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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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durchschwimmen. Die Zugbrücke war heruntergelassen; da konnten sie ebensogut auch diesen Zugang nehmen.
    Nur daß vor der Brücke eine Riesenpflaume lag. Die Frucht war gespalten und gab den monströsen Kern frei, der sich wiederum geöffnet hatte – nur daß sich in seinem Innern ein kleiner Stier befand. Der Stier sah sehr kampflustig aus. Wenn sie zur Brücke wollten, mußten sie an ihm vorbei. Doch er ließ keinen Zweifel daran, daß er es darauf abgesehen hatte, jeden über den Haufen zu rennen, der es versuchte.
    »An dem müssen wir vorbei?« fragte Kim zweifelnd.
    »Ich kann ja meine große Schlangengestalt annehmen und ihn wegzischen«, schlug Nada vor.
    »Ich glaube nicht, daß das bei einer Herausforderung zulässig ist. Und daß es sich hier um eine handelt, ist ja wohl offensichtlich«, widersprach Kim. »Ich muß die Aufgabe irgendwie aus eigener Kraft bewältigen.« Das stimmte zwar, war aber nur die halbe Wahrheit. Kim wollte Nadas Hilfe nicht annehmen, weil sie es einfach lieber selbst schaffen wollte.
    »Wie du möchtest«, meinte Nada achselzuckend.
    Kim sah sich um. Es gab immer einen Ausweg, sowohl im Spiel als auch bei den üblichen Hindernissen des Schlosses. Doch alles, was sie erblickte, war ein Gegenstand, der wie eine große Pillend o se aussah. Wahrscheinlich war es ein Militärprodukt; denn an der Seite trug es die Aufschrift SCHLACHT.
    Bläschen lief zu der Dose hinüber, um sie zu beschnüffeln. Die Hündin war ziemlich neugierig, wobei sie sich meistens mit einm a ligem Schnüffeln begnügte. Andererseits bewies Bläschens Verha l ten, daß die Dose nicht gefährlich war. Kim folgte der Hündin, hob den Deckel hoch und blickte hinein. Im Innern waren Hu n derte von Pillen, die alle heftig umherschleuderten. Was hatte das zu bedeuten?
    Kurz darauf wurde ihr klar, daß die Pillen kämpften. Jede von ihnen versuchte, auf alle anderen einzuhauen, die ihr in den Weg kamen, um sie zu zermalmen und zu Pulver zu zerstampfen. De s wegen stand außen auf der Dose wahrscheinlich auch SCHLACHT: Sie war voller kämpfender Pillen. Aber was hatte das mit Kims Aufgabe zu tun?
    Vielleicht könnte sie es ja herausbekommen. Sie griff hinein und nahm eine der kämpfenden Pillen heraus.
    Das war aber ganz schön schwer! Die Pille jagte in Kims Hand hin und her und legte ständig zu, weniger an Heftigkeit als an Größe. Kim hielt sie fest, erst die ganze Pille, dann nur noch ein Ende und schließlich einen kleinen Zipfel davon, als das Ding schon fast die Größe des Hundes angenommen hatte. Jetzt war es gar keine Pille mehr, sondern ein Kissen! Und es kämpfte immer noch, boxte Kim auf den Arm, schlug gegen die Pillendose, ja, drosch auf alles ein, was ihr in den Weg kam. Was für ein Schlag e tot! Kim wagte nicht, sie fahrenzulassen, weil das Ding dann ve r mutlich noch schlimmer um sich schlagen würde.
    Plötzlich kam ihr die Erklärung: Schlachtkissen. Kämpfende Pi l len. Kissenschlacht.
    Wieder blinzelte das vertraute Licht über ihrem Kopf auf. Ja, diese Pillen könnte sie wirklich gebrauchen.
    Sie fuhr mit der freien Hand in die Pillendose und nahm so viele davon, wie sie nur konnte. Es kostete Kim große Mühe, sie festz u halten. Dann lief sie damit zu dem Stier hinüber. »Nimm dies!« rief sie und schleuderte ihm das Schlachtkissen entgegen. »Und dies!« Nun tat sie das gleiche mit ihrer Handvoll kämpfender Pillen.
    Mit Begeisterung droschen das große und die kleinen Kissen auf den Stier ein. Peng, peng, peng, PENG! Sie brauchten keinen H e belpunkt, sondern konnten auch ohne Stütze prügeln. Der verwir r te Stier versuchte, sich zu wehren. Er schaffte es, das große Kissen aufzuspießen. Doch während es seine Füllung verlor, wurden die kleinen immer größer, ihre Schläge härter. Das lenkte den Stier völlig ab.
    »Los!« rief Kim. Zusammen mit Bläschen und Nada rannte sie an dem Stier vorbei, der sie nicht einmal bemerkte. So ließen sie das Getümmel hinter sich und erreichten die Zugbrücke.
    Und blieben abrupt stehen. Denn mitten auf der Brücke befand sich ein Stuhl, und auf diesem saß ein Vögelchen. Der Stuhl war mit Vogelkot bedeckt. Genaugenommen bestand er sogar selbst aus Vogelkot – ein Amalgam aus kleinen Vogelkotstücken, die schließlich diese Gestalt angenommen hatten. Er stank.
    Sobald das Vögelchen sie erblickte, hob es ab, flog hoch über die Brücke und ließ wieder etwas fallen. Und noch einmal. Ja, es hage l te förmlich auf den Stuhl nieder. »Nyaa,

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