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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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wirklich äußerst große Vögel. Jeder von ihnen hätte mühelos einen Elefanten entführen können, wenn er das gewollt und einen entsprechenden Elefanten gefunden hätte.
    Es war Sherlock, der dahinterkam. »Das sind Rokheten!« rief er. »Sie üben gerade ihre Nummer!«
    »Rokheten«, stimmte Nada ihm zu. »Weibliche Rokhs. Aber was meinst du mit ›Nummer üben‹?«
    »Tanzen. Eine Tanztruppe. Hoch das Bein!«
    »Ja, so sieht es aus«, bestätigte sie. »Aber was soll das?«
    Sherlock und Dug wechselten einen Blick. »Na ja, in Mundania mag man so was«, brüllte Dug.
    In diesem Augenblick hörten die Rokhs auf. Es war wie eine ei n zige Bewegung. Sie setzten die Füße auf den Boden und legten die Flügel an. Das Schweigen senkte sich nieder wie ein Vorhang. G e rade noch rechtzeitig, daß Dugs Gebrüll deutlich zu vernehmen war. Seine Worte hallten laut und klar über die ganze Lichtung.
    Sämtliche riesigen Vögel richteten ihren Blick auf ihn.
    »Äh, öh«, murmelte Sherlock.
    »Sie können nicht durch den Wald fliegen«, bemerkte Nada. »Deshalb können wir auf dem nächsten Pfad fliehen. Folgt mir!« Sie verwandelte sich in eine große Schlange und glitt schnell d a von.
    Dug nahm sich nur noch die Zeit, ihre Kleider aufzuheben und hastig in seinen Rucksack zu stopfen. Dann raste er mit Sherlock hinter ihr her.
    Die Rokhs, die über die Störung offensichtlich verärgert waren, hoben im Pulk ab. Dann stürzten sie sich auf die Flüchtlinge. Aber der Baumkreis, der die Lichtung umgab, war zu eng, und so mu ß ten die Vögel wieder landen, ehe sie dagegen stießen. Also mac h ten sich einige zu Fuß auf die Verfolgung, während andere über den Baumwipfeln kreisten, um den Weg aus der Höhe zu be o bachten.
    Das ist wirklich ein echtes Problem, dachte Dug.
    Nada Schlange glitt von der Lichtung und nahm den nächsten Weg durch den Wald. Dug und Sherlock folgten. Der Rokh, der ihnen am nächsten war, griff mit Klauen und Schnabel nach ihnen. Dabei kreischte der Vogel ohrenbetäubend. Doch bei der ung e wohnten Verfolgungsjagd zu Fuß verlor er das Gleichgewicht und stürzte mit dem Schnabel nach vorn zu Boden. Dug spürte die heftige Erschütterung unmittelbar hinter sich und rannte weiter.
    Plötzlich bemerkte er, daß Sherlock nicht mehr neben ihm lief. Er warf einen Blick zurück – und mußte feststellen, daß eine der vorgereckten Krallen Sherlocks Rucksack aufgespießt hatte. Der Mann versuchte sich freizukämpfen, doch die Kralle hatte sich tief in den Boden gebohrt und ihn festgenagelt.
    Dug blieb stehen, machte kehrt und holte die Keule hervor. Dann rannte er zu Sherlock zurück.
    »Paß auf, du Narr!« rief der Mann. »Sie beobachtet dich!«
    Tatsächlich hatte sich der riesige Kopf gehoben, und das gewa l tige Auge richtete sich nun auf ihn. Selbst jetzt noch, da er flach am Boden lag, konnte der Vogel ihn zu packen bekommen, weil der Fuß dicht neben seinem Kopf ruhte. Was sollte Dug tun? Wenn er floh, wäre Sherlock verloren; tat er es nicht, wären sie es möglicherweise beide. Denn seine Keule war nur ein armseliges Ding, verglichen mit diesem monströsen Schnabel. Wenn er doch nur wieder ein magisches Schwert dabeihätte…
    Doch immerhin hatte er ein Messer. Das mußte genügen. Er steckte die Keule wieder weg und holte das Messer hervor.
    Der Kopf des Rokhs schwang herum. Der Schnabel öffnete sich.
    Da erblickte Dug plötzlich ein Stinkhorn, das fast unmittelbar vor ihm wuchs. Er rammte das Messer hindurch.
    BBBBBBBUMMMPPOOPOOHH! Das übelriechende G e schöpf fuhr über die Lichtung und befiel alles. Doch Dug achtete nicht darauf. Er hielt den Atem an, blinzelte und schob das Ding dem klaffenden Maul des Rokhs entgegen. Dann ließ er die Me s serspitze zur Seite peitschen, und das aufgespießte Stinkhorn flog davon – direkt ins Maul des Riesenvogels.
    Der Rokh schnappte im Reflex danach. Dann bekam das Auge plötzlich einen leicht verblüfften, leicht angewiderten Ausdruck, als ob irgend etwas unvorstellbar schlecht schmeckte. Aus dem Winkel des Schnabels entwich ein Schwall fauligsten Gestanks.
    Dug vergeudete keine Zeit. Er konnte sich inzwischen recht gut vorstellen, wie sich der große Vogel fühlen mußte. Statt dessen lief er zu Sherlock und der riesigen Kralle hinüber und schwang seine Klinge. Die fuhr in die Kralle hinein, als wäre sie aus Hartholz. Es war, als wollte Dug einen Baum fällen, nur daß seine armselige Klinge nicht genug Wucht aufbieten konnte, um ernsthaften

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