Dämonen-Spiele
sind – wir sollten uns auch umziehen. Nach den ganzen Strapazen werden diese Kleider nicht mehr zu allzuviel taugen.«
»Wir können uns umziehen, nachdem die anderen ihre Kleider gefunden haben«, meinte Jenny. »Im Augenblick halten wir nur Wache, falls irgendeine Gefahr droht. Aber solange Bläschen nicht bellt und Sammy nicht aufwacht, sind wir in Sicherheit.«
»Bläschen?«
Kim erklärte ihm, wie sie an die Hündin gekommen war. »Sie ist wirklich sehr nett«, schloß sie. »Es ist eine Schande, daß jemand sie wegwerfen wollte. Es tut mir so leid, daß ich sie nicht mitnehmen kann, wenn ich nach Mundania zurückkehre.«
»Sie kann ja bei mir und Sammy bleiben«, erbot Jenny sich s o fort. »Wir werden sie bestimmt nicht wegwerfen. Und ich bin s i cher, daß Professor Fetthuf es erlauben wird.«
»Wer?« fragte Dug.
»Das ist der Dämon, der den ganzen Spielverlauf überwacht. Verglichen mit ihm haben alle anderen nur Stroh im Kopf. Aber er ist gar nicht so übel, solltest du ihn jemals kennenlernen.«
»Dämonen, die das Spiel leiten! Weshalb denn das?«
»Ach, ich glaube, das liegt an dem Dämon X(A/N) th . Der ist die Quelle aller Magie in Xanth. Er wollte, daß das Spiel stattfindet. Deshalb kümmern sich die Dämonen eben darum. Mehr weiß ich auch nicht.«
»Was ist denn das für ein Dämon?«
Also mußten sie ihm das auch noch erklären. Als sie damit fertig waren, waren die anderen zurückgekehrt.
Was für eine Überraschung! Kim musterte erst die eine, dann die andere Gruppe. Nada trug Hosen und ein Männerhemd; Cyrus und Sherlock trugen Kleider. »Mehr haben wir nicht auftreiben können«, erklärte der schwarze Mann verlegen.
»Ich auch nicht«, gestand Nada.
»Aber jetzt können wir wenigstens in entgegengesetzte Richtu n gen gehen und uns umziehen«, warf Cyrus erleichtert ein.
Diesmal gingen Jenny und Kim mit Nada, während Dug sich C y rus und Sherlock anschloß. Nachdem sie den gesuchten Baum gefunden hatten, wählten sie sich hübsche Kleider aus.
»Plötzlich fühle ich mich sehr weiblich«, meinte Kim. »Das g e fällt mir.«
Doch Nada überlegte es sich anders. »Ich glaube, ich werde die Hosen anbehalten«, beschloß sie.
»Bist du es leid, daß man dich ständig anstarrt?« erkundigte sich Kim. »Mit dem Problem hatte ich nie zu kämpfen.«
»Na ja, du bist auch keine Prinzessin.«
Kim nickte wehmütig. »Das muß es wohl sein.«
Sie kehrten ins Lager zurück. Die Männer kamen gerade aus der Gegenrichtung, alle angemessen gekleidet. Dann nahmen sie Platz, um zu essen und einander besser kennenzulernen. Kim fiel auf, daß Cyrus und Nada Interesse aneinander zu finden schienen. Na ja, immerhin waren beide ja auch Angehörige von Mischrassen, und er war fast so attraktiv, wie sie schön war. Das wäre doch e t was, wenn… aber nein, es stand ihr nicht an, darüber zu spekuli e ren.
Dann besprachen sie sich und machten sich auf den Weg nach Süden. Es war viel interessanter, dachte Kim, in einer größeren Gruppe zu reisen. Und vielleicht auch sicherer. Es sei denn, sie trafen auf etwas wirklich Gewaltiges. Allmählich wurde es spät, und es würde nicht mehr allzu lange dauern, bis sie sich ein Nach t lager suchen mußten.
Sie gelangten in ein Zentaurengebiet. Das erkannte Kim daran, daß der Weg breiter wurde und von Hufen festgetrampelt war. Bald darauf kam ein männlicher Zentaur herangaloppiert. Es war eine beeindruckende Erscheinung, teils Pferd, teils Mensch, mit einem großen Bogen und einem Köcher voller Pfeile. Zentauren waren berühmt und berüchtigt für ihre Treffsicherheit; sie konnten alles treffen, worauf sie anlegten. »Wer seid ihr, daß ihr in unser Gebiet eindringt?« wollte er wissen. Er schien einen leichten Sprachfehler zu haben.
Irgend etwas an ihm wirkte vertraut. Dann wußte Kim, wer es war: Horace, der Zombiezentaur. Einer der zur Wahl stehenden Gefährten. Da er nicht ausgewählt worden war, stand er nun wi e der in Bereitschaft, wie Jenny und Nada es sonst an seiner Stelle ebenfalls getan hätten. Deshalb trug er auch ein Kostüm und verbarg damit seine Zombienatur. Trotzdem war sie sich sicher, daß er es sein mußte.
Kim blickte zu Dug hinüber. »Er ist männlich; übernimm du ihn«, murmelte sie. Denn natürlich mußte einer der beiden Spieler die Sache übernehmen. Schließlich konnte es sich dabei um eine Spielaufgabe handeln.
Dug trat vor. »Wir sind Reisende, die an einem besonderen Spiel teilnehmen«, erklärte er. »Wir
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