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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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schnöden Verräterin zu spielen – das war einfach nicht prinzessinnenhaft.
    »Achtung – ein Spieler kommt«, sagte Metria, die genau wie beim letztenmal aus dem Fenster spähte. Nada fragte sich, ob Metria wohl beim letzten Spiel zur Falschen Gefährtin auserkoren worden war; die hätte es genossen, war sie doch ständig auf Unheil aus.
    Sie setzten sich gerade hin, um sich betrachten zu lassen. Nada blickte durch den Einwegschirm.
    Und erstarrte. Es war natürlich Dug, der gerade aufs neue ins Spiel eintrat. Und sie wußte ganz genau, wen er wählen würde. Weil er sie kannte, sie mochte und ihr vertraute.
    Diesmal mußte sie sein Vertrauen mißbrauchen. Ach, welche Qual!
    Da ertönte eine zweite Stimme in ihrem Schädel. Du erhältst noch weitere Anweisungen. Du wirst sie peinlich genau ausführen, ohne dir ein Urteil über ihre Berechtigung und ihren Wert anzumaßen.
    Ja, erwiderte sie unglücklich. Könnte sie sich vielleicht hinter e i nem der anderen verstecken, damit Dug glaubte, daß sie im A u genblick nicht verfügbar sei?
    »Hallo! Ich bin Grundy Golem. Ich stamme…«
    »Klar doch, Grundy«, sagte Dug freundlich. »Kürzen wir die S a che ab, ja? Ich bin ein Wiederholer.«
    Vielleicht würde er um der Abwechslung willen auch jemand a n deren aussuchen. Beispielsweise Vida, die noch schöner war als Nada, weil sie ihre Gestalt an ihre Stimmung anpassen konnte. Möglicherweise auch Metria, die ihn gerade so weit führen würde, wie ihr unheilvolles Naturell es erlaubte, ja, ihm vielleicht sogar ein kurzes Aufblitzen ihrer Höschen gewähren würde, bevor sie sich in Rauch auflöste. Vielleicht entschied er sich aber auch für einen männlichen Gefährten, um leichter den Fluß überqueren zu kö n nen.
    »Ich nehme Nada«, sagte Dug, genau wie sie es eigentlich immer gewußt hatte. Damit hatte er sein Schicksal besiegelt, der unschu l dige Narr! Er hatte ganz vergessen, daß ein neues Spiel auch einen neuen Falschen Gefährten bedeutete, der in der letzten Runde durchaus auch ein Treuer Gefährte gewesen sein konnte.
    Sie stand auf und trat durch das Fenster. »Hallo, Dug«, wiede r holte sie die vorgeschriebene Formel. »Ich werde versuchen, dir eine Treue Gefährtin zu sein.« Das war eine Lüge; sie würde nur so tun als ob, in Wirklichkeit aber auf den Augenblick lauern, daß sie ihm den größtmöglichen Schaden zufügen könnte. Vom Falschen Gefährten wurde nicht erwartet, daß er sich schon gleich zu A n fang darum bemühte, Unheil zu stiften, weil er oder sie sich damit möglicherweise zu früh offenbaren könnte und der Spieler dann doch nicht aus dem Spiel flog, weil er ja nun wußte, wie er mit seiner Begleitung zu verfahren hatte. Sie mußte vielmehr einen späten Spielstand abwarten, wenn es um seine Chancen zu gewi n nen am besten stand – um ihn statt dessen ins Verderben zu tre i ben. Damit es für ihn noch viel schwieriger werden würde, erneut ins Spiel einzusteigen und zu siegen. Denn die Hindernisse und Gefahren wurden immer größer, je weiter das Spiel kam, und wenn er in einer Runde etwas nicht bewältigte, mußte er es in der nächsten überwinden – nur daß es dann noch schlimmer war. Das sollte den Spielern die Lust daran vergällen, sich absichtlich h i nauswerfen zu lassen, um später mit genauerer Kenntnis um die Struktur des Spiels erneut einzusteigen.
    »Es ist schön, wieder bei dir zu sein«, sagte Dug selig. »Ich habe meine Augen bereits auf unscharf gestellt. Es dürfte nur noch e i nen Moment dauern, dann bin ich wieder ganz im Spiel.« Und tatsächlich, noch während er sprach, wurden seine Umrisse schä r fer, und sein Schirm verblaßte. Er hatte einiges dazugelernt und wollte auch an die Magie glauben; deshalb gelang es ihm nun.
    »Ich bin froh, wieder deine Gefährtin zu sein«, log sie. Ach, wie sie sich doch wünschte, er hätte diesmal jemand anderen ausg e sucht! Aber nun mußte sie ihre neue Rolle spielen. Wenn er sie fragen sollte, ob irgend etwas sich verändert hatte, würde sie ihn belügen müssen. Sollte sie sich ihm offenbaren oder versuchen, ihn möglichst früh ausschalten zu lassen, um ihrem eigenen Au f trag als Falsche Gefährtin ein Ende zu setzen, ohne allzu großen Schaden angerichtet zu haben, würde sie selbst in Schwierigkeiten geraten. Professor Fetthuf würde es merken und verwerfen. De s halb konnte sie es auch nicht so einrichten, ihn einfach ihre H ö schen sehen zu lassen oder irgend etwas anderes in der Art. Natü r lich hätte

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