Dämonen-Spiele
danach Komplikationen geben würde, in ihre Menschengestalt zurückzukehren, ohne daß man ihren nackten Körper oder ihre Unterwäsche zu sehen bekam. Andererseits war es aber auch ihre Aufgabe, Dug beim Weite r kommen behilflich zu sein. Jedenfalls vorläufig. Und wenn es dazu gehörte, daß sie ihre Magie vorführte, würde sie es tun.
»Zeig es mir«, sagte der Mann.
Also nahm sie Schlangengestalt an und schlüpfte aus ihren Kle i dern. Dann verwandelte sie sich in eine Naga. »Wir sind Schla n genleute«, erklärte sie. »Das hier ist meine natürliche Form.«
Inzwischen kamen noch weitere Schwarze auf sie zu. Nada hof f te, daß sie friedlich waren. Sie hatte kein Verlangen, die Gestalt einer großen Schlange anzunehmen und gegen die Leute zu käm p fen, um Dug zu beschützen – was das Spiel im Notfall allerdings von ihr verlangte.
»Du bist wirklich magisch«, entschied der erste Mann. »Also gut, verwandle dich zurück, dann können wir reden.«
Jetzt mischte Dug sich ein. »Sie kann sich nicht einfach zurüc k verwandeln, weil man sonst ihren nackten Körper sehen würde. Sie braucht dafür einen abgeschiedenen Ort.«
Der Mann nickte. »Bei dem Körperbau sehe ich das ein.« Er drehte sich um und rief in Richtung des halbfertigen Hauses: »He, Mari, Besuch für dich!«
»Ist gut, Jaff«, rief eine schwarze Frau aus dem Haus.
Dug nahm Nadas Kleidung auf, machte ein Bündel daraus und reichte es ihr. »Geh nur, Nada«, sagte er. »Ich komme schon z u recht.«
Sie nahm wieder ihre volle Schlangengestalt an, packte das Bü n del mit dem Mund und glitt auf das Haus zu. Offensichtlich hatte sie damit das Eis tatsächlich gebrochen.
Mari öffnete die Tür, und Naga glitt hinein. Dann legte sie das Bündel ab, wechselte in ihre Naga-Gestalt und erklärte: »Ich bin Naga – eine Schlangenfrau. Ich brauche einen abgeschiedenen Platz, um wieder meine Menschengestalt anzunehmen und mich anzukleiden.«
Die Frau zögerte. »Das hier ist das einzige Zimmer im Haus. Wir bauen noch.«
»Du kannst gern bleiben«, sagte Nada. »Solange keine Männer oder Kinder dabei sind.«
»Mein Mann ist draußen. Kinder sind nicht hier.«
Also wechselte Nada schnell wieder in ihre Menschenform und kleidete sich an.
»Das ist aber wirklich eine tolle Menschengestalt!« meinte die Frau.
»Na ja, das wird auch von mir erwartet. Ich bin nämlich eine Prinzessin.«
»Dann gibt es noch andere wie dich?«
»Ja. Wir Naga leben größtenteils in den Bergen, unterirdisch. Wir bekämpfen die Kobolde, wenn sie einzudringen versuchen.«
»Kobolde!«
»Ist nicht abfällig gemeint«, warf Nada schnell ein. »Manche K o bolde sind ganz nett. Einige meiner Freunde sind auch Kobolde. Aber…«
Die Frau brach in Gelächter aus. »Habe ich irgend etwas Kom i sches gesagt?« fragte Nada irritiert.
»Die Kobolde plündern unsere Vorräte«, erwiderte Mari. »Wir mögen sie auch nicht besonders. Es ist nur so, daß deine Schild e rung sich genauso anhörte wie das, was die weißen Leute über uns sagen. Daß wir ganz in Ordnung seien, solange wir bleiben, wo wir hingehören.«
Nada erinnerte sich daran, was Dug ihr vorhin erzählt hatte, über die spannungsgeladenen Beziehungen zwischen den weißen und schwarzen Menschen von Mundania. »Kommt ihr zufälligerweise aus Mundania?«
»So nennt ihr es, ja. Wir sind gegangen, weil…«
»Weil man euch nicht gleichberechtigt behandeln und keine Mischehen erlauben wollte.«
Die Frau nickte. »So in etwa. Aber hier scheint es auch nicht a n ders zu sein. Es ist ein recht merkwürdiger Ort, aber die Menschen sind weiß.«
»An manchen Stellen gibt es auch andere farbige Leute«, antwo r tete Nada. »Grüne, purpurne, graue…«
»Vielleicht sollten wir uns mit denen mal treffen.«
»Das ginge wohl. Ich weiß zwar nicht genau, wo sie jetzt leben, aber früher wohnten einige von ihnen in der Gegend von Schloß Roogna.«
Inzwischen hatte Nada sich gänzlich angekleidet. Die beiden Frauen traten vor die Tür. Dug unterhielt sich gerade mit einer Männergruppe. Es schien ganz friedlich zu verlaufen.
Da sah er Nada.
»He, ich glaube, wir können ein Geschäft machen«, sagte er. »Diese guten Leute wollen mich mit Vorräten versorgen, wenn einer von ihnen mit uns reisen kann, um zu erkunden, ob es i r gendeinen Ort in Xanth gibt, wo sie willkommen sind. Falls du nichts dagegen hast.«
»Das ist deine Entscheidung«, erinnerte sie ihn. »Aber vielleicht sollten wir erst etwas mehr über diese
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