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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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fassen, obwohl er den Kopf umherwarf. Als er ihren Blick erwiderte, musste sie ihre ganze Kraft zusammennehmen, um ihn nicht anzuschreien. Sie waren alle mit den Nerven am Ende, trotzdem war das Einzige, das Kimi jetzt brauchte, Trost – und keine aufgelöste Ella, auch wenn sie sich danach fühlte, sich zu zusammenzukauern und darauf zu warten, dass der Albtraum vorbei war.
    »Hör mir … hör mir bitte zu«, beschwor sie ihn.
    »Der Kerl soll sofort seine Hände von mir nehmen, er darf mich nicht anfassen. Nie wieder, sonst bringe ich ihn um!«
    Ella biss sich auf die Unterlippe. Der Schmerz half, wennauch nur ein wenig. »Ist gut.
    Gabriel wird dich gleichfreigeben, aber nur, wenn du dich zuvor beruhigst. Das ist jetzt das Wichtigste. Wie wir mit der Sache umgehen, können wir später besprechen. Einverstanden, Kimi? Können wir das so machen? Gabriel kann dich nämlich nur freigeben, wenn du …«
    »Dieses Stück Scheiße soll sich in seine Karre setzen und sich aus dem Staub machen!
    Der soll abhauen! Sofort!«
    Kimi schimpfte immer weiter, während er wie von Sinnen gegen Gabriels Griff ankämpfte.
    Erneut versuchte Ella, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, dann gab sie auf und ließ Kimi toben, bis er vor Erschöpfung in sich zusammensank. Als wäre er federleicht, hob Gabriel ihn hoch und trug ihn auf sein Zimmer.
    »In meinem Schlafzimmer liegt eine Packung Schlaftabletten, hol eine davon«, wies
    Gabriel sie an, während er Kimi auf dessen Bett legte. Der Junge ließ alles geschehen, starrte lediglich ins Leere. Mit der Hand hielt er seinen Unterarm umfasst. Offenbar hatte der Schlag tatsächlich nicht nur Gabriel Schmerzen zugefügt.
    »Hältst du es wirklich für eine gute Idee, wenn Kimi ausgerechnet jetzt schläft und
    womöglich träumt?«
    Gabriel berührte vorsichtig eine der Schattenranken auf Kimis Rippenbogen, sichtlich erleichtert, als der Junge nicht reagierte. Zumindest schienen sie ihm keine Schmerzen zuzufügen.
    »Kimi braucht dringend eine Auszeit, und solange ich wach und auf dieser Seite des
    Spiegels bin, besteht kein Grund zur Besorgnis. Der Inkubus muss schon darauf warten, dass ich schlafe.«
    Als Ella mit der Tablette und einem Glas Wasser zurückkehrte, saß Gabriel nach wie vor auf der Bettkante und streichelte Kimis Kopf. Der Geste wohnte etwas so Tröstendes und gleichzeitig Hilfloses inne, dass sie ganz gebannt stehen blieb.
    Glücklicherweise bemerkte Gabriel sie. »Ich warte oben im Spiegelzimmer auf dich.« Er ging, bevor sie ihm eine Antwort geben konnte.
    Kimi nahm das Schlafmittel ein, weil sie ihn dazu anleitete, ansonsten kam keinerlei Reaktion von ihm. Wie Gabriel zuvor begann Ella, über sein Haar zu streicheln und leise zu summen, wobei ihr immer wieder ein Ton misslang. Endlich schlief er ein, doch sogar
    nachdem sich seine Züge zusehends entspannten und er irgendwann friedlich aussah,
    brauchte Ella lange, um sich von ihm zu lösen. Jedes Mal, wenn sie aufstehen wollte, kam ihr der Gedanke, dass er wie ein zerbrochenes Spielzeug aussah. Und dass derjenige, der ihn dazu gemacht hatte, deshalb gewiss nicht das Interesse an ihm verlor. Ganz im Gegenteil: Gerade jetzt, da Kimi beschädigt war, würde er besonders interessant sein. Gartenträume mochten ein wunderbarer Quell sein, aber der Albtraum eines verstörten Jungen war
    sicherlich auch nicht zu verachten, wenn man sich nicht darum scherte, warum ein Traum stark war.

Kapitel 30
    Eine Einladung zum Träumen
    Wie versprochen, wartete Gabriel im Spiegelzimmer auf Ella.
    Obwohl der Raum dank Gregors fachmännischer Hilfe wiederhergestellt war, befand sich außer dem Rahmen nichts darin. Als Ella eintrat, erkannte sie auch, warum: Neben ihm blieb für nichts anderes Platz. Vielleicht lag es an ihrer eigenen Erfahrung, dass er keineswegs ein Holzgebilde war, das schon seit Langem kein Spiegelglas mehr gehalten hatte. Es war
    Gabriels Pforte in eine andere Welt, so viel hatte sie sich bereits selbst zusammengereimt.
    So oder so, als sie das Zimmer betrat, breitete sich eine Kühle über ihr aus, die einerseits angenehm, andererseits schneidend und fremdartig war.
    Gabriel stand mit dem Rücken zum Fenster. Das einfallende Licht umspielte seine
    Silhouette und verwandelte sein Haar in einen Strahlenkranz, während sein Gesicht im Schatten lag. Trotzdem konnte Ella das sich inzwischen dunkelrot verfärbende Mal an
    seinem Kinn erkennen. Auf seinem Wangenknochen zeichnete sich ebenfalls ein Bluterguss ab. Kimi

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