Dämonen-Spiele
ein, daß sie zwar dazu verdammt war, Dug zu verraten, daß aber kein Grund bestand, dasselbe mit Sherlock zu tun, ob er nun Teil des Spiels sein mochte oder nicht.
»Ich glaube nicht, daß ihr hier unwillkommen seid«, sagte sie. »Mundania ist ein furchtbarer, trostloser Ort, aber hier sind wir in Xanth.«
»Das mag zwar Xanth sein, und es mag auch magisch sein, aber wir sind durchaus schon auf unfreundliche Tiere und Menschen gestoßen«, widersprach Sherlock. »Die Dorfbewohner von Ist h mus, die Drachen, die Kobolde…«
Nada lachte. »Die zählen doch nicht! Was das Volk von Isthmus angeht, haben wir die Sache ja schon geklärt. Die waren zuerst auch unfreundlich zu uns. Drachen wiederum greifen immer Me n schen an. Für die sind wir Beutetiere. Und Kobolde sind zu jedem bösartig, es sei denn, man lehrt sie Respekt. Das bessert sich übr i gens gerade, seit Gwenny ihr erster weiblicher Häuptling geworden ist, aber das gilt nur für einen Stamm. Die anderen sind immer noch sehr bösartig.«
»Mir scheint, ihr seid die ersten Reisenden, die bei uns vorbeig e kommen sind und uns akzeptiert haben. Die anderen haben en t weder einen Bogen um uns gemacht und das Dorf gar nicht erst aufgesucht, oder sie verhielten sich zwar freundlich, weigerten sich aber, etwas mit uns zu tun zu haben. Deshalb waren wir auch so vorsichtig, als ihr kamt.«
»Die anderen waren wahrscheinlich auch vorsichtig, weil sie euch nicht kannten«, erklärte Nada. »Fremde können gefährlich sein. Sogar fremde Bäume können eine Gefahr darstellen.«
Er lachte. »Ja, die Entdeckung haben wir auch schon gemacht. Da gibt es eine Art, die ist voller Fangarme…«
»Gewirrbäume«, bestätigte sie. »In Xanth gibt es noch viele and e re Gefahren. Das ist mit ein Grund, weshalb die Spieler bei ihrem Besuch einen Gefährten bekommen, der sie leiten soll. Ich selbst mag zwar nicht alles über Xanth wissen, aber die offensichtlichsten Gefahren kann ich schon ausmachen.« Sie überlegte. »Da ist zum Beispiel schon eine. Faß diesen Gegenstand dort nicht an.« Sie wies auf etwas, das vor ihnen auf dem Weg lag.
»Das ist doch nur ein altes Horn«, meinte Sherlock.
»Es ist ein Stinkhorn«, widersprach sie. »Wenn man es berührt, gibt es ein übelriechendes Geräusch von sich.«
Dug lachte. »He – das klingt aber spaßig!« Er beugte sich über das Horn, um es anzufassen.
»Nein!« rief Nada, doch sie kam zu spät.
BBBRRRRRRUMMPPPOOOPOOH! es hörte sich wie der schlimmste Gestank an, den er sich vorstellen konnte, als er Dugs Haare zurückwehte und ihm das Gesicht beschmierte. Er taumelte zurück, doch das nützte nichts mehr; jetzt haftete der Geruch an ihm.
»Ach, jetzt müssen wir dich erst einmal wieder sauber beko m men«, sagte sie bestürzt. »Sonst hält es niemand in deiner Nähe aus.«
»Das kann man wohl sagen«, pflichtete Sherlock ihr mit zugeha l tener Nase bei. »Sie hat dich ja gewarnt.«
Zum Glück plätscherte nicht weit entfernt ein kleiner Bach. Sie begaben sich dorthin. Doch plötzlich zögerte Nada. »Ich glaube, das ist kein normaler Bach«, sagte sie.
»Ist mir egal, was das für ein Bach ist. Ich will endlich wieder sauber werden«, versetzte Dug. Er tauchte die Hand hinein und sammelte etwas Wasser, um es sich ins Gesicht zu spritzen. »Ah!«
»Deine Kleider wirst du auch auswaschen müssen«, meinte She r lock. »Vielleicht solltest du lieber frische anziehen. Da drüben ist ein Hosenbaum. Mal schauen, was ich sonst noch auftreibe.«
Dug kauerte nur da und starrte Löcher in die Luft.
»Komm schon, zieh die Sachen aus«, ermahnte Nada ihn forsch.
»Nein, das kann ich nicht tun«, widersprach er. »Du würdest mich sehen, und in dieser Hinsicht bin ich sehr empfindlich, denn du bist eine schöne Prinzessin, die ich gern näher kennenlernen würde, und ich möchte keinen schlechten Eindruck auf dich m a chen, aber ich würde einen schlechten Eindruck machen, wenn ich mich nackt vor dir zeige, und außerdem weiß ich gar nicht, ob es hier überhaupt etwas anderes zum Umkleiden gibt, deshalb bleibe ich besser bei dem, was ich habe, außerdem muß ich sowieso erst abwarten, was Sherlock auftreibt, wie töricht von mir, dieses Horn anzufassen, das hat mich wirklich zum Stinker gemacht, und ich wünschte mir, ich hätte auf dich gehört, aber ich mußte natürlich einfach vorpreschen und mich in Schwierigkeiten bringen, wie ich es immer tue, denn so bin ich nun einmal, und ich sehe auch den angewiderten
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