Dämonen-Spiele
ich froh, daß du mitkommst.« Er wandte sich an Jenny. »Wohin sind sie deiner Meinung nach wohl gegangen, und wo können wir sie am besten abfangen?«
»Sammy wird es wissen«, erwiderte sie.
Der Kater sprang von ihrer Schulter. »Warte auf mich!« rief Je n ny und rannte hinter ihm her.
Sie waren wieder auf dem Weg.
14
Gießerei
Kim war verschwitzt und erhitzt, zerstochen und zerkratzt, e r schöpft und ermattet. Das alles mochte zwar nur Spiel und nicht ganz wirklich sein, fühlte sich im Augenblick aber nur zu real an. Bläschen Hund schien es auch nicht viel besser zu gehen, obwohl sie sich nicht beklagte. »Ach, wir müssen uns einfach mal ausr u hen«, meinte Kim.
Sie entdeckte einen ausladenden Baum, mit breiten Wurzeln, die in alle Richtungen ausfächerten. Sie nahm darunter Platz, lehnte sich an den Stamm und drückte den Hund an sich. »Wo habe ich dich da nur hineingeritten, Bläschen?« fragte sie rhetorisch. »Du bist schon alt. Du hast gar keine Lust, dich so durch die Wildnis zu plagen! Vielleicht hätte ich dich doch lieber in der treibenden Blase lassen sollen.«
Bläschen winselte und ließ die Rute hängen.
Kim umarmte sie. »Nein, das hätte ich nicht fertiggebracht! Du hast jemanden gebraucht, der dich adoptiert, und ich brauchte ein Haustier. Ich habe noch nie einen Hund gehabt. Ich bin froh, daß ich dich gefunden habe.«
Da erschien eine riesige Schlange. Ihr Kopf verwandelte sich, bis er menschliche Form angenommen hatte. »Ach, da bist du ja«, sagte Nada. »Ich dachte schon, ich hätte dich abgehängt.«
»Wir waren so schrecklich müde«, gestand Kim. »Dieser ewige Urwald! Bist du dir eigentlich sicher, daß es keinen unbeschwerl i cheren Weg zum Schloß des Guten Magiers gibt?«
Nadas Miene blieb undurchdringlich. »Möglicherweise. Aber es gibt da ein paar Komplikationen. Der direkte Weg würde uns dazu zwingen, den Küß-mich-Fluß zu überqueren, und obwohl der i n zwischen restauriert wurde und seinen alten, freundlichen Lauf eingenommen hat, könnte das beschwerlich werden.«
Kim stellte sich vor, wie sie durch den Küß-mich-Fluß schwamm. Das könnte tatsächlich zu Komplikationen führen! Würden sie dann das Wasser küssen, die Fische oder einander? Wenn sie noch mit Dug unterwegs gewesen wäre, hätte sie es vie l leicht riskiert. »Das sollten wir wohl besser vermeiden«, stimmte sie schließlich zu.
»Deshalb habe ich versucht, einen Weg zu finden, der den Küß-mich-Fluß nördlich umgeht«, fuhr Nada fort. »Aber ich kenne dieses Gebiet nicht, deshalb ist es ziemlich schwierig.«
Langsam vermißte Kim Jenny Elfe und ihren Kater Sammy, der immer alles mögliche finden konnte. Der hätte schon einen sich e ren, begehbaren Weg für sie aufgespürt. So aber mußten sie sich einfach durchkämpfen. Trotzdem schien es ihr mühseliger als n ö tig.
In diesem Augenblick erspähte sie etwas durchs Laubwerk der Bäume. Es war eine Wolke am Himmel, aber keine regnerische. Es hätte sogar Rauch sein können. Galt für Xanth dasselbe wie für Mundania, daß es nämlich keinen Rauch ohne Feuer gab? Und wo Feuer war, war doch wohl auch Zivilisation, oder nicht? Begehbare Wege? Im Augenblick erschien ihr alles anziehender als dieser en d lose Urwald!
Kim kämpfte sich wieder auf die Beine. »Schauen wir uns diesen Rauch einmal genauer an«, sagte sie.
»Ich weiß nicht, ob das klug wäre«, widersprach Nada.
»Weshalb nicht?«
»Es könnte ein rauchender Drache sein.«
Oh! Daran hatte Kim noch gar nicht gedacht. Doch dann g e wann ihr impulsives Wesen wieder die Oberhand. »Möglicherweise ist es aber auch kein Drache«, sagte sie. »Schauen wir mal nach, aber vorsichtig.«
Nada zuckte die Schultern, was in ihrer natürlichen Form ein sehr beeindruckendes Schauspiel war, dann glitt sie in Richtung Rauch davon. Kim und Bläschen folgten ihr.
Schon bald wurde klar, daß der Rauch aus dem Kamin eines kleinen Waldhauses aufstieg. »Wenn dieses Haus aus Lebkuchen sein sollte, werde ich eine Spur mißtrauisch«, brummte Kim.
Es stellte sich jedoch heraus, daß es ein ganz normales Haus war, mit Holzwänden und einem Reeddach. Aber das war noch keine Garantie dafür, daß der Bewohner freundlich war. Doch Kim war so müde, daß sie tat, was jetzt das leichteste zu sein schien: Sie hoffte auf das Beste. So ging sie auf die Tür zu und klopfte an, während Nada in Schlangengestalt etwas seitlich von ihr abwartete.
Die Tür ging auf. Eine Frau stand vor ihr. Sie war absolut
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