Dämonen-Spiele
auch dafür gesorgt, daß sie wie eine bloße Dekoration aussah«, erklärte Dug. »Ich dachte mir, wenn du es schon nicht merkst, wird Puter es auch nicht merken – bis ich es ihm sage. In Mundania sind ein lebender Virus und ein Compute r virus zwei völlig verschiedene Dinge, aber in Xanth müssen sie dasselbe sein. Und so habe ich ihn eben zu Tode gekalauert.«
»Das war echt brillant!« sagte Sherlock.
Dug lächelte. »Elementar.«
Der Riese war weit und breit nicht zu sehen. Das hatte natürlich nichts zu bedeuten. Da er aber auch nicht zu hören war, machten sie sich wieder unbehelligt auf den Weg.
»Ich glaube, du wirst in diesem Spiel ganz gut abschneiden«, meinte Jenny.
»Kann sein. Ich achte lediglich darauf, daß ich aus Fehlern lerne. Mein erster Fehler war es, nur noch Augen für Nada Naga zu h a ben. Mein zweiter war, Kalauer nicht ernst zu nehmen. Deshalb habe ich Nada abgeschoben und bin jetzt im Spiel, um zu gewi n nen. Aber in Wirklichkeit bin ich inzwischen eigentlich nur noch wegen der Herausforderung dabei, und weil es Spaß macht. Ich finde, das ist ein großartiges, wenn auch törichtes Abenteuer.«
»Na ja, deine nächste Herausforderung dürfte dann wohl das Schloß des guten Magiers sein«, entgegnete Jenny.
»Da ist noch etwas anderes, was an mir nagt«, warf Sherlock ein. »Vielleicht ist es auch nichts.«
»Nichts ist hier nichts«, versetzte Dug. »Worauf willst du hi n aus?«
»Du hast ja von Nada Naga gesprochen. Ich begreife auch, we s halb du sie als Ablenkung empfunden hast. Das ging mir auch so. Aber da war noch irgend etwas Komisches an ihr.«
»Na ja, sie ist eben eine Prinzessin«, meinte Jenny. »Die sind nun mal ziemlich reserviert. Bis auf Prinzessin Electra, die Bluejeans trägt.«
»Das ist es nicht. Sie ist ein wunderschönes Geschöpf und eine gutherzige Dame. Aber sie hatte irgend etwas an sich. Als du e r zählt hast, daß eine Falsche Gefährtin dich einfach hätte krank bleiben lassen, da hat etwas an mir zu nagen begonnen. Und schließlich wurde mir klar, was es war: Nada hätte dich nämlich im Stich gelassen.«
»Nein, das hätte sie nicht«, widersprach Dug. »Ich werde nie ve r gessen, wie sie mir dabei geholfen hat, das Zensurschiff zu l ö schen!«
»Das was?«
»Das war in meiner ersten Spielrunde. In der ich an Puter g e scheitert bin. Aber es war mein Werk; Nada hat die ganze Zeit zu mir gehalten, außer als ich versucht habe, heimlich einen Blick auf ihre Höschen zu werfen, und selbst danach hat sie mich wieder willkommen geheißen. Ich weiß genau, daß sie unter dieser Pri n zessinnenmaske echt menschlich ist.«
»Das ist sie bestimmt«, pflichtete Jenny ihm bei. »Sie ist eine gute Person. Sie war bereit, Prinz Dolph zu heiraten, obwohl sie ihn nicht liebte, nur weil er sie seinerseits liebte und ihre Familie die Verbindung zum Menschenvolk brauchte. Dann ist sie in Schwi e rigkeiten mit dem Kürbisreich geraten, eigentlich nur unversehens. Deshalb leistet sie ihre Zeit nun bei den Dämonen in diesem Spiel ab. Genau wie ich. Aber sie gibt immer ihr Bestes, und sie ist auch immer nett.«
»Das will ich ja auch alles gern glauben«, warf Sherlock stur ein, »und ich habe es auch mit eigenen Augen gesehen. Vielleicht habe ich aber auch gerade deshalb gemerkt, daß da etwas nicht stimmte. Es war so, als würde sie sich irgendwie schuldig fühlen. Deinetw e gen, Dug. Es fiel mir auf, als ich beobachtete, wie sie dich immer anschaute, wenn du gerade nicht hingesehen hast.«
»Sie hat keinerlei Grund, mir gegenüber Schuldgefühle zu h e gen«, wandte Dug ein. »Schließlich war ich derjenige, der sich heimlich ihren Körper anschauen wollte. Sie hatte mich ausdrüc k lich ermahnt, es nicht zu tun, aber ich…« Er zuckte die Schultern. »Ich war einfach jung und töricht. Sie hat nie etwas Falsches g e tan.«
»Natürlich nicht«, stimmte Jenny zu. »Sie würde überhaupt nie etwas Falsches tun. Schon die bloße Vorstellung würde sie inne r lich zerrütten.« Da weiteten sich ihre Augen. »O nein!« hauchte sie.
»Richtig.« Sherlock atmete tief durch. »Wie würde sie dann wohl reagieren, wenn sie in der zweiten Runde zur Falschen Gefährtin auserkoren worden wäre!«
Dug war wie vor den Kopf gestoßen. »Stimmt, das könnte in j e der Runde aufs neue passieren, nicht wahr? Beim ersten Mal kön n te sie die Treue Gefährtin sein, beim zweiten Mal die Falsche. Trotzdem fällt es schwer zu glauben, daß sie imstande wäre…«
»Es ist
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