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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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gräßlich kräftig blieben und immer noch Knochen in großer Zahl zermalmten. Der größte Teil der Geschichte widmete sich der Beschreibung eines jeden der ungefähr einhundert Oger, mit denen Fait sich befaßte.
    Dann war da noch die Geschichte von Michael Velli und der Krähenbar. Michael zog voller raffinierter Heimtücke und bar j e der Ethik aus, um die Lieblingskneipe der Krähen in den Ruin zu treiben: eine Bar, wo sie sich an Kornsaft dumm und dämlich sa u fen konnten. Das tat er, indem er jeder einzelnen Krähe mitteilte, daß die Bar geschlossen sei. Nachdem er im Zuge einer weiteren einstündigen Schilderung etwa dreihundert Krähen einzeln davon Mitteilung gemacht hatte, wurde die Bar tatsächlich mangels Publ i kum geschlossen. Michael war sehr zufrieden mit seiner List.
    Dug nicht. Die langweiligen Geschichten lullten ihn in den Schlaf, während der riesige Esel weiter trottete.
    Dug erwachte mitten in der Geschichte von Mutter Henne und ihren Söhnen Vim und Vigor. Doch sollte er nie erfahren, welch eine Prüfung diese beiden Streithähne für Frau Henne darstellten, weil er plötzlich sah, daß sie sich einen Schloß näherten. Ein Glück – sie waren am Ziel!
    »Das Schloß des Guten Magiers!« rief er und weckte Jenny, Sammy und Sherlock, die des Esels endlose Geschichten offenbar genauso gelangweilt hatten wie ihn. Sie glitten vom Eselsrücken auf den Boden und reckten die tauben Beine.
    »Nein, das ist Schloß Roogna«, erwiderte der Esel überrascht.
    »Tatsächlich!« sagte Jenny, als sie es erkannte. »Da ist ja der Obsthain und der Zombiefriedhof.«
    »Wir sollten doch zum Schloß des Guten Magiers reiten«, prote s tierte Dug.
    »Keineswegs«, widersprach der Esel. »Ich war unterwegs nach Schloß Roogna.«
    »Aber du hast doch eingewilligt, uns zum Schloß des Guten M a giers zu bringen!« Jetzt gesellte sich zu Dugs Verwirrtheit auch noch Verärgerung.
    »Iiiaa! Du hast gefragt, ob ich euch dorthin bringen könnte, und das habe ich bestätigte. Ich habe nicht gesagt, daß ich es tun wü r de, und du hast mich auch nicht darum gebeten. Also bin ich hie r her gegangen.«
    Dug erkannte, daß der Esel ihn reingelegt hatte. Er hatte sich ta t sächlich nicht eindeutig festgelegt. Es war gewissermaßen eine Vereinbarung per Handschlag gewesen: nicht mal das Papier wert, auf dem sie geschrieben stand. Und das Eselsvieh hatte ihnen u n unterbrochen langweilige Geschichten erzählt, bis sie alle drei ei n geschlafen waren und die Reiseroute nicht mehr korrigieren kon n ten. Jenny Elfe hätte die falsche Richtung eigentlich erkennen müssen, und sie hätte sicherlich entsprechend reagiert. Auch Sammy Kater hätte den Weg zum richtigen Schloß gefunden, wäre er nicht ebenfalls eingelullt worden. So aber hatten sie alle den Ansturm der Eselerzählungen verschlafen. Dug kam sich vor wie ein Tollmond.
    Die Dämonin Metria erschien. »Ach, das ist aber schade«, sagte sie mit seidiger Stimme. »Wie ich sehe, hat deine Gefährtin versagt und zugelassen, daß man dich zum falschen Schloß gebracht hat. Wie bedauerlich, zumal du doch ohne weiteres eine kompetentere Gefährtin hättest haben können.« Sie atmete wieder tief ein und ließ ihre prall gefüllte Bluse durchsichtig werden, nicht allzuweit von Dugs Gesicht entfernt.
    »Iiiaa, Iiiaa!« machte der Esel lustvoll.
    Jenny sah so aus, als würde sie gleich ein Wort von sich geben, das nicht unbedingt ins Kinderlexikon gehörte. Dug ersparte ihr die Mühe, indem er zu einer Tat schritt, von der er selbst wußte, daß er sie hinterher bereuen würde: Er schlug der Dämonin mit der Faust ins Gesicht.
    Natürlich fuhr seine Hand widerstandslos durch Metrias Kopf. Dann trat sie dicht an ihn heran und pflanzte einen viel zu fes t stofflichen Kuß auf seinen Mund. Schließlich verblaßte sie zu Rauch und wehte auf der nächstbesten leisen Brise davon. Jetzt hatte sie Rache geübt.
    Dug erkannte, daß er diese Herausforderung nicht bestanden hatte. Zum Glück war es keine Spielaufgabe gewesen, sondern nur das von einer eifersüchtigen Fantasy-Frau angerichtete Unheil. Es hatte keinen Zweck, das nun zu bejammern. Ihm blieb nichts a n deres übrig, als zurückzukehren und sich wieder auf sein Ziel zu konzentrieren. Und darauf zu hoffen, daß er nicht zu spät kam.
    »Wie kommen wir am schnellsten zum Schloß des Guten M a giers?« fragte er.
    »Werd doch vernünftig, Mann«, versetzte Sherlock. »Sie war doch schon längst da. Überleg dir lieber, wohin sie

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