Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
dabei aber unversehrt.
    Dann löste sich die Dämonin in Luft auf. »Ich komme wieder«, ertönten ihre Worte.
    »Ach, Mäusemist!« schimpfte Jenny. »Ich habe gesagt, du sollst sie ignorieren, nicht beleidigen. Jetzt wird sie richtig ernsthaft Ä r ger machen.«
    »Es wurde mit der Zeit ziemlich schwierig für mich, sie zu ign o rieren«, erwiderte Dug zu seiner Verteidigung.
    »Sie hat sich dir doch bloß in den Weg gestellt.«
    »Sie war wirklich schwer zu ignorieren«, warf Sherlock ein. »So etwas versteht ein Kind noch nicht.«
    Jenny zuckte die Schultern. Offensichtlich begriff sie nicht, we l chen Reiz eine üppig geformte nackte Dämonin ohne Höschen ausüben konnte. Dug war froh über Sherlocks Unterstützung.
    Sie gingen weiter gen Süden. Doch schon bald begegneten sie e i nem riesigen grauen Esel. »Aha«, sagte die Kreatur. »Seid ihr die drei Leute, von der die Dämonin gesagt hat, daß sie Ärger s u chen?«
    Schon manifestierte sich das Urteil der Dämonin! Dies war o f fensichtlich kein gewöhnlicher Esel. Dug dachte schnell nach. In Wirklichkeit handelte es sich natürlich nur um eine weitere He r ausforderung, und so ging es darum, wie er das Unheil in etwas Förderliches verwandeln konnte. »Nein, wir sind die drei Leute, die bereits Ärger haben«, stellte er richtig. »Wir suchen in Wirklichkeit nach einem Ausweg aus dem Ärger. Die Dämonin muß uns falsch verstanden haben.«
    »Iiiaa!« brüllte der Esel. »Soviel ist sicher.«
    »Genaugenommen brauchen wir eine Reitmöglichkeit, um aus dem Ärger rauszukommen«, fügte Dug hinzu. »Ein so prächtiges Tier, wie du eins bist, könnte uns einen riesigen Gefallen tun.«
    »Iiiaa! Ich bin der Neun-Geschichten-Esel. Ich kann euch überall hinbringen. Aber dafür müßt ihr euch meine Geschichten anh ö ren.«
    Dug schaute seine beiden Begleiter an. »Ich finde, das ist nur recht und billig. Kannst du uns zum Schloß des Guten Magiers bringen?«
    »Iiiaa! Das kann ich. Springt auf.«
    Dug beglückwünschte sich stumm zu seinem Erfolg, eine B e drohung in einen Vorteil verwandelt zu haben. Genau das Gege n teil einer Eselei!
    Jenny blickte zweifelnd drein, protestierte aber nicht. Also war sie zu dem Schluß gekommen, daß es ungefährlich sein mußte, auf dem Riesenesel zu reiten. So half Dug ihr beim Aufsitzen und b e stieg hinter ihr das Tier, gefolgt von Sherlock. Es gab mehr als genug Platz für alle. Auch Sammy Kater konnten sie noch unte r bringen.
    Der Esel setzte sich in Bewegung. »Iiiaa! Natürlich habe ich neun Geschichten«, sagte er. »Als erstes erzähle ich euch die vom Tödl i chen Nachtschatten und dem Kuß des Todes. Es war einmal ein gewisser Nachtschatten, der sich einsam fühlte, weil er keine Ve r wandten hatte. Er beschloß, daß auch sonst niemand mehr Ve r wandte haben sollte. Und so wurde er zum tödlichsten Nach t schatten von allen.«
    Zu Anfang fand Dug die Geschichte noch interessant. Doch nach einer Weile wurde es langweilig; denn der Esel hatte zwar durchaus seine Stärken auf dem Gebiet des Detailreichtums, nicht aber der Haltung. Er erzählte, wie der Schatten einen Verwandten nach dem anderen umbrachte, indem er ihnen seinen Todeskuß verabreichte, bis sie alle tot waren. Und damit endete auch schon die Geschichte. Es gab keine Auflösung, keine Vergeltung, nur ein unentwegtes Gemetzel. Dug erkannte, daß das Gedächtnis des Esels sehr viel ausgeprägter war als seine Originalität. Andererseits hatte er sich in Mundania schon viele ähnliche Geschichten im Fernsehen angeschaut.
    »Dann ist da noch die Geschichte von Rubella und dem Tol l mond«, fuhr der Esel fort, nachdem die erste Geschichte in La n geweile verödet war. Er erzählte, wie Rubella den Mond immer mehr piesackte, bis er toll vor Wut war, wobei er jedesmal eine neue Pockennarbe im Gesicht bekam. Nachdem die Geschichte sich etwa eine Stunde hingezogen hatte, war das ganze Gesicht des Mondes von Pockennarben und Kratern übersät; aber der Mond war zu dämlich, um daraus zu lernen, wie er Rubella abwehren konnte. Auch diesmal gab es keine Pointe: Geistlos folgte statt dessen Pocke auf Pocke.
    Dann war da noch die Geschichte von Fait Accompli und dem DeOgerant. Fait zog aus, die Oger zu schwächen, indem sie ihren starken Geruch beseitigte. Sie benutzte eine spezielle, mit Rollstift aufzutragende Schmiermasse, um einen Oger nach dem anderen zu deogerisieren, bis keiner mehr stark roch. Leider erreichte sie damit nichts, weil die Oger nach wie vor

Weitere Kostenlose Bücher