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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie das ohnehin nicht getan, da es unprinzessinnenhaft gewesen wäre.
    »Dann mal los!« sagte Dug glücklich. »Diesmal werde ich alles besser machen und nicht wieder ins Messer laufen, wie beim let z ten Mal.«
    Nada verbarg ihr Seufzen. Wie ahnungslos er doch war!
    Sie machten sich auf den Weg. »Es spricht nichts dagegen, ins Dorf Isthmus zu gehen, um uns dort mit Vorräten und allem a n deren einzudecken«, sagte Dug. »Das ist ja gut gelaufen. Ich meine, schließlich haben wir denen ja einen Gefallen getan, nicht? Und wir haben das Zensurschiff beseitigt. Ich werde also damit nichts vermeiden, sondern es diesmal einfach nur besser machen.«
    »Aber die Spielerstruktur wird anders sein«, ermahnte sie ihn. »Und deinem Schicksalsgegner Com-Puter wirst du nicht aus dem Weg gehen können, egal was du versuchst. Denn er wird sich g e nauso daran erinnern, wie ich es tue.« Inzwischen war sie zwar eine Falsche Gefährtin, mußte sich aber für eine Treue ausgeben – und genau das hätte eine Treue Gefährtin gesagt. Tatsächlich würde sie sich genauso benehmen müssen wie sonst, bis Dug Com-Puter überwunden hatte, weil es sinnlos war, ihn auflaufen zu lassen, solange er das ebensogut allein erledigen konnte. Schließlich sollte sie ihn nicht einfach nur aus dem Spiel werfen, sondern dies ger a de dann bewirken, wenn er kurz vor einem Durchbruch oder dem Sieg stand. Damit es am meisten weh tat. Also mußte sie so lange die Treue Gefährtin mimen, bis sie endlich diese gefürchtete Gel e genheit bekam, die vollkommene Falsche zu werden.
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte Dug in seinem mundanischen Idiom. »Ich möchte sowieso mit Puter abrechnen. Der hat doch bloß Glück gehabt, als er mich in diesem Rätselwettbewerb g e schlagen hat. Ich wußte einfach noch nicht genug über Xanth.«
    Nada merkte, daß er im Begriff stand, sich durch Übermut selbst zu gefährden. Eigentlich müßte sie ihn warnen – doch die Treue Gefährtin würde es nicht übers Herz bringen, seine Gefühle zu verletzen, während die Falsche Gefährtin seine Haltung begrüßen würde, da sie ihn zu einem leichteren Opfer machte. Also ließ sie es zu, daß er ihr Schweigen mit Zustimmung verwechselte.
    Der Weg führte sie in ein fremdes Dorf. Es war anders angeor d net. Auch die Häuser waren nicht gleich, und die Leute… Nada hatte noch nie solche Leute gesehen. Sie sahen wie gewöhnliche Menschen aus, waren aber schwarz. Oder zumindest dunkelbraun.
    »Was ist das denn?« fragte Dug erschrocken, als es ihm ebenfalls auffiel.
    »Die Spielstruktur hat sich verändert«, erklärte Nada. »Ich hätte auch nicht gedacht, daß es so dramatisch sein würde. Das hier ist ein völlig anderes Dorf.«
    »Das kannst du wohl sagen! Das sind Schwarze.«
    »Du erkennst sie wieder?«
    »Na ja, nicht individuell. Aber es sind… ich glaube im Wörte r buch bezeichnet man sie als Neger. Menschen aus Afrika. Wir hatten… ich meine, in Mundania gab es eine häßliche… jedenfalls wurden sie als Sklaven herübergebracht, um dann nach einem Krieg freigelassen zu werden. Aber die Weißen haben sie nie wir k lich akzeptiert. Inzwischen sollen alle angeblich gleich sein, ohne Diskriminierung…, na ja, das ist eben wie mit diesem Zensu r schiff. Eins von den schlimmen Dingen, die es nun mal gibt.«
    Nada war verwirrt. »Weiße Leute haben schwarze Leute in ihr Land geholt und sie dann nicht akzeptiert?«
    »Nicht als freie Menschen. Nicht als Gleichberechtigte. Nicht als Nachbarn. Es gab da eine Menge Ärger, als man Schwarze auf die Schulen der Weißen lassen wollte, weil…« Er bemerkte ihren ve r ständnislosen Blick. »Du kannst es mir glauben: Ich bin selbst weiß, bin aber alles andere als stolz darauf, was mein Volk getan hat. Aber es ist auch nicht ganz leicht, die Dinge wieder gutzum a chen. Zum Beispiel war da eine Schulkameradin von mir im M a thematikunterricht: Sie war schwarz, und ich mochte sie einfach gern ansehen, sie war fast so schön wie du, auf ihre eigene Weise, und klug war sie auch. Aber ich wußte, wenn ich auch nur Hallo zu ihr sage, verliere ich nicht nur die meisten meiner Freunde; dann schlagen ihre Brüder mich wahrscheinlich auch noch z u sammen. Deshalb durfte ich sie einfach nicht beachten. Ich verm u te, daß sie mich für ziemlich rotzig hielt; aber es war den Ärger nicht wert. Vielleicht hat sie mich ja sowieso für einen Penner gehalten. Es ist also nie etwas zwischen uns gewesen, aber ich wünschte… na ja, ich weiß

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