Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
neugierig.
Garn zuckte mit den Schultern. »Sie haben die Schlussverkaufsmusik der Mall gespielt. Ich musste hingehen, Mann. Ich musste dabei sein.«
»Cool«, hauchten Auvi und Wasslos im Chor.
»Mir hat's gefallen. Aber sonst war der Tag dröge, dröge, dröge. Ich bin den Fremden gefolgt, wie der Große Käse gesagt hat, wisst ihr? Ich habe versucht, mehr über sie rauszufinden, damit Ratso eine Karte aus ihnen machen kann. Ich wäre so gern der grüne Kerl. Er ist stark wie ein Pferd, Mann. Aber neieieiein. Sie wollten mir einfach keine Namen verraten oder irgendwas.«
»Harte Nüsse«, sagte Auvi mitfühlend.
»Die haben was an der Nuss, Mann«, jammerte Wasslos. »Hey, habt ihr gehört? Die haben mich von meinem Skeevekonto abgeschnitten oder so!«
»Was?«, rief Garn empört.
»Ich weiß«, seufzte Wasslos. »Das wird dem Großen Käse gar nicht gefallen. Aber besser, ich erzähle es ihm, bevor er es aus meinem Kopf liest. Er wird sich wohl irgendwas Neues ausdenken müssen.«
Der Täufler, dem die Heilquelle gehörte, ergriff eine Strähne von Masshas Haaren und untersuchte sie kritischen Blicks.
»Schätzchen, Sie haben diese armen Zotteln furchtbar überbeansprucht«, verkündete er. »Sie brauchen eine Behandlung mit heißem Öl.« Lässig deutete er mit der Hand auf die Waschbecken, an denen eine Imp ein Fässchen über einer salamandergenährten Flamme erhitzte. »Sie auch, Großer, Dunkler, Haariger«, informierte der Täufler Chumley, während er ihn umkreiste. Begierig musterte er den großen Leib des Trolls von oben bis unten, was Chumley in Verlegenheit brachte. »Sie lassen einfach alles verfallen. Ich hasse es, wenn ich sehen
muss, wie ein großer gut aussehender Troll wie Sie sein Fell derart vernachlässigt. Kommen Sie Morgen wieder her, wenn ich dem kleinen Mädchen seine Behandlung verabreiche, dann werde ich Sie gleich beide aufbereiten. Sie kriegen Familienpreise.«
»Danke«, grunzte Chumley.
»Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht helfen konnte, den Burschen zu finden«, fügte der Täufler hinzu und tippte mit einem langen, spitzen Fingernagel auf das Portraitvon Skeeve. »Diese Haare habe ich sicher nie gemacht, denn hätte ich das getan, würde er sein Haar nicht mehr 50 tragen. Aber niedlich ist er schon.«
»Was stimmt nicht mit dem Haar meines Freundes?«, grollte ich, worauf Chumley mir einen Arm über die Schultern legte und mich auf den Korridor hinauszerrte.
Eskina kicherte. »Broscoe ist übertrieben kritisch in Bezug auf die Fähigkeiten anderer Leute. Aber ich fand es lustig, als er Aahz gleich an Ort und Stelle eine kosmetische Gesichtsbehandlung verpassen wollte.«
»Als würde der irgendwas von Perfektem und modischen Schuppen verstehen«, grummelte ich.
»Wenn wir irgendwann einen Moment Zeit haben, lasse ich mir das Haar von ihm machen«, sinnierte Massha. »Um ehrlich zu sein, Königin Schierlingsfleck ist zu geizig, um einen erstklassigen Stylisten in die Hauptstadt zu locken.«
»Das mache ich auch«, verriet Chumley im Vertrauen. »Zu meinem Barbier kann ich die nächsten Trollleben nicht mehr gehen, also kann ich ebenso gut die Gunst der Stunde nutzen und mir die Dienste eines Einheimischen sichern.«
Eskinas Augen gingen über. »Haben Sie das gerade alles auf einmal gesagt?«
»Bitte, sprechen Sie leise«, flüsterte Chumley. »Solange wir Verbündete sind, müssen wir eben all unsere Karten auf den Tisch legen.«
»Ich hatte eigentlich angenommen, Sie wüssten, dass nicht alles ist, wie es scheint«, fügte ich hinzu.
Eskina beäugte uns ehrfürchtig. »Ich verstehe«, erklärte sie anerkennend.
Eskina lernte recht schnell. Ich fing an, eine Menge Respekt für die unerschrockene kleine Ermittlerin zu empfinden. Sie hatte für die Aufklärung dieses Falls eine Menge Schwierigkeiten gemeistert. Während sie uns von einem Laden zum nächsten führte, konnte ich Paris Sticheleien entnehmen, dass der Sicherheitsdienst der Mall ihr keinerlei Unterstützung gewährt hatte, aber sie hatte sich auch allein ziemlich gut durchgeschlagen und sich mit den meisten der langjährigen Eigentümer angefreundet. Da war der Täuflerbarbier, der sie jeden Morgen sein Bad benutzen ließ, die Djinnelli-Vettern, die sie mit Kleidungsstücken, abgestoßenen Büchern, Schuhen und anderen Handelswaren ausstaffierten, von denen sie behaupteten, die könnten sie nicht mehr verkaufen, die Grafschaftspferde, die mir so sehr auf die Nerven gefallen waren, ließen sie von Zeit
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