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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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Das Boot schlug nun immer schneller Blasen und verwandelte sich in eine Art Gelee. Hastig mußten sie aussteigen, bevor es sich gänzlich auflöste. Da standen sie nun an einem ziemlich schwammigen Ufer. Sie waren unve r sehrt und hatten auch ihre Vorräte gerettet, dafür aber ihr Boot verloren. Jetzt würden sie den Rest der Strecke zu Fuß gehen mü s sen.
    Leider hatte es den Anschein, als befänden sie sich auf einer quietschweichen Insel. Um sie herum kreisten die Allegationen, die Mokassins und andere Dinge mit Rückenflossen, die aus dem Wasser ragten.
    Kim sperrte den Mund auf. Es kam kein Kalauer mehr hervor. Das überraschte sie nicht. Schließlich war ihre Lage alles andere als komisch.

9
Keim
    Am Morgen ging es Dug schon besser. Weder strömte er noch bewußt, noch litt er an Bescheidenheit. Ab nun würde er sehr sorgfältig darauf achten, was er so alles zu sich nahm!
    Der Weg wollte gerade in Richtung Süden abbiegen, als sie an eine äußerste hochgewachsene Baumgruppe kamen. »Ich bin mir nicht ganz sicher«, meinte Nada, »aber ich glaube, das sind Ärge r bäume. Sollte das stimmen, wäre es besser, ihnen aus dem Weg zu gehen.«
    »Großen Ärger können wir jetzt nicht gebrauchen«, bestätigte Dug.
    »Soweit bin ich noch nie gekommen«, warf Sherlock ein. »Ich hoffe, ihr wißt, wie man die Gefahren dieses Gebiets meistert.«
    »Die beste Strategie besteht einfach darin, diese Baumgruppe zu umgehen«, erklärte Nada.
    Doch es gab nur einen einzigen Weg, und der führte ausgerec h net durch die Großärgerbaumgruppe. Nada hätte sich zwar in eine Schlange verwandeln und den Weg verlassen können, aber das galt nicht für die beiden anderen. »Dann müssen wir es wohl einfach riskieren«, entschied Dug. »Das Spiel läßt uns keine große Wahl.«
    »Für dich mag es ja ein Spiel sein«, wandte Sherlock ein. »Aber für mich ist das eine ziemlich ernste Sache. Ich meine, wenn du verlierst, bist du plötzlich wieder zu Hause in Mundania, nicht wahr? Aber wenn ich verliere, bin ich Drachenfutter oder noch Schlimmeres.«
    »Du hast recht«, räumte Dug ein. »Ich schätze, ich habe bei der Abmachung mehr herausgeschlagen als ihr, als ich mir von eurem Dorf Vorräte geben ließ. Wenn du die Abmachung aufkündigen willst, gebe ich dir das Zeug zurück.«
    »Aber du gehst weiter, oder?«
    »Das muß ich. Ich muß schließlich mein Spiel spielen.«
    »Dann gehe ich auch weiter. Aber sei wenigstens vorsichtig, in Ordnung?«
    »Supervorsichtig«, willigte Dug ein. »Ich will nicht schon wieder rausfliegen.«
    Und so begaben sie sich zwischen die großen Ärgerbäume. Dug befürchtete schon, daß diese gleiche Arme ausfahren und sie a n greifen würden, doch blieb ihre Gestalt anscheinend stabil. Sie waren so groß, daß sie das Sonnenlicht aussperrten und der Weg in düsterem Schatten lag. Es waren auch keine Tiere zu sehen.
    Da vernahmen sie etwas: Erst war es noch sehr leise, doch je n ä her sie kamen, um so lauter wurde es. Es war eine Art Stampfen und Wischen, als würde etwas sehr Großes umherhüpfen und d a bei schwer atmen. Der Boden zitterte.
    Dug und Sherlock sahen sich an. Der schwarze Mann zuckte die Schultern. Der Pfad führte nur in zwei Richtungen: vorwärts oder zurück.
    Als sie endlich die Mitte des Waldstücks erreicht hatten, zitterte alles wie bei einem Erdbeben. Es war schon schwierig, auf dem schwankenden Boden genügend Halt zu finden. Aber es war kein Gebrüll zu vernehmen, und auch sonst wies nichts auf ein hungr i ges Ungeheuer hin. Vielleicht war es ja etwas Unpersönliches, ein Felstrümmer etwa, der im Innern eines Vulkans auf und nieder sprang. Sie bewegten sich beinahe auf Zehenspitzen vorwärts, o b wohl sich die Frage stellte, wie sie bei diesem ohrenbetäubenden Getöse überhaupt ein vernehmbares Geräusch hätten machen sollen.
    Endlich erspähten sie eine große Lichtung. Das Licht der Sonne fiel dort hinein wie in ein Amphitheater. In der Mitte befand sich eine Vogelschar.
    »Vögel?« fragte Dug überrascht. Er mußte regelrecht brüllen, um sich verständlich zu machen.
    »Rokhs«, brüllte Nada zurück. »Der Farbe ihres Gefieders nach zu schließen, weibliche Rokhs. Aber was machen die?«
    Denn die Vögel standen in einer Reihe da, schlugen mit den Fl ü geln und traten dabei mit den Füßen aus. Das war die Ursache des Gewisches und Gepolters. Die Tiere waren so schwer gebaut, daß der Boden jedesmal erzitterte, wenn sie den Fuß aufsetzten. Denn Rokhs waren

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