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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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Threnodias Fähigkeit, sich in Rauch aufzulösen, wirkte nur langsam, so daß es bei Dug nicht anders war. Doch mit der Zeit erzielte er doch die erwünsc h te Wirkung.
    Er wandte sich den anderen zu. »Ich habe die Hecke durchlässig gemacht«, sagte er. »Dank Sammys Hinweis und deines Talents, Threnodia. Ich danke euch beiden.«
    Threnodia streichelte Sammys Rücken. »Wir haben uns schon so langsam gelangweilt«, bemerkte sie.
    Das leuchtete ein. Sie wußten, daß Dug das Talent früher oder später bekommen würde, wollten aber nicht unbedingt noch drei weitere Tage darauf warten. Deshalb hatten sie ihm geholfen. Galt das schon als Schummeln? Im Augenblick war ihm das reichlich gleichgültig. Er wollte nur eins – die Reise fortsetzen, um Kim möglichst noch abzufangen, bevor es zur Katastrophe kam.
    »Gehen wir«, sagte er. Er trat durch die Hecke, die sich inzw i schen vollends in eine Rauchwand verwandelt hatte. Jenny und Sherlock folgten ihm, und Sammy sprang herunter, um sich ihnen anzuschließen. Jenny blieb noch einmal kurz stehen, um Jordan und Threnodia zum Abschied zuzuwinken; dann eilte sie weiter.
    Hinter der Hecke lag dichter Urwald. Und schon bald wurde deutlich, daß sie nicht allzu schnell vorankommen würden. Auße r dem roch es nach Drachenrauch, was nichts Gutes verhieß.
    Aber Dug hatte eine Idee. »Wenn Threnodias Talent sich auch ohne Schäden auf Personen anwenden läßt, kann ich uns durchlä s sig machen, und wir können einfach hindurchgehen wie ein D ä mon.«
    Er versuchte es als erstes an sich selbst. Jenny beobachtete, wä h rend Sherlock kleine, dünne Schlingpflanzen einsammelte und sie zu einer Art Muster verwob. Allmählich wurde Dug immer durc h lässiger, bis er durch einen Baum hindurchgehen konnte. »Das reicht«, sagte er mit undeutlicher Stimme. »Dann werde ich jetzt euch behandeln, und schon können wir uns wieder auf den Weg machen.«
    Da kam eine Brise auf und wehte ihn davon. Er konnte sich nur mit Mühe retten, indem er sich in einem anderen Baum versteckte, wo der Wind ihn nicht erreichte. »Ich glaube, ich habe es mir a n ders überlegt«, gestand er.
    »Vielleicht solltest du Sherlock und mich durchlässig machen«, schlug Jenny vor, »nur Sammy nicht. Dann könnte er loslaufen, um…« Sie hielt inne, als sie merkte, daß die Katze schon wieder losrasen wollte. »… um etwas zu tun. Und uns dabei an einem Seil hinter sich herziehen. Wir würden ja nicht mehr viel wiegen. So müßten wir ziemlich schnell vorankommen.«
    »Einfach genial!« rief Dug luftig. »Wenn du kein Kind wärst, würde ich dir jetzt einen Kuß geben!«
    »Ich bin bloß ein Jahr jünger als du«, sagte sie mit verletzter Mi e ne.
    Dug begriff, daß die Altersfrage für eine Elfe ein ebenso wunder Punkt sein konnte wie für einen Menschen. Jenny sah zwar klein aus, weil sie eben eine Elfe war, doch das stimmte eigentlich gar nicht. Ein Kind war sie nur im Rahmen dieser Spieldefinition. »Na schön, dann gebe ich dir jetzt einen Kuß«, verkündete er.
    Nachdem die Brise nachgelassen hatte, löste er sich aus dem Baum und schritt zu ihr hinüber. Dann beugte er sich vor, um sie zu küssen. Doch sein Gesicht drang durch ihres hindurch. Ich wünschte, daß hier noch ein anderer Junge von meiner Sorte wäre. Dann wich er zurück und versuchte es aufs neue. Diesmal gelang es. Wie ein Hauch streiften seine Lippen die ihren.
    Dann fragte er sich, warum er sich ausgerechnet einen Jungen seiner Sorte herbeigewünscht hatte. Das Ganze hatte doch einen romantischen Zug gehabt. So etwas entsprach doch nun gar nicht seiner Vorstellung von Romantik! Außerdem gab es durchaus a n dere Menschen in Xanth.
    Ach so – das war ja Jennys Gedanke gewesen und nicht seiner! Er hatte ihn aufgefangen, als sein Gehirn sich über ihres legte. Sie war eine Elfe von einer ganz anderen Fantasy-Welt, anders als die Elfen von Xanth. Ihre Aussichten auf eine romantische Beziehung waren hier gleich null – es sei denn, sie wollte die Rassenschranken überschreiten. So etwas schien in Xanth verbreiteter zu sein als in Mundania. Dennoch war es nur zu natürlich, sich nach Gesel l schaft der eigenen Art zu sehnen.
    Xanth schien ein Land der Kalauer und Albernheiten zu sein, doch unter der Oberfläche herrschten hier genau dieselben Sorgen, wie Dugs Leute sie zu Hause hatten. Die Episode gerade eben erinnerte recht handfest daran.
    Doch er hatte nicht die Zeit, innezuhalten, um die philosoph i schen Konsequenzen des Ganzen zu

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