Dämonen-Spiele
als du eine gute Maschine warst.«
ICH WAR NUR GUT, WEIL LACUNA MICH DURCH EINE LIST ZUM REKOMPILIEREN GEBRACHT HAT. JETZT, IM SPIEL, KANN ICH WIEDER BÖSE WERDEN. ABER DU DARFST GERN DEINE ÜPPIGE SCHLANGENGESTALT ANNEHMEN UND DICH JEDERZEIT UM MEINE HARDWARE KRINGELN, DU NAGA-KREATUR.
»Na ja, Dug wird trotzdem wieder spielen, du Bündel von Spa n nungsreglern.«
DANN WIRD ER SICH WIEDER MIT MIR MESSEN MÜSSEN, UND ZWAR IN EINEM WETTSTREIT, DER NOCH SCHWIERIGER IST ALS DER LETZTE. UND ICH WERDE DAS FINSTERE VERGNÜGEN HABEN, IHN WIEDER AUS DEM SPIEL ZU WERFEN. ALSO ZEIG IHM LIEBER DEINE HÖSCHEN, SOLANGE DU NOCH GELEGENHEIT DAZU HAST, PRINZESSIN.
»Du unaussprechlicher Schurke!« schrie sie empört.
DU BIST HÜBSCH, WENN DU WÜTEND BIST.
Nada schnippte mit den Fingern. Sofort erschien Professor Fet t huf. Er war ein imposanter alter Dämon, komplett ausgerüstet mit Fangzähnen und Schwanz. »Diese ärgerliche Maschine beleidigt mich!« sagte Nada.
Fetthuf runzelte die Stirn. Das machte seine natürliche Grimasse noch eindrucksvoller. »Du übernimmst diese Aufgabe mit einem Kopf voller Stroh und beschwerst dich auch noch darüber, daß dein Schützling die Sache versiebt hat?«
Für einen Augenblick überkam Nada eine rückhaltlos unheilige Wut. Doch dann merkte sie, daß der Professor sie nur aufzog, wie er es mit jenen zu tun pflegte, bei denen er Hoffnung hegte, sie könnten sich einmal zu ihrem Besseren entwickeln. Tatsächlich war es schon fast ein Kompliment. »Ich hoffe, ich mache es beim nächstenmal besser«, erwiderte sie tapfer.
Ein seltsamer Ausdruck wollte sich in seine Gesichtszüge vo r kämpfen, verlor aber den Streit. Nada erkannte, daß es ein Lächeln war, das in dieser Landschaft völlig fehl am Platze gewirkt hätte. »Vielleicht, nur vielleicht, schaffst du es ja. Dann könntest du mögl i cherweise zu einem Geschöpf werden, das zu kennen sich lohnt«, knurrte er. Und dann, an Com-Puter gewandt: »Mach weiter, böse Maschine.«
DANKE, erwiderte Puter, offensichtlich hocherfreut über die Belobigung.
Fetthuf zuckte nachlässig mit dem kleinen Finger. Plötzlich b e fand Nada sich wieder im Gefährtenraum, zusammen mit Grundy Golem, der Dämonin Metria, Goddy Kobold, Horace Zentaur, Mark Knochen und einer weiteren Person – Vida Vila.
»Was ist mit Jenny Elfe?« fragte Nada.
»Sie wurde von Kim Mundanierin zur Gefährtin gewählt«, erklä r te Grundy.
»Ach so. Dann ist Vida also hergekommen, um sie zu ersetzen.«
»Nein. Vida ersetzt dich. «
»Aber ich bin doch da«, protestierte Nada verwirrt.
Vida lachte. »Ich habe erst dich ersetzt, dann ging Jenny fort, jetzt bist du zurückgekehrt, also ersetze ich jetzt wahrscheinlich Jenny. Macht dir das was aus?«
Nun mußte Nada selbst lachen. »Nein, natürlich nicht. Ich war nur überrascht von dem Wechsel. Ich hätte das eigentlich nicht sein sollen.«
»Wie war es denn?« fragte Grundy höflich.
»Am Anfang eher peinlich, weil Dug versucht hat, grobklotziges männliches Interesse an mir zu zeigen.«
Vida lächelte. »Das liegt an der Landschaft«, meinte sie und holte Luft. Sie war natürlich eine von Xanths hübschesten Geschöpfen. Nada fiel ein, daß Dug, wäre Vida bereits dagewesen, ebensogut sie an ihrer Stelle hätte aussuchen können.
ALLES HERHÖREN, ertönte Professor Fetthufs laute Stimme.
ES IST ZEIT, DEN FALSCHEN GEFÄHRTEN AUSZUWÄHLEN.
Ach ja! Das hatte sie schon ganz vergessen. Sie setzte sich au f recht hin, um genau wie die anderen keinerlei Reaktion zu zeigen.
AUSWAHL – BEGINNT.
DU.
Nada war viel zu versteinert, um vor Schreck aufzufahren. Das Los war auf sie gefallen! Jetzt war sie die Falsche Gefährtin. Eine Katastrophe!
Aber sie mußte es wahrnehmen, denn zu ihrer Rolle gehörte es auch, dies vor den anderen zu verbergen. Auf diese Weise war gewährleistet, daß niemand den Spieler vor ihr warnen konnte. Sie mußte das Geheimnis wahren und sich genauso verhalten wie eine Treue Gefährtin – bis sie die perfekte Gelegenheit fand, ihn ins ruhmlose Verderben zu stürzen.
Sie sah sich um, tat so als wüßte sie nicht, wer es war, und b e merkte, wie die anderen dasselbe taten. Nur daß die sich nicht ve r stellten. Dann zuckte sie die Schultern, als hätte sie sich damit a b gefunden, es nicht herauszukriegen. Die anderen taten es ihr gleich und schienen erleichtert. Also brachte sie sich dazu, ebenfalls e r leichtert dreinzublicken. Ach, wie sie das doch verabscheute! Die Rolle einer
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