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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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einfach verblassen. Die Ketten ha l ten sie in diesem Reich fest.«
    »Wäre es denn nicht freundlicher, ihnen die Ketten abzunehmen und sie ziehen zu lassen?« fragte Jenny.
    »Und worauf sollen wir dann reiten?« konterte Jordan. Sherlock und Jenny entgegneten nichts. Offensichtlich war ihnen klar, daß es nicht allzuviel Sinn hatte, mit einem Barbaren über sanften U m gang zu diskutieren.
    Dug betrat die Mitte der Lichtung. Da stand die Zauberkiste. Sie war rund, mit einem flachen Deckel. Dahinter stand ein Plakat mit der Aufschrift: 50 ZAUBER.
    Der Deckel wies keine Öffnung auf und schien sich auch nicht ablösen zu lassen. Doch langsam hatte Dug begriffen, wie das mit der Magie funktionierte. Er legte die Hand auf den Deckel, und tatsächlich, sie drang einfach in ihn ein und verschwand dahinter, als wäre es eine Schicht flüssiger Farbe. Seine suchenden Finger bekamen etwas zu fassen. Er zog die Hand zurück, nahm das Ding heraus – doch die Hand war leer. Trotzdem fühlte er sich auf u n terschwellige Weise verändert.
    Die anderen beobachteten ihn. »Hast du jetzt ein Talent?« fragte Jenny.
    »Irgend etwas habe ich jedenfalls«, sagte Dug. »Ich vermute, daß es ein Talent ist. Aber ich weiß nicht, welches.«
    »Du kannst ja die Liste ablesen und die Talente nacheinander probieren«, schlug Sherlock vor.
    Und so las Dug die Liste:
     
    1. Alles umfärben
    2. Ein Lebensmittel in ein anderes verwandeln
    3. Geschmack neutralisieren
    4. Gerüche verändern
    5. Gegenstände haften lassen
     
    Diese Talente wirkten doch recht schlicht und schienen harmlos zu sein. »Also gut, und wie setzt man nun seine Magie ein?« fragte er.
    »Ich muß immer erst verwundet werden, bevor die meine fun k tioniert«, antwortete Jordan. »Dann geht es ganz von selbst.«
    »Und ich muß nur wollen, daß ich durchlässig wie Rauch werde«, erklärte Threnodia. »Und danach wieder fest. Das geht zwar lan g sam, aber es klappt. Eigentlich ist das gar kein richtiges Talent. Ich bin eben teilweise Mensch, teilweise Dämon.«
    »Ich brauche nur zu summen«, berichtete Jenny. »Wer nicht da r auf achtet, tritt in meinen Traum ein.«
    Dug hatte gar nicht gewußt, daß Jenny ein eigenes Talent besaß; bisher war er immer davon ausgegangen, daß es mit ihrer Katze verbunden sei. »Na schön. Dann werde ich mal etwas umfärben.« Er sah sich um. »Der Stein dort drüben: Werde rosa!«
    Er konzentrierte sich, um den Stein rosa zu färben. Nichts g e schah. »Kein Glück«, meinte Dug schließlich. »Das kann es also nicht sein.«
    »Bist du sicher?« warf Jenny ein. »Vielleicht mußt du ihnen ja ›a l les‹ rufen.«
    »Na schön.« Er wandte sich wieder dem Stein zu. »Ich rufe dich hiermit ›alles‹. Und jetzt werde rosa.«
    Wieder geschah nichts. »Dann versuche ich es mal mit dem nächsten.« Er grub in seiner Tasche und entdeckte ein paar Nüsse, die von seinem letzten Imbiß übriggeblieben waren. Er holte die Erdnuß hervor. »Verwandle dich in eine Marshmallow«, befahl er ihr.
    Nichts passierte. »Vielleicht ist sie jetzt eine Marshmallow in Erdnußgestalt«, meinte Sherlock.
    Dug probierte davon. »Nein, sie hat immer noch Erdnußaroma.« Er musterte die Liste. »Dann versuche ich jetzt mal, ihren G e schmack zu neutralisieren.« Er konzentrierte sich und probierte erneut davon. Sie schmeckte immer noch nach Erde. Also ve r suchte er es mit dem nächsten Talent: »Du sollst riechen wie eine Rose.« Ohne Erfolg. »Dann sollst du an meinem Finger haften.« Er berührte sie mit dem Finger, doch sie haftete nicht.
    Dug seufzte. »Das dürfte ganz schön mühsam werden.« Er las die nächsten fünf Talente vor:
     
    6. Wasser in Dampf oder Eis und zurück verwandeln
    7. Rohe Nahrung in gekochte verwandeln
    8. Ahnen, wann jemand sterben wird
    9. Kleine, heftige Windböen heraufbeschwören
    10. Durch Gegenstände hindurchsehen
     
    »Haben wir Wasser dabei?« fragte Dug.
    Jordan hatte eine Feldflasche. Er goß etwas Wasser aus. Dug versuchte, es zu verdampfen oder gefrieren zu lassen, doch ohne Erfolg. Dann versuchte er, die Erdnuß zu kochen – kein Glück.
    Die Nr. 8 brachte ihn ins Grübeln. »Woher soll ich wissen, wann jemand sterben wird, wenn überhaupt niemand da ist, auf den das zutrifft?«
    »Ich kann ja jemanden für dich totschlagen«, erbot sich Jordan fröhlich und zückte sein Schwert.
    Dug hätte am liebsten gelacht. Doch er hatte das ungute Gefühl, daß der Mann gar keinen Scherz machte. »Nein, danke! Dieses

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