen.«
»Du hast recht«, gestand Sibone. »Vergeben Sie mir den Mangel an Manieren, Hauptmann. Möchten Sie Kaffee?«
»Nicht im Dienst«, gab Pari knapp zurück. Ich sah ihm an, dass er immer noch schmollte, weil wir ihn wie eine einfache Zeltwache draußen hatten stehen lassen.
Massha kam uns zu Hilfe. Sie schwebte von ihrer kuscheligen Hängematte empor, sank neben Pari wieder herab, kuschelte sich dicht an ihn und hakte sich bei ihm unter.
»Hey, großer Junge, nicht böse sein! Wir konnten doch nicht einfach Gras unter unseren Füßen wachsen lassen. Wir mussten der einen oder anderen Spur folgen. Das verstehen Sie doch? Ihr Boss hat uns wegen unserer Erfahrung angeheuert. Die haben wir eben benutzt.«
»Ja, natürlich, aber ich wollte dabei sein ...« Parvattani warf mir einen schmachtenden Blick zu, und mir ging allmählich auf, dass wir es hier mit einem ganz schlimmen Fall von Heldenverehrung zu tun hatten. Ich ignorierte die nostalgische Sehnsucht, die für einen Moment in mir aufflackerte.
»Jetzt können Sie ja dabei sein«, versprach ihm Massha mit einer kräftigen Umarmung, die den Gardehauptmann von den Füßen riss. »Und wir zählen auf Ihre Unterstützung. Sie werden den Fälscher von Skeeves Barschaft abschneiden. Wie wollen Sie das anstellen?«
Pari reagierte unverzüglich auf jede Aufforderung, die es ihm erlaubte, seine Kompetenz unter Beweis zu stellen. Er hob seine kleine
Weitere Kostenlose Bücher