Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute
Sünde, sie an dein Geflöte zu verlieren!«
Buirnie war nicht bereit, die Sache auf sich beruhen zu lassen. »Tja, du hattest deine Marisu bekommen. Du solltest dieses Kind mit mir arbeiten lassen. Sie ist ein musikalisches Naturtalent, sie gehört zu mir.«
»Meine Güte, Marisu!«, rief Kelsa. »Ich habe schon seit Jahren nicht mehr an sie gedacht!«
»Wer ist Marisu?«, wollte ich wissen.
»Ein Protege mit den vielversprechendsten Anlagen«, seufzte Ersatz. »Sie hätte alles erreichen können, jedes sich selbst gesetzte Ziel. Es hat mir furchtbar wehgetan, sie zu verlieren.«
Tanandas Gesicht wurde weich. »Was ist ihr zugestoßen?«
»Sie hat einen attraktiven Prinzen geheiratet«, erwiderte Kelsa.
»Und war glücklich bis ans Ende ihrer Tage«, fügte Ersatz betrübt hinzu.
Tananda bemühte sich, ein Lachen zu unterdrücken. »Ich schätze, das ist eine Tragödie, wenn man es mit den Augen eines Schwertes sieht.«
»Ah, schöne Frau, Ihr habt keine Vorstellung, was für eine große Tragödie das ist.« Ersatz betrachtete Calypsa versonnen. »Es wäre mir eine Ehre, Euch meine Kunst zu lehren, falls Ihr daran interessiert seid.«
»Wie steht es mit der meinen?«, fragte Buirnie. »Musik ist ihrem natürlichen Talent bedeutend näher als das Gehacke und Geschütze.«
»Das reicht jetzt«, mischte ich mich in den Streit der magischen Artefakte ein. »Was bringt euch auf die Idee, irgendein Anrecht auf Calypsa zu haben?«
Das ließ die beiden auf der Stelle verstummen. Sie tauschten finstere Blicke, dann wandte sich Ersatz an mich.
»Vergebt mir, Aahz. Verzeiht, wenn ich mich in Eure Belange eingemischt habe. Mir war nicht bewusst, dass Ihr sie zu Eurem Protege gemacht habt.«
»Also, wie konntest du … was ?«
»Ich nehme an, dass Ihr wie schon meine Gefährten die wahren Ausmaße der Talente dieser jungen Dame erkannt habt.« Die stahlblauen Augen des Schwertes leuchteten verständnisvoll. »Deshalb vermute ich, dass Ihr unser Streitgespräch nur unterbrochen habt, weil Ihr selbst einen Anspruch auf ihre Unterweisung erhebt. Ich würde nie versuchen, Euch dabei im Weg zu stehen, Freund Aahz. Wenn Ihr wünscht, ihr Lehrer zu werden, ziehe ich mich zu Euren Gunsten zurück.«
»Nein! Ich benötige keinerlei Schüler mehr!«, fuhr ich ihn vielleicht etwas heftiger an, als ich eigentlich wollte. Mein Tonfall ließ alle Bühnenhelfer so weit wie möglich zurückweichen. Ich bemerkte, dass Calypsa ein wenig verletzt wirkte. Ersatz war offensichtlich nicht beleidigt.
»Dann ist ja alles gut. Wenn Ihr nichts dagegen habt, werde ich mich ihr als Ausbilder anbieten. Ich denke, wir alle werden davon profitieren, wenn das Kind in den Kriegskünsten geschult wird. Was meint Ihr, mein Mädchen?«
»Ich …« Die Waltserin zögerte. »Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich sorge mich um die Sicherheit meines Großvaters.«
»Dann denkt nach«, forderte Ersatz sie freundlich auf. »Ihr seid klug. Eine solche Entscheidung erfordert reifliche Überlegung.«
Ich entfernte mich ein paar Schritte weit. Was ging in mir vor? Ich hatte nicht das Bedürfnis, irgendjemandem etwas beizubringen, weder über Magik noch über sonst irgendwas. Mein letzter Schüler war ungeheuer erfolgreich geworden und hatte dann alles hinter sich gelassen. Wie jeder andere Lehrer konnte ich mir nicht wirklich den ganzen Verdienst für alles anrechnen, was er erreicht hatte. Ich hatte ganz einfach sein Talent erkannt und ihn auf den Weg gebracht, den er ohnehin beschritten hätte, mit oder ohne mein Zutun. Er war nur schneller und weiter vorangekommen, als es ihm ohne meine Hilfe gelungen wäre. Vielleicht benötigte Calypsa die gleiche Unterstützung. Sie hatte Courage, Verstand und Talent, drei Eigenschaften, die sie zu einer hervorragenden Schülerin machen würden, ganz egal in welchem Bereich. Skeeve war nicht der Einzige gewesen, den ich ausgebildet hatte. Warum also scheute ich davor zurück, dass jemand anderes seinen Platz einnahm? Nicht, dass ich dergleichen beabsichtigt hätte, als ich mich Tananda und Calypsa angeschlossen hatte. Ich hatte mich nie dazu bereit erklärt, der Kleinen irgendwas beizubringen. Mein Verhältnis ihr gegenüber war rein geschäftlicher Natur.
Es war ein Thema, mit dem ich mich momentan wirklich nicht gern beschäftigen wollte.
»Darüber können wir uns unterwegs unterhalten«, sagte ich abrupt. »Wir müssen noch drei weitere Artefakte finden. Legen wir einen Zahn zu.«
»Wartet
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