Dämonen-Spiele
Bäume um. »He, da ist ein Meteor eingeschlagen!« sagte Sherlock.
»Nein, das ist nur der Riese. Ich glaube übrigens nicht, daß er uns wirklich zertreten würde. Vergiß nicht zu erschrecken, wenn er näherkommt.«
Wieder vernahmen sie ein Krachen, und schon erschien ein ri e siger Fußabdruck. »Kein Problem!« bemerkte Sherlock trocken.
Sie erschraken. Dann gerieten sie in Panik und rannten den Pfad entlang, fort von den nahenden Riesenschritten. Da erschien die Höhlenöffnung und sie huschten, dem Riesen knapp entweichend, ins Innere. So weit, so gut.
Jenny rannte voran, hielt auf die matte Beleuchtung im Höhle n innern zu. Sherlock folgte ihr. »Gut, daß wir diese Höhle gefunden haben«, rief er. »Dieses Ungeheuer hätte uns fast zermalmt.«
»Das ist Com-Puters Höhle!« schrie Jenny. »Schnell, wir müssen sofort wieder raus!«
Eine kurze Pause. Dann sprach sie weiter. »Nein, wir müssen hinein.«
Dug, der ein Stück abseits geblieben war, lächelte. Puter hatte auf seinem Schirm eine Änderung verfügt.
»Das gefällt mir nicht«, sagte Sherlock. Und dann: »Aber vie l leicht ist ja doch alles in Ordnung.«
Leise schritt Dug auf Puters Höhle zu, wo die beiden nun sta n den.
»Aber Sherlock ist doch gar nicht der Spieler!« protestierte Jenny. »Er ist nur ein Mitreisender.«
Dug erblickte ein großes Fragezeichen auf dem Bildschirm. Puter war überrascht worden! Er hatte angenommen, daß Jenny einen Spieler begleitete, und daß Sherlock eben dieser Spieler sei. Genau, wie Dug es sich erhofft hatte. Die Schaltkreise der bösen Maschine waren durcheinandergeraten. Das war seine Chance.
Kühn trat er vor. »Nein, ich bin der Spieler«, verkündete er. »Ich bin gekommen, um dir die Uhr anzuhalten, du alte Müllkiste.«
Der Schirm flackerte DUG MUNDANIER! SYSTEMFEHLER!
»Kein Systemfehler, Speicherfratze! Ich habe mich wieder vorg e kämpft, um mit dir Rostbeule abzurechnen.«
DAS HÄTTEST DU GAR NICHT TUN KÖNNEN. NICHT BEI DEINER GEFÄHRTIN.
»Habe ich aber! Und unterwegs habe ich auch noch die Gefäh r tin gewechselt. Damit hast du wohl nicht gerechnet, was, du Mat t scheibenhirn?«
PROGRAMMÄNDERUNG. ANPASSEN AN KLUGDEFEKATOR VON EINEM MUNDANISCHEN TEENAGER. REKOMPILIEREN. Der Bildschirm erlosch, wä h rend die Rekompilierung lief.
Dug ließ der Maschine keine Zeit, den Vorgang ordentlich abz u schließen. »Und so werde ich es jetzt auch tun, du Schraubgewinde von einem Dummbolzen. Auf den Rückweg hierher habe ich e i nen Ideenkeim aufgelesen, hier ist er.« Er holte das Stück Falum hervor und ließ es auf die Maschine fallen.
ABGELEHNT! druckte der Schirm verzweifelt aus.
»Und einen Käferkeim«, fuhr Dug gnadenlos fort. »Der setzt dir mit Sicherheit einen Bug ins System!«
ABGELEHNT! Jetzt flackerte der Schirm heftig.
»Und nun«, verkündete Dug, »kommt die Kirsche auf die Sahne.« Er nahm die Blume aus seinem Knopfloch. »Mein drittes Angebot an dich, das du nicht mehr ablehnen kannst, weil du schon meine beiden ersten abgelehnt hast.« Er hielt die Blume über den Schirm. »Eine Neue Morde. Die wird dir mit Sicherheit einen Virus verpa s sen.« Er ließ sie fallen.
EIN VIRUS! NEINNEINNEINNEI…
»Harte Sache«, bemerkte Dug grausam. »Wer durch den Kalauer lebt, wird durch den Kalauer sterben. Jetzt bist du infiziert, Drah t gehirn. Mit anderen Worten – DU VERLIERST.«
Der Schirm drehte durch. Buchstaben und Symbole strömten in aberwitzigen Mustern hervor. Dann erschienen die Worte ALLGEMEINER SYSTEMFEHLER. Als nächstes purzelten die Buchstaben aus den Wörtern und sammelten sich im unteren Teil des Schirms zu einem Haufen. Dann wurde das Bild schwarz.
»Gehen wir«, sagte Dug zufrieden. »Dieser Schrotthaufen hat uns nichts mehr zu bieten.«
Sie schritten durch den Gang. Gern zeigte Sammy ihnen den Weg. »Was war denn das überhaupt für eine Logik?« wollte She r lock wissen. »Was ist das für eine Regel, daß man nicht drei Dinge ablehnen darf?«
»Computer sind zwar logisch, aber nicht vernünftig«, erklärte Dug selbstzufrieden. »In Puters verwirrtem Zustand schien das etwas Sinnvolles zu sein. Aber wahrscheinlich hätte ich ihn auch schon mit der Neuen Monie allein kleingekriegt, indem ich sie ei n fach nur gegen ihn geworfen hätte. Denn ein Virus bleibt ein V i rus, und der da war gut und kräftig. Du hast ja selbst gesehen, was er mit mir angestellt hat.«
»Die Blume!« rief Jenny. »Das hätte ich erkennen müssen!«
»Deshalb habe ich ja
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